Die größten Social-Media-Pannen 2015
Das Internet vergisst nie. Vor allem die Stars, die teilweise Millionen Follower auf Twitter, Instagram oder Facebook versammeln, sollten deshalb genau überlegen, was sie posten. Das tun sie freilich nicht immer und sorgten so auch 2015 wieder für Kopfschütteln, Fremdschämen oder Schmunzeln.
Til Schweigers Schimpftiraden
Deutschlands Facebook-Pitbull und Meister der mäßig eloquenten Schimpftirade hatte 2015 auf Facebook einiges zu sagen. Auch ohne seine durchaus angebrachten Konter gegen rassistische Kommentare auf sein Engagement für Flüchtlinge teilte Schweiger (51) ordentlich aus: Twitter-User, die den Leipziger "Tatort" kritisierten, nannte er "Spackos". Seinen Kollegen Claude-Oliver Rudolph (59), der in Schweigers "Honig im Kopf" Parallelen zu einem seiner eigenen Frühwerke ausgemacht haben wollte, bezeichnete er als "Schwachmaten". Und nach dem Champions-League-Halbfinale des FC Bayern gegen den FC Barcelona im Mai schrieb er: "FCB... war n tolles Spiel... wenn nur nich der Marcel Reif mit seinem unerträglichen Gesabbel gewesen wäre..."
Bushidos Paris-Fauxpas
Dieses Foto postete Bushido einen Tag nach dem "Charlie Hebdo"-Anschlag in Paris Foto:facebook.com/Bushido
Ob es nun schlechtes Timing oder mangeldes Feingefühl war: Rapper Bushido (37) setzte sich auf Facebook ordentlich in die Nesseln. Als Frankreich durch die Anschläge auf die Pariser Redaktion des Satiremagazins "Charlie Hebdo" erschüttert wurde, sorgte er mit einem Foto für Furore, das ihn in einem Nike-Sweatshirt mit dem Aufdruck "Paris" zeigte. Dazu schrieb der Musiker: "Bald geht's wieder rund... #ccn3 #ccn3kommtundzerficktsoeinige". Der Hashtag verrät, dass der Post als Werbung für sein Album gedacht war, doch erschien er nur einen Tag nach dem Anschlag auf "Charlie Hebdo". Später erklärte er "Vice.com", er habe sich lediglich "ein bisschen legerer anziehen" wollen und halte das Attentat für "verabscheuungswürdig". Das hielt ihn jedoch nicht davon ab, zu den Terrorattacken auf Paris im November einen schlechten Witz zu posten: "Hab erstmal schnell meinen Paris Pullover ausgezogen", twitterte er am 13. November um 23:54 Uhr, als die Terror-Serie noch im Gange war.
Taylor Swifts Schnellschuss
Einer der Vorteile von Twitter und Facebook ist, dass Promis sich auf direktem Wege und in aller Öffentlichkeit beschimpfen können. Nicki Minaj (33) beispielsweise schob Frust über die mangelnde Vielfalt der Nominierten bei den MTV Video Music Awards, nachdem ihr Video zu "Anaconda" nicht berücksichtigt wurde. "Wenn dein Video Frauen mit sehr schlanken Körpern zelebriert, bekommst du eine Nominierung für das Video des Jahres", twitterte sie. Taylor Swift (26), deren "Bad Blood" nominiert war, fühlte sich glatt angesprochen und erhob in einem Tweet den Feminismus-Zeigefinger: "Es sieht dir nicht ähnlich, Frauen gegeneinander auszuspielen. Vielleicht hat einer der Männer deinen Platz eingenommen." Andere Stars wie Ed Sheeran (24) und Katy Perry (31) mischten sich ein, bis Swift schließlich zurückruderte: "Ich dachte, ich würde kritisiert. Ich habe es missverstanden und etwas Falsches gesagt. Es tut mir Leid, Nicki."
One Directions Rosenkrieg
Nicht genug, dass One Direction ("You & I") durch den Abgang von Zayn Malik (22) reihenweise Teenager-Herzen brach, die Boygroup schaffte es nicht einmal ohne verbale Sticheleien. Louis Tomlinson (23) reagierte auf einen provokanten Tweet von Maliks neuem Produzenten Naughty Boy mit den Worten: "Fast hätte ich vergessen, was für ein gefragter Produzent du bist... wie fühlt es sich an, auf der Karriere eines anderen Trittbrett zu fahren?" Mehrere wütende Tweets der beiden Kontrahenten folgten. Schließlich mischte sich Malik selbst ein und trat gegen seinen früheren Boy-Band-Kollegen nach: "Erinnerst du dich an die Zeit, als du noch ein Leben hattest und keine zickigen Kommentare über meines machen musstest?"
Madonnas Größenwahn
Madonna sieht sich und Nelson Mandela als #rebelheart Foto:[M]Instagram/Madonna
Die Queen of Pop (57) hat sich offenbar Ego-Unterricht von Kanye West (38) geben lassen, der sich gerne mal mit Picasso oder Jesus vergleicht. Madonna ließ lieber Bilder sprechen und promotete ihr Album "Rebel Heart", indem sie Menschenrechts-Ikonen wie Nelson Mandela und Martin Luther King mit dem gleichen schwarzen Seil verzierte wie ihr eigenes Gesicht auf dem Cover. "Respektlos und geschmacklos" wurden die Bilder selbst von Fans der Sängerin bezeichnet. Die entschuldigte sich auf Facebook - und machte fröhlich mit Stars wie Elvis oder John Lennon weiter.
Lindsay Lohans misslungenes Kompliment
Auch die Fettnäpfchen-Queen Lohan (29) schien sich Kanye West zum Vorbild zu nehmen, und drohte auf Instagram: "2020 kandidiere ich vielleicht für die Präsidentschaft." West hatte bei den MTV VMAs zuvor ähnliche Ambitionen verkündet. Sollte Lohan ihr Vorhaben ernst meinen, sollte sie bei Auslandsbesuchen auf kompetente Übersetzer achten. Im April hatte sie ein Bild auf Instagram gestellt, auf dem in arabischer Sprache "Du bist wunderschön" stehen sollte. In dem mittlerweile gelöschten Post war jedoch stattdessen "Du bist ein Esel" zu lesen. Dieser Fauxpas reiht sich in eine lange Liste von Social-Media-Verfehlungen Lohans ein, die sich besonders gerne und weitgehend talentfrei an Photoshop bedient.
Rihannas Affenzirkus
Mit Bikini-Fotos kann man nicht viel falsch machen, oder? Rihanna (27, "Diamonds") wurde eines Besseren belehrt, als sie auf Facebook ein Foto von ihrem leicht bekleideten Körper an einem Luxusstrand postete, in den Armen ein winziges, offensichtlich noch sehr junges Affenbaby. Statt entzückten Seufzern erntete Rihanna für das kommentarlose Bild jedoch größtenteils Kritik von ihren Followern, die feststellten, dass das Tier viel zu jung ist, um von seiner Mutter getrennt zu werden oder für Promi-Fotos herzuhalten.
E. L. James' Fragestunde
Sich in sozialen Medien den ungefilterten Fragen seiner Fans zu stellen, kann ordentlich in die Hose gehen. Das musste auch Autorin E. L. James (52) erfahren, die sich mit ihrer "Fifty Shades of Grey"-Reihe eine goldene Nase und zahlreiche Kritiker verdiente. Unter dem Hashtag "AskELJames" regnete es Spott und Sarkasmus. "Was hassen sie mehr, Frauen oder die englische Sprache?", fragte der ebenfalls schriftstellerisch tätige Ian Robinson. Ein anderer User schrieb: "Ich war gerade krank und ein paar Nudeln aus der Buchstaben-Suppe sind mir auf ein Blatt Papier gefallen, könnte ich die Mail-Adresse ihres Verlegers haben?"