Darum kann Gina-Lisa Lohfink nicht ohne Trash-TV

Auch wenn es noch nicht feststeht: Aber allein das Gerücht, dass Gina-Lisa Lohfink mitten in einem Prozess um Vergewaltigungsvorwürfe ihre Teilnahme am RTL-"Dschungelcamp" unterschrieben haben soll, sorgt für Aufregung. Der Medienpsychologe Jo Groebel erklärt, wieso das nicht nötig ist.
(mpr/spot) |
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Die Schlagzeilen über Gina-Lisa Lohfink (29, "Plastic - Schönheit hat ihren Preis") reißen nicht ab: Jetzt will die "Bild"-Zeitung nicht nur erfahren haben, dass das Model Anfang 2017 ins RTL-"Dschungelcamp" einzieht, sondern auch welche hohe Gage sie dafür kassiert. Allein die Vermutung, dass die 29-Jährige mitten in einem Prozess um ihre vermeintliche Vergewaltigung und die ihr vorgeworfene falsche Verdächtigung den nächsten Trash-TV-Deal an Land gezogen hat, wirft Fragen auf.

Sehen Sie hier noch einmal, wie es überhaupt zu dem Strafbefehl wegen falscher Verdächtigung gegen Gina-Lisa Lohfink kam

"Sie hat sich nicht selbst zum Aushängeschild gemacht"

Vor allem die Befürworter einer Verschärfung des Sexualstrafrechts, die in Lohfink eine prominente Protagonistin für die "Nein heißt Nein"-Kampagne gefunden haben, dürfte ein solcher Schritt irritieren. Aber: "Sie hat sich ja nicht selbst zum Aushängeschild dieser Bewegungen gemacht", sagt der Medienpsychologe Prof. Jo Groebel (65) im Gespräch mit der Nachrichtenagentur spot on news. Und macht gleich zu Beginn eine Sache besonders deutlich: "Gina-Lisa hat exakt jedes Recht, wie jede andere Frau auch, dass Nein tatsächlich Nein bedeutet." Schwierigkeiten bereite allein die Unklarheit des Falles selber.

"Mit dem Eintreten für die Sache der Frau verdient sie kein Geld"

"Dass sie jetzt eine ihr von außen zugeschriebene Rolle nicht annimmt", sei das Problem derer, die ausgerechnet Lohfink zu ihrer Protagonistin gemacht haben. Weil das It-Girl, "sagen wir mal, zumindest Fragezeichen hinterlässt." Insofern könne man ihr daraus auch keinen Vorwurf machen, stellt Groebel weiter fest. Denn mit dem "Eintreten für die Sache der Frau" verdiene Lohfink jedenfalls kein Geld. Sollte sie nun wirklich in der nächsten Staffel von "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus" mitmachen, dann "reden wir nicht über Geschmack, nicht über Moral und auch nicht darüber, ob ein solcher Schritt gerechtfertigt wäre", macht Groebel klar.

"Es geht um Skandalschlagzeilen und die Assoziation mit Sex"

Allein was die Fakten und die "innere Logik der Marktplatzierung" angeht, steht für den Experten fest: "Es würde sowohl für RTL als auch für sie Sinn machen. Ganz einfach weil es auch immer um Skandalschlagzeilen geht und die Assoziation mit Sex - in welcher Form auch immer." Und Groebel geht noch einen Schritt weiter: "Diese Schlagzeilen sind es, die den Marktwert fast ausschließlich bestimmen, und es scheint da auch keine Hemmungen oder Schwellen zu geben." Warum also will die ehemalige "Germany's next Topmodel"-Kandidatin die Finger nicht vom derart skrupellosen Trash-TV lassen? "Es ist ihr Geschäftsmodell, sie lebt offenbar ganz gut davon", erklärt Groebel.

Vergewaltigungsvorwürfe wären "Dschungelcamp"-Thema

Dass Lohfink ihren Prozess und die vermeintliche Vergewaltigung in der Show zum Thema machen würde, steht für Groebel fest. Im "Dschungelcamp" sei schon so manches diskutiert worden: "Wir hatten das Thema Alkoholismus, Alters-Sex und Auseinandersetzungen über Würde und Unwürde." Eine Diskussion über Lohfinks Erfahrungen im Trash-TV würde der gesellschaftlichen Debatte über die Reform des Sexualstrafrechts "weder helfen, noch schaden". Denn eines müsse man "knallhart sagen": "Das 'Dschungelcamp' ist nicht die Aufklärungsplattform der Nation - und will es auch nicht sein."

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