Das aufregendste Paar der Welt
Es knistert, wenn Penelope Cruz (40, "Twice Born") und Javier Bardem (45, "Biutiful") die Szene betreten. Beide verkörpern eine unvergleichliche Mischung von Attraktivität, Charme, Geist und Temperament. Wobei Javier noch einen Touch von animalischer Rätselhaftigkeit beisteuert, der jetzt wohl auch bei den Produzenten von "Fluch der Karibik 5" gefragt ist. In der jüngsten Fortsetzung des Blockbusters soll Bardem die Rolle des Bösewichts Captain Brand spielen.
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Beide ergänzen sich auf nahezu perfekte Weise: Sie, die strahlende, vor Temperament überschäumende Schönheit. Er, der undurchschaubare Macho, der sehr glaubwürdig den Finsterling geben kann. Immerhin hat er 2008 für seine Rolle als psychopathischer Killer in "No Country For Old Men" den Oscar sowie den Golden Globe bekommen.
Ein Jahr später war sie an der Reihe: Da wurde Penelope Cruz ebenfalls mit dem Oscar ausgezeichnet. In der turbulenten Liebeskomödie "Vicky Cristina Barcelona" spielt sie die ebenso leidenschaftliche wie unberechenbare Maria Elena, die nicht mit ihrem Mann, dem Maler Juan Antonio Gonzalo (Javier Bardem), leben kann - aber auch nicht ohne ihn. Am Ende finden sie beide wieder zusammen.
Bei Dreharbeiten lernten sie sich kennen
Eine Story wie im wirklichen Leben, denn bei den Dreharbeiten von "Vicky Cristina Barcelona" wurde Penelope und Javier, die sich bereits 1992 bei den Dreharbeiten zur spanischen Erotikkomödie "Jamón, Jamón" kennengelernt hatten, tatsächlich ein Paar. Es kam zusammen, was zusammen gehört.
Er nennt sie "Pe", und er sagt, dass sie "seelenverwandt" wären. Sie heiraten 2010 auf den Bahamas. Ihr erstes Kind, ein Sohn, kommt 2011 in Los Angeles zur Welt, ihre Tochter wird 2013 in Madrid geboren, wo die Familie auch den Hauptwohnsitz hat.
Beide kommen aus der spanischen Hauptstadt Madrid, obwohl er auf der kanarischen Insel Gran Canaria geboren wurde. Beide sind enge Freunde und Ziehkinder des spanischen Kultregisseurs Pedro Almodovar. Beide hatten in Hollywood große Erfolge und dennoch die gefühlsmäßige Bindung zu ihrer Heimat nicht verloren.
Künstlerfamilien als Background
Bardem entstammt einer Familie von bekannten Schauspielern. Beide Großeltern waren bedeutende Theaterdarsteller, seine Mutter Pilar Bardem ist eine berühmte Schauspielerin, seine Geschwister Monica und Carlos ebenfalls. Und der legendäre Kinoregisseur Juan Antonio Bardem, der die Filmbranche unter Diktator Franco anprangerte, war sein Onkel.
Penelope Cruz ist die Tochter einer Madrider Friseurin und eines Automechanikers, doch die Leidenschaft für Bühne und Film ist auch in ihrer Familie präsent. Ihre Schwester Monica ist eine bekannte Schauspielerin, ihr Bruder Eduardo feierte in Spanien Erfolge als Sänger. Javier Bardem war ein erfolgreicher Rugbyspieler, der sogar in die spanische Jugendnationalmannschaft berufen wurde. Dann studierte er Malerei an der Escuela de Artes y Oficio - ein Typ wie der Maler in "Vicky Cristina Barcelona".
Das Ehepaar Bardem-Cruz ist politisch sehr interessiert und eckte kürzlich mit seinem Protest gegen die israelische Bombardierung des Gazastreifens in Hollywood an. Vielleicht sind beide den US-Kollegen schon deswegen suspekt, weil sie sich dem Szenetrubel an der kalifornischen Westküste entziehen und ihren Lebensmittelpunkt wieder nach Madrid verlegt haben.
Rückzugsort: Madrid
Im Nobelviertel La Finca im Norden der spanischen Hauptstadt lebt die Familie in einer architektonisch maßgeschneiderten Villa am Waldrand. Außerdem haben die Bardems im Stadtteil Sol noch eine größere Altbauwohnung in einer Nebenstraße hinter dem Hotel Palace. Dort nächtigt vor allem er, wenn es mal wieder etwas später geworden ist. Und spät ist in Madrid ziemlich früh, auch geschäftlich.
Javier hat sich mit seinem Bruder Carlos ein zweites Standbein zugelegt und vor Jahren die beiden Lokale "La Bardemcilla de Santa Ana" und "La Bardemcilla" eröffnet. Bisweilen steht auch der Star hinter dem Tresen und schenkt ein, während sich davor seine schöne Frau ungezwungen mit den Gästen unterhält und ihnen erklärt, dass ihr Mann eigentlich ein ganz sanftes Schaf sei, was ihr natürlich niemand glaubt - außer Javier.
Er habe nicht die Psyche eines gestörten Verbrechers, sagt er dann, und schon gar nicht die eines "Macho Iberico": "Der liegt mir sowieso gar nicht, denn ich bin eigentlich schüchtern." Dabei lachen seine Augen ein bisschen verstört, Penelope himmelt ihn an - und die Umgebung ist verzaubert.
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