„Das ist nicht seine Unterschrift“: Ist Monti Lüftners Testament gefälscht?

Sechs Monate nach dem Tod des Society-Lieblings Monti Lüftner wartet seine Familie noch immer auf das Erbe. Seine Tochter Tracy Tarrach (16) sagt: Das Testament ist gefälscht!
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Seit einem knappen halben Jahr ohne Grabstein: Monti Lüftner liegt auf dem Alten Bogenhauser Friedhof – seine letzte Ruhestätte ziert nur ein schlichtes Holzkreuz (siehe roter Kreis). Das soll sich jetzt ändern.
Martha Schlüter Seit einem knappen halben Jahr ohne Grabstein: Monti Lüftner liegt auf dem Alten Bogenhauser Friedhof – seine letzte Ruhestätte ziert nur ein schlichtes Holzkreuz (siehe roter Kreis). Das soll sich jetzt ändern.

MÜNCHEN - Sechs Monate nach dem Tod des Society-Lieblings Monti Lüftner wartet seine Familie noch immer auf das Erbe. Seine Tochter Tracy Tarrach (16) sagt: Das Testament ist gefälscht!

Bis heute ist sie untröstlich: Tracy Tarrach (16) sang auf der Trauerfeier für ihren Papa, den berühmten Ariola-Plattenboss und Society-Liebling Monti Lüftner (†77) – und rührte über 600 Promis zu Tränen. Auch jetzt, ein halbes Jahr nach seinem tragischen Tod auf dem Garchinger Wertstoffhof, denkt Tracy jeden Tag an den geliebten Vater. Doch zur Trauer kommt neuerdings große Wut – über Lügen, Intrigen und ein womöglich gefälschtes Testament.

Auf dem Alten Bogenhauser Friedhof liegt Multi-Millionär Lüftner begraben unter einem schlichten Holzkreuz – neben lauter stattlichen Grabmälern. Erste Promi-Freunde lästern bereits über Tracy und deren fehlenden Sinn für ein anständiges Lüftner-Grab.

Was allerdings niemand ahnt: Haupterbin Tracy Tarrach und ihre Familie können sich derzeit keinen Grabstein (ab 5000 Euro) leisten.

Denn das gesamte Vermögen von Monti Lüftner – Bankkonten, Wertpapiere, Immobilien, Fonds – ist eingefroren und bis auf weiteres nicht verfügbar.

Der Grund: Es ist ein riesiger Erbschaftsstreit um das auf rund vier Millionen Euro große Vermögen entbrannt.

Um Montis Erbe reißen sich immer neue angeblich alte Ex-Freundinnen und Ex-Mitarbeiter. Ständig tauchen neue Testamente auf – und alte verschwinden.

Monti Lüftners Tochter ist davon überzeugt, dass die Unterschrift auf dem aktuellen Testament gefälscht ist. „Das ist nicht seine Unterschrift“, gab sie bereits vor Gericht zu Protokoll.

Ihre Mutter Isolde Tarrach sagt zur AZ: „Tracy hat nach genauer Hinsicht die Testaments-Unterschrift mit Montis verglichen und kommt klar zu dem Ergebnis, dass diese Unterschrift nicht die ihres Vaters ist. Das ist für sie natürlich ein riesiger Schock.“

Die Frage, die sich nun Tracy, viele Münchner Promi-Freunde, Anwälte und Testamentsverwalter stellen: Wer soll Montis Unterschrift gefälscht haben – und warum?

Isolde Tarrach zur AZ: „Spekulationen gibt es viele, da wollen wir uns heraushalten. Tracy möchte einfach, dass der letzte Wille ihres Vaters erfüllt wird.“

Einem engen Lüftner-Freund zufolge kommen in dem Testament zwei frühere Vertraute des toten Plattenproduzenten „auffällig großzügig“ weg.

Neben einer angeblich gefälschten Unterschrift ist noch ein weiterer Punkt rätselhaft: Ein früheres Testament, von dem viele Lüftner-Freunde wussten, ist kurz nach dem Tod verschwunden. Es ist das Testament, das Monti Anfang 2009 verfasst – und seiner Tochter gezeigt hat.

Darin verfügte er, dass das Haupterbe an Tracy gestaffelt ausbezahlt werden soll. Monti meinte, es sei „aus pädagogischen Gründen“ besser, als ihr den ganzen Betrag auf einmal zu geben.

Isolde Tarrach: „Es ist schon komisch, dass dieses Testament plötzlich weg ist. Alle kennen es – doch es ist nirgendwo mehr zu finden.“

Fest steht, dass Monti seine Testamente oft je nach Stimmung änderte, auch gerne mal neue Entwürfe ohne Unterschrift verfasste. Doch in all den Testamenten, die bei den Notaren liegen, ist seine Tochter nach AZ-Informationen die Haupterbin. Ihr steht überall die Hälfte seines Vermögens zu.

Isolde Tarrach dazu: „Tracy geht es nicht ums Geld, sie will die Wahrheit – im Sinne ihres Vaters. Wenn wirklich etwas gefälscht ist, da läuft es einem doch kalt den Rücken herunter!“

Bevor die Unterschriften der Testamente geprüft werden, muss Tracy vorm Nachlassgericht noch einige andere juristische Entscheidungen klären. Bis sie ihr Erbe bekommt, wird es daher dauern – vielleicht kriegt sie es erst nach ihrem Abitur 2011. Für ihre Mutter ist das besonders hart: „Monti war Tracys Ausbildung so wichtig. Seinen Unterhalt hat er immer überpünktlich bezahlt.“

Seit seinem Tod im Mai gibt es keinen Unterhalt mehr. Als Drehbuchautorin verdient Tracys Mutter zwar selbst Geld, aber nicht genug, um den Ausfall von Montis Unterhalt aufzufangen. Deshalb muss nun am Grab gespart werden.

Isolde Tarrach sagt dazu: „Mir ist es momentan wichtiger, dass meine Tochter ein vernünftiges Zuhause hat. Montis Grabstein muss dann eben warten. Auch wenn es uns beiden das Herz bricht.“

Kimberly Hoppe

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