David Garretts bestes Stück in Gefahr

Für David Garrett war es ein "Ein Schock fürs Leben", als bei "5 gegen Jauch" Wasser auf seine Stradivari gelaufen ist. Dabei war das nicht der erste Unfall mit einer seiner teuren Geigen...
(ln/spot) |
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Berlin - Es war ein Schock für die Musikwelt und für den deutsch-amerikanischen Teufelsgeiger David Garrett (32, "Music"). Bei der Aufzeichnung der RTL-Sendung "5 gegen Jauch" steuerte der bekannte Auswanderer Konny Reimann (58, "Die Reimanns") im Studio einen Mini-Bus gegen ein Podest. Dabei wurde das Moderationspult von Oliver Pocher zerstört - und eine millionenteure Stradivari-Violine von David Garrett in Mitleidenschaft gezogen. Über das fast 300 Jahre alte, kostbare Instrument lief ein Wasserkrug aus. Angeblich wurde bislang noch kein Schaden festgestellt, der Stargeiger tourt derzeit mit der Violine durch Israel.

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"Für David war es ein Schock fürs Leben", wird seine Managerin Elke Krüger von "express.de" zitiert. Die fragliche Stradivari soll gut fünf Millionen Euro wert sein.

Bereits 2008 hatte Garrett einen Unfall mit einer wertvollen Violine. Nach einem Mendelssohn-Konzert war der Geiger über eine Stufe gestolpert und zu Boden gestürzt. Dabei hatte er mit seinem Körper den Geigenkasten eingedrückt und das Instrument fast zerstört. Sein Sturz - Garrett: "Ein Alptraum" - machte weltweit Schlagzeilen, weil es sich bei der Geige ebenfalls um eine Stradivari gehandelt haben sollte. Später stellte sich heraus, dass es dabei um eine weit weniger wertvolle Guadagnini-Violine aus dem Jahr 1772 ging. Reparaturkosten: über 50.000 Euro.

David Garrett spielt auf mehreren kostbaren Instrumenten. Neben der Guadagnini-Violine hat er eine überaus kostbare Busch-Stradivari aus dem Jahr 1716, die früher dem berühmten deutschen Violinisten Adolf Busch (1891-1952) gehört hat. Außerdem stellt die Aachener Talbotstiftung dem Musiker eine San Lorenzo-Stradivari von 1718 zur Verfügung. Beide Instrumente dürfen über zehn Millionen Euro wert sein.

Stradivari-Geigen gelten als die besten der Welt. Der italienische Geigenbauer Antonio Stradivari (1648-1737) aus Cremona hat in seinem Leben weit über 1000 Instrumente gebaut, von denen (inklusive 60 Celli, Bratschen und einiger Gitarren) heute noch etwa 600 existieren. Die Form, ihr Holz und vor allem der geheimnisvolle Lack schufen wahre Klangwunder, die heute Millionen wert sind. 2011 wurde vom Londoner Auktionshaus mit 12,01 Millionen Euro die bislang teuerste Stradivari versteigert.

Was macht den Zauber einer Stradivari aus? Der Geigenauktionator Georg P. Bongartz (65), übrigens der Vater von David Garrett, schwärmte in einem Interview mit dem "Schwäbischen Tagblatt": "Stradivaris sind Primadonnen... Wenn Sie in ein Konzert gehen, wo der Künstler eine Stradivari spielt, können Sie hören, dass sich die ersten zehn, fünfzehn Minuten die Geige nicht öffnet. Im Konzertsaal ist zum Beispiel ein Klima oder eine Klimaanlage, an die sich die Stradivari erst gewöhnen muss. Nach ungefähr fünfzehn Minuten merken Sie, der Ton wird weicher und die Violine freundet sich mehr mit dem Geiger an... Der Geiger muss immer wieder neu den Zugang zu seiner Geige finden so wie umgekehrt die Stradivari ein Gefallen an ihrem Spieler finden muss. Sie muss sozusagen auch seinen Bogendruck, sein Vibrato lieben. Zwischen dem Geiger und seinem Instrument besteht also eine gegenseitige sehr fragile erotische Beziehung."

Kein Wunder also, dass David seine Stradivaris immer bei sich hat. Er lässt sie nie allein. "Mein bestes Stück gebe ich nie aus der Hand", sagte er "bild.de". Seine Busch-Stradivari lasse er nur allein "wenn ich aufs Klo gehe - sonst nie!".

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