Das Gruber-Dilemma bei der Narrhalla-Gala im Deutschen Theater

Den größten Ärger gab es beim letzten Mal – dachte die Faschingsgesellschaft Narrhalla. Da wurde Volks-Rock'n'Roller Andreas Gabalier mit dem Narrhalla-Orden ausgezeichnet und es hatte vorab viel Kritik wegen seiner seeehr konservativen Äußerungen gegeben.
Pipifax, um es mal salopp auszudrücken, mit dem, was der Narrhalla nun blüht: Ministerpräsident Markus Söder erhält am 1. Februar 2020 den Orden – aus den Händen von Star-Kabarettistin Monika Gruber. Doch die steckt jetzt im Dilemma, weil sie das Deutsche Theater, wo die Narrhalla-Gala stattfinden wird, nie wieder betreten wollte.
Theater-Chef dementiert Aussage
Schuld ist die "Blöde Kuh"-Aussage von Theater-Chef Werner Steer, der diese aber dementiert. Das Dilemma ist nicht zu lösen. Oder doch?
Anruf bei Narrhalla-Präsident Günther Grauer. Der AZ sagt er: "Es ist total vertrackt. Ich hoffe auf ein Wunder." Eine Versöhnung zwischen Gruber und Steer hält er zwar für ausgeschlossen, ein Machtwort kann er aber nicht sprechen: "Ich kann sie nicht zwingen, sich zu vertragen."
Videobotschaft statt Laudatio?
Wäre ein Location-Wechsel die Lösung? "Auf keinen Fall. Alle Alternativ-Orte sind ausgebucht, die Karten sind verkauft. Die Gala muss im Deutschen Theater über die Bühne gehen." Eine Video-Grußbotschaft von Monika Gruber? "Hatten wir bei Kardinal Ratzinger, dem späteren Papst. Als Preisträger ist das notfalls okay, als Laudatorin ungut."

Nicht Steers erste negative Aussage
Es ist nicht das erste Mal, dass Steer negativ auffällt. Vor anderthalb Jahren hatte er auf Twitter gegen die Nationalspieler Ilkay Gündogan und Mesut Özil gehetzt: "Hallo du Idiot, du hast in der deutschen Nationalmannschaft nichts zu suchen. Verpiss dich nach Anatolien." Steer bekam eine Rüge und entschuldigte sich. Ob er jetzt bei Gruber einlenken wird? Auf AZ-Nachfrage wollte er sich nicht äußern.
Was macht nun der Narrhalla-Präsident? "Die Situation ist valentinesk. Ich behalte Humor und Gelassenheit, sonst könnte ich keine Faschingsgesellschaft führen", so Grauer.
