Daniel Radcliffe: Bescheiden und willensstark
Zehn Jahre Kindheit und Jugend auf dem Set für acht Filme als Harry Potter, Weltruhm und ein Millionenvermögen, das größer sein soll als das der Prinzen William und Harry zusammen: Sein spektakuläres Leben scheint bei dem 22-jährigen Daniel Radcliffe kaum Schäden hinterlassen zu haben.
Hamburg - Als bescheiden, offen und normal gilt der junge Brite - und als beeindruckend energiegeladen und willensstark: Wo andere einstige Kinderstars oft straucheln, geht Radcliffe nicht erst seit der letzten "Potter"-Klappe 2010 beharrlich seinen Weg zum erklärten Ziel ernsthafter Schauspielkunst.
"Ich bin auf "Potter" sehr, sehr stolz", erklärte der Jungmime im Interview und fuhr fort: "Ich will hart arbeiten, will den Leuten zeigen, dass ich hart arbeite." Eine anspruchsvollere Herausforderung hatte Radcliffe bereits 2007 im Londoner West End gemeistert: Dort - und später am Broadway - spielte er in "Equus" einen geistig gestörten Stallburschen, zeigte sich dabei sogar nackt. Und am 1. Januar 2012 gab er in New York seine Abschiedsvorstellung im Musical "How To Succeed In Business Without Really Trying", in dem er zur Freude des Publikums sang und tanzte. Aktuell ließ sich Radcliffe für die Independent-Filmproduktion "Kill Your Darlings" verpflichten - hier will er den schwulen Beat-Poeten Allen Ginsberg verkörpern.
Schon früh zog es den am 31. Juli 1989 geborenen Londoner zum Schauspiel. So gab er mit zehn Jahren in einer BBC-Produktion den Dickenshelden David Copperfield. Nach seiner Entdeckung als Zauberschüler und dem kometenhaften Aufstieg blieb er britisch cool: Radcliffe wohnte weiter bei Mama und Papa im Stadtteil Fulham, ärgerte sich in der Schule über Mathe und bekam bessere Noten in Religion, Philosophie oder auch Geschichte.
Seit eineinhalb Jahren ist Radcliffe mit Rosie, einer "Potter"-Produktionsassistentin, zusammen. Hinter ihm liegen erst später eingestandene Alkoholprobleme als älterer Teenager. Der Schauspieler, dessen Eltern für seine Vermögensverwaltung eine eigene Firma gründeten, kauft heute gern Bücher, spielt Bassgitarre und investiert in moderne Kunst. Politisch korrekt unterstützt er in Amerika das "Trevor-Projekt", das Selbstmord unter Homo-, Bi- und Transsexuellen verhindern helfen will.
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