Der tiefe Fall des Spargelkönigs

Es sind alles andere als rosige Zeiten für Münchens Gastronomen: Nach der überraschenden Insolvenz der Traditionsgaststätte Kreitmair in Keferloh, hat es nun die nächsten Wirte erwischt:
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Spargel war sein Leben: Josef Gassner
Christine Strub Spargel war sein Leben: Josef Gassner

LANGWIED - Es sind alles andere als rosige Zeiten für Münchens Gastronomen: Nach der überraschenden Insolvenz der Traditionsgaststätte Kreitmair in Keferloh, hat es nun die nächsten Wirte erwischt:

josef und Christian Gassner haben vor vier Wochen einen Aufhebungsvertrag mit der Brauerei für ihr bekanntes Landgasthaus am Langwieder See unterzeichnet. Auch das letzte Restaurant der Wirte-Familie ist damit am Ende.

Über ein Vierteljahrhundert hatte Josef Gassner erfolgreich die Schlosswirtschaft „Schwaige“ im Nymphenburger Schlossrondell geführt. Aufgrund seines virtuosen Umgangs mit den Spargel- Stangen hatte er sich hier schnell den Beinamen „Spargelkönig“ erworben. In bis zu 30 Varianten wurden die zarten Stangerl bei ihm serviert.

Niedergang begann mit dem Prinzipal

Der Niedergang und tiefe Fall des „Spargelkönigs“ begann mit Gassners zweitem Objekt, dem Prinzipal auf der Prinzregentenstraße, mit dem er sich verspekuliert hatte. Anfang 2006 teilte er dann seinen Angestellten mit, dass er auch sein Lebenswerk, die „Schwaige“, nach über 25 Jahren schließen müsse. Stattdessen wollte er seinem Sohn Christian, der seit 2005 den Landgasthof Langwied führte, mit seiner Erfahrung unter die Arme greifen.

Noch vor einem Jahr luden die beiden Prominente wie Moderator Michael Schanze, Komödie-Intendantin Margit Bönisch und Wirte-Original Richard Süßmeier zum traditionellen „Spargelfestival“. Immer dann, wenn die Gassners nicht einluden, blieb das Gasthaus allerdings mehr und mehr leer: „Wirtschaftlich lief es nicht gut“, berichten Freunde des Gastronomen: „Bevor ihnen die Brauerei gekündigt hätte, haben sie es lieber selbst gemacht.“

Diabetes-Erkrankung

Allerdings hatte Josef Gassner offensichtlich auch nicht mehr die Kraft, das Ruder noch einmal herumzureißen: Bereits seit längerem leidet der 62-Jährige an einer Diabetes- Erkrankung. Schon während seiner Zeit in der „Schwaige“ hatten ihm die Ärzte deshalb geraten, kürzer zu treten. Nach dem Aus für sein letztes Gasthaus wird er dies nun tun müssen. Sein Sohn ist dagegen auf Jobsuche.

Daniel Aschoff, ltz

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