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"Deckel drauf": Klage von Monika Gruber endet mit Spende für guten Zweck

Auf Schmerzensgeld verklagte Monika Gruber ein Inkasso-Unternehmen. Die Gruberin war Opfer einer Verwechslung geworden. Der Prozess am Landgericht endete mit einem Vergleich – und einer Spende.
von  John Schneider
Monika Gruber, Schauspielerin und Kabarettistin, hatte beim Landgericht gegen ein Inkasso-Unternehmen geklagt.
Monika Gruber, Schauspielerin und Kabarettistin, hatte beim Landgericht gegen ein Inkasso-Unternehmen geklagt. © Peter Kneffel/dpa

München - Eigentlich sollte Bayerns beliebte Kabarettistin Monika Gruber selber am Donnerstag im Gerichtssaal 106 im altehrwürdigen Justizpalast erscheinen, um ihre Sache – die Schmerzensgeld-Klage gegen ein Inkasso-Unternehmen – zu vertreten. Doch die Gruberin scheute wohl den Presserummel, und entschied sich in letzter Minute, ihrer Anwältin Nicole Bauer das Feld zu überlassen.

Darum ging es: Ein Inkasso-Unternehmen war von einer Firma beauftragt worden, die Rechnung einer gewissen Monika Gruber einzutreiben. Offenbar eine Namensvetterin der Kabarettistin. Denn die Gruberin selber hatte bei der Firma nichts gekauft. Doch das schützte sie erstmal nicht vor einem Eintrag bei der Schufa.

 

Klage gegen Inkasso-Unternehmen: Monika Gruber wird Opfer einer Verwechslung

Nach langem Hin und Her kam heraus, dass in dem Fall tatsächlich eine Verwechslung vorlag. Doch das Inkasso-Unternehmen soll der Schufa zunächst nur eine Adressenänderung gemeldet haben, nicht aber, dass eine Verwechslung vorgelegen hatte. Die Gruberin klagte.

Was die Kabarettistin besonders ärgerte: Sie habe eine Entschuldigung des Unternehmens bei ihr vermisst. Doch die Beklagten konnten glaubhaft machen, dass eine solche Entschuldigung im Schriftverkehr tatsächlich erfolgt war.

Monika Gruber verwechselt: Inkasso-Unternehmen spendet für den guten Zweck

Am Donnerstag zeigt sich aber auch schnell, dass beide Parteien in der Sache kompromissbereit sind. Der Vorschlag des Vorsitzenden Richters Bernhard Zeller: Das Inkasso-Unternehmen übernimmt die Abmahnkosten der Gruberin und zahlt einen Betrag X für einen guten Zweck.

Und so kommt es dann auch: Monika Gruber bekommt laut Vergleich die Anwaltskosten in Höhe von 1100 Euro erstattet und das Inkasso-Unternehmen spendet außerdem einen Betrag von 2500 Euro für die Seniorenhilfe Lichtblick.

 

Nach gütlicher Einigung: Gruberin will den Fall nicht in ihren Bühnenshows verarbeiten

"Deckel drauf und dann ist gut", fasst Anwältin Nicole Bauer das Fazit ihrer Mandantin am Telefon zusammen. Monika Gruber sei es darum gegangen, "stellvertretend für diejenigen, die sich so einen Prozess nicht leisten können, auf das Problem falscher Schufa-Einträge und deren teils verheerenden Folgen für die Betroffenen aufmerksam zu machen".

Weiter erklärt die Anwältin: "Wir hatten 5000 Euro als Schmerzensgeld eingeklagt und nun erreicht, dass der Lichtblick eV, der bedürftige Senioren unterstützt und den Frau Gruber seit Jahren unterstützt, 2500 Euro erhält. Monika Gruber hat kein Interesse daran, unnötig die Gerichte zu beschäftigen und schon gar nicht, sich selbst zu bereichern."

Kurios: Die Kabarettistin erklärt sich im Vergleich außerdem dazu bereit, die Angelegenheit nicht in einer ihrer Bühnenshows zum Thema zu machen.

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