Die Lieblings-Schlagzeilen von Hannes Jaenicke & Co.
München - Für diese begehrte Trophäe recherchieren ambitionierte junge Kollegen rund um den Globus: Der CNN Journalisten Award ehrt Nachwuchsjournalisten (aus den Kategorien TV, Radio, Print, Foto und Online) für herausragende Leistungen im Auslandsjournalismus. Neben den Kategorie-Siegern Birte Kaufmann (Foto), Christian Werner (Online), Jenny Marrenbach (Radio) und Michael Strompen & Jo Schück (TV) wurde Claas Relotius (vom Schweizer Magazin "Reportagen") für seine Print-Reportage "Der Mörder als Pfleger" als "Journalisten of the Year" ausgezeichnet.
Dafür kam sogar die legendäre CNN-Krisenberichterstatterin Arwa Damon eigens aus Beirut an die Isar gejettet. Ihr Karriereweg, genauso außergewöhnlich wie ihre Reportagen: "Ich habe Badezimmerhandtücher bei einem türkischen Textilhändler verkauft. Bis 9/11 kam, danach wollte ich als Halbaraberin unbedingt einen Beitrag leisten und habe mich beim benachbarten TV-Sender beworben." Hat funktioniert und ihr sogar einen Emmy eingebracht. Ihr Karriere-Tipp an den Nachwuchs: "Sei smart, immer schön aufpassen und sei darauf gefasst, dass der Krieg dir ein Stückchen deiner Seele rauben wird. Ich habe mich bis heute nicht daran gewöhnen können, dass auf mich geschossen wird und ich morgens von Bombenlärm anstatt von Kaffeegeruch geweckt werde."
Derlei Einsatz wurde von den Gästen des Münchner Künstlerhauses größter Respekt gezollt: "Tolle Frau, tolle Veranstaltung und ein wirklich erlesener Preis", so Nina Ruge. "Eine sehr intelligente Veranstaltung, die sich wohltuend von den üblichen Münchner Telefonzelleneröffnungen abhebt", schwärmte Hannes Jaenicke, der in Sachen Umweltschutz selber ständig in Krisengebieten unterwegs ist. Weswegen ihm gerne das Etikett des "Gutmenschen" angeheftet wird. "Das stammt von den ewig Gestrigen, die den Arsch selber nicht hochkriegen. Ich habe damit leben gelernt, dass man hierzulande sofort angepinkelt wird, wenn man den Kopf nur zwei Zentimeter zu weit aus dem Fenster lehnt. Deswegen werde ich sicher nicht aufhören mich einzumischen." Seine Traum-Schlagzeile? "Energiewende geschafft! Und zwar eine, die uns unabhängig macht von arabischem Öl und Putins Gas."
Darüber würde sich auch Fritz Egner freuen. "Es gibt leider viel zu viele Horror-Nachrichten." Sein persönlicher Super-Gau? "Als man seinerzeit über meine Sat.1-Sendung ,XXO - Fritz & Co' titelte: ,Falls es keine Geldnot mehr gibt, bitte aufhören'. Die Sendung wurde dann tatsächlich eingestellt." Nicht minder folgenschwer die Schlagzeile, die Schauspielerin Katerina Jacob kurz nach der Geburt ihrer Tochter Josephine ertragen musste: "Sie titelten: ,Wer ist der Vater von Katerina Jacobs Kind?' Das hat ganz schön Wellen geschlagen, zumal man mir sowohl den Sohn von Franz Josef Strauß, als auch einen stadtbekannten Münchner Playboy andichtete. Maximilian Schell hatte schließlich so viel Mitleid, dass er sich als Kindsvater outete. Ein Riesenspaß!"
ZDF-Küstenwachen-Kapitän Manou Lubowski hingegen wartet noch immer auf seine erste große Schlagzeile: "Am liebsten wäre mir: ,Lubowksi hat im Lotto gewonnen.' Dann könnte ich endlich mit einem eigenen Schiff die Küsten entlang schippern."