Deutschlands Mode-Prinzessinnen in München

München - Sie werden beneidet, belächelt, bewundert. Phänomen Modeblogger. Auch wenn es zig Mädels gibt, die im Internet täglich ihr Outfit posten – so haben es ein paar geschafft, zu Deutschlands neuen Mode-Prinzessinnen zu werden. Beim Blogger-Dinner von der Kosmetikfirma Mac im Hearthouse versammeln sich die einflussreichsten Instagram-Idole, die auf Millionen von Fans kommen. Caro Daur (21, 500 000 sogenannte Follower), die Nummer 1, zieht sich vor mir um, während sie von ihrem Leben spricht. Sie hat wenig Zeit. Alle Firmen reißen sich um sie. Ein Post von ihr – versehen mit den richtigen Hashtags (#), von welcher Firma Schuhe, Kleid, Hose sind, bringt viele Klicks. Und noch mehr Geld.
Wie viel? Dazu schweigt sie, schweigen alle. „Ich habe Ende 2014 angefangen. Bei einem Blogger-Treffen erzählte ich, dass ich eine Uhr geschenkt bekommen habe. Die anderen lachten mich aus. Wenn du über 70 000 User Reichweite hast, sagten damals alle, kannst du Geld verdienen. So fing das an.“ Die Reichweite stieg, die Werbe-Anfragen ebenfalls.
Heute ist die Hamburgerin jeden Tag in einer anderen Stadt, immer in einem neuen trendy Outfit. Eine halbe Million Menschen ist immer dabei.
Lesen Sie auch: Modebloggerin organisiert Charity-Flohmarkt
Geld verdienen mit dem Hobby - "Mir macht's Spaß"
„Am besten kommen Fotos an, die natürlich sind. Selfies halt.“ Doch wer auf ihre Seite schaut, sieht fast nur Bilder, die an Hochglanz und Professionalität nicht zu übertreffen sind. „Ich mach alles allein“, beteuert sie. „Nur Mutti hilft.“
Fühlt sie sich als Star? „Nee. Mir macht’s Spaß, von meinem Hobby leben zu können. Ich will nicht abheben. Angst hab ich nur, dass mir die teuren Produkte irgendwann nix mehr bedeuten. Das seh ich an anderen, das will ich nicht.“
Die Marken, die die Blogger tragen, kommen direkt bei der Zielgruppe an. Dazu gibt’s Links, damit jede(r) alles sofort bestellen kann. „Ich sehe mich als eine Art Online-Magazin“, erklärt Nina Suess (25, 122 000 Follower) aus München, die jetzt in London lebt. Gerade hat sie eine Assistentin und einen Editor angestellt, alleine schafft sie den Job nicht. „Im Bad steht nun auch ein Kleiderschrank“, sagt sie. „Irgendwo müssen meine Klamotten ja hin.“