Devid Striesow: "Meine allererste Liebe ging nicht in Erfüllung"

Anders als viele andere "Tatort"-Kommissare ist Devid Striesow überwiegend auch in anderen, meist dramatischen Produktionen zu sehen. Wie seine Hochzeit war, verrät er im Interview.
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Schauspieler Devid Striesow
imago stock&people Schauspieler Devid Striesow

Anders als viele andere "Tatort"-Kommissare ist Devid Striesow überwiegend auch in anderen, meist dramatischen Produktionen zu sehen. Und zwischen den Drehs geht's ab nach Hause in die Großfamilie. Wie die Hochzeit mit seiner Francine war, verrät er im Interview.

Devid Striesow (40, "So glücklich war ich noch nie") macht keine halben Sachen, weder beruflich noch privat. "Ich wollte diese Frau unbedingt heiraten", sagt der auf Rügen geborene Schauspieler über seine Ehefrau Francine.

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Wie die Hochzeit der beiden 2008 in Kamerun war, hat er der Nachrichtenagentur spot on news erzählt. Erklärt hat er in dem Interview auch, was er an großen Versprechen nicht mag, was ihm bei leidenschaftlichen Kuss-Szenen wichtig ist und wie lange er an seiner ersten unerfüllten Liebe hing - zumindest im Film "Göttliche Funken" (30. Mai, 20.15 Uhr, Das Erste) bringt eine unerfüllte Liebe sein Leben gehörig durcheinander.

Wie romantisch sollte eine Hochzeit sein?

Devid Striesow: Sie sollte vor allem zu den beiden Menschen passen, die heiraten. Meine Frau und ich haben in Kamerun, Afrika, geheiratet. Die Zeremonie war auf Französisch und ich hatte einen Dolmetscher. Es war sehr heiß, abends gab es ein tolles Essen und dann wurde getanzt. Alles in allem war es eine sehr schöne und eine runde Sache... Eine Trauung in einer Kirche finde ich aber auch sehr schön.

Was hatten Sie an, was hatte die Braut an?

Striesow: Meine Braut hatte eine Bluse an, eine enge schwarze Hose und eine sensationelle Haarpracht. Ich hatte meinen Smoking dabei mit weißer Fliege und weißer Bauchbinde. Das war perfekt, wenngleich ich dort ein bisschen aussah wie ein Außerirdischer. Ich glaube, dass ich der Erste in dem Ort war, der so ausgesehen hat.

Finden Sie Hochzeiten eher ein schönes Ritual oder ist es eine Vernunftentscheidung?

Striesow: Meine Einstellung dazu hat sich im Laufe des Lebens verändert. Damals war es für mich unabdingbar, ich wollte diese Frau unbedingt heiraten. So hatte ich mir das auch immer vorgestellt. Jetzt, wo wir Kinder haben, kommt natürlich schon auch hinzu, dass wir die Zukunft absichern wollen. Besonders schön am Thema Hochzeit finde ich übrigens, dass inzwischen auch gleichgeschlechtliche Paare heiraten dürfen.

Wie ernst nehmen Sie Versprechen?

Striesow: Das fand ich schon immer schwierig, weil ich nicht daran glaube, dass irgendetwas unabänderlich ist. Ich halte Versprechen für eine Art von Festigkeit, die immer dann gegen einen arbeitet, wenn man neue Impulse bekommt. Das meine ich jetzt nicht unbedingt auf den Partner bezogen. Da würde ich mich Freude, wenn es sehr lange, vielleicht sogar für immer hält. Unsere Liebe wird sich aber trotzdem verändern.

Rostet alte Liebe wirklich nicht?

Striesow: Die Frage ist: Was ist es, dass einen nochmal zu dieser Liebe treibt: Ist es wirklich Liebe oder ein unerfülltes Verlangen oder Ego-Pflege?

Inwiefern können Sie nachvollziehen, dass es der Mann, den Sie in "Göttliche Funken" spielen, nochmal wissen muss?

Striesow: Das kann ich sehr gut nachvollziehen, weil auch meine allererste Liebe nicht in Erfüllung gegangen ist. Wir haben nicht zueinander gefunden. Das hat mich noch ein paar Jahre, bis ich ungefähr 18 war, beschäftigt. Immer wenn wir uns dann irgendwo über den Weg gelaufen sind, war das Verhältnis so: Sie war cool, ich nicht so. Inzwischen ist die Liebe aber erloschen.

Sind Jungs dann quasi romantischer als Mädels?

Striesow: Ja. Mädchen sind in dem Alter rationaler. Gut, sie träumen schon vom Märchenprinzen, in den Auswahlkriterien für ihr reales Leben sind sie aber ziemlich klar.

Warum sind Beziehungen mit Menschen, die eigentlich vergeben sind, manchmal so aufregend?

Striesow: Je offener man Reizen gegenüber ist, desto gefährdeter ist man auch, denen nachzugehen. Im Grunde genommen ist dieses ständige Suchen ja eine gute Energie, weil sie vorantreibt. Wenn man aber nicht aufpasst, kann sie auch zu Fehlentscheidungen führen, die Beziehungen kaputtmachen und andere verletzen. Blöd ist dann auch, wenn sich herausstellt, dass die Fantasie größer war als die Realität.

In manchen Filmen wird sehr viel geküsst. Was ist Ihnen bei solchen Szenen wichtig?

Striesow: Kuss-Szenen funktionieren für mich nur richtig gut mit Menschen, die gut riechen.

Sie sind vierfacher Vater. Wie bringen Sie Kind und Karriere unter einen Hut?

Striesow: In dem ich meiner starken Frau alles anvertraue, was damit zusammenhängt, wenn ich nicht da bin. Sie rockt den ganzen Zirkus mit einer großen Hingabe und Geduld. Wenn ich da bin, passe ich mich an den Rhythmus der Familie an und teile mir alle Aufgaben mit meiner Frau. Wenn ich vier bis sechs Wochen drehe, fahre ich allerdings auch am Wochenende nicht nach Hause, weil ich dort dann nur alles durcheinanderbringen würde. Und am Montag würde ich dann nach einer langen Zugfahrt zermartert am Set erscheinen. Beides geht für mich nicht.

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