Die Beziehung mit Bill Clinton war einvernehmlich

Sie wurde durch ihre Affäre mit dem US-Präsidenten Bill Clinton weltberühmt. Knapp 16 Jahre später räumt Monica Lewinsky nun in einem Artikel für das Magazin "Vanity Fair" mit ihrer Vergangenheit auf. Ihr Chef habe sie damals zwar ausgenutzt, schreibt sie - trotzdem sei die Beziehung einvernehmlich gewesen.
von  (the/spot)

Monica Lewinsky (40, "Monica's Story"), die berühmteste Ex-Praktikantin der Welt, räumt nach fast 16 Jahren mit ihrer Vergangenheit auf. "Es ist an der Zeit, das Barrett zu verbrennen und das blaue Kleid zu begraben", schreibt sie in einem Artikel für das Magazin "Vanity Fair". Die Kopfbedeckung hatte sie auf einem Foto getragen, dass sie in inniger Umarmung mit dem ehemaligen, mächtigen Liebhaber Bill Clinton zeigt. Das Kleid später als Beweismittel für den sexuellen Kontakt. Sie selbst bereue zutiefst, was zwischen ihr und Präsident Clinton geschehen sei, erklärt Lewinsky nun.

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Die Tochter eines deutschstämmigen, jüdischen Ehepaares war erst 22 Jahre alt, als sie nach ihrem College-Abschluss im Juli 1995 als Praktikantin im Weißen Haus anfing. Bereits nach einem Monat kam es zu ersten Flirts mit Hausherr Bill Clinton. Blicke, Lächeln, erste Andeutungen. Nachdem bei einer Geburtstagparty die Gäste gegangen waren, sollen sich die Praktikantin und der Präsident näher gekommen sein. Wer letztendlich wen verführte, konnte auch nach Bekanntwerden der Affäre im Jahr 1998 durch einen Untersuchungsausschuss nicht geklärt werden.

Nach dem Ablauf des Praktikums wurde Lewinsky ins Pentagon versetzt. Dort beichtete sie ihrer Freundin Linda Tripp ihre Affäre mit Clinton. Sie zeigte ihr eben jenes blaue Kleid, welches der Präsident befleckt hatte. Nachdem die Freundin die Affäre den Behörden gemeldet hatte, gestand Clinton dem Untersuchungsausschuss "die unangemessene Beziehung."

Trotz allem betont Lewinsky in dem nun veröffentlichten "Vanity Fair"-Artikel, dass die sexuelle Beziehung keineswegs von Clinton erzwungen wurde: "Selbstverständlich hat mein Chef mich damals ausgenutzt. Aber an einem Punkt lasse ich nicht rütteln: Wir teilten eine einvernehmliche Beziehung." Der Missbrauch habe erst später begonnen. Nämlich als sie von der Regierung, der Staatsanwaltschaft und den Medien als Sündenbock hingestellt worden sei, um die Macht des Präsidenten nicht zu gefährden.

Die Affäre zu dem ehemals mächtigsten Mann Amerikas hat der heute 40-Jährigen kein Glück gebracht. Sie versuchte sich erfolglos als Designerin von Handtaschen, die sie im Internet unter dem Label "The Real Monica Inc." anbot. Später zog Lewinsky nach London und machte an der School of Economics im Dezember 2006 ihren Master in Sozialpsychologie. Es gelang ihr jedoch nicht, in diesem Beruf Fuß zu fassen.

"Wegen meiner 'Geschichte', wie potentielle Arbeitgeber das taktvoll formulieren, bin ich nie die Richtige für eine Stelle", meint Lewinsky. Stattdessen bleibe sie immer die Praktikantin, die um ein Haar den US-Präsident gestürzt hätte. Und sie betont noch einmal: "Lasst es mich wiederholen: Ich. Selbst. Bereue. Zutiefst. Was. Passiert. Ist!"

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