Daniel Brühl hat von Niki Lauda das Schimpfen gelernt
Nach seinem Erfolg mit "Rush" in der Rolle von Formel-1-Legende Niki Lauda ist Daniel Brühl nicht nur bald in der nächsten großen Produktion zu sehen. Auch sein Fan-Kreis hat sich beträchtlich erweitert, denn sogar ein Hollywood-Star ist ein bekennender Bewunderer.
Gefeiert wird Daniel Brühl momentan überall, wo er auftaucht: In "Rush" schlüpfte er in die Rolle von Formel-1-Legende Niki Lauda, wofür er in Hollywood bereits für den Oscar gehandelt wird. Auf einer Premiere des Films in New York hat sich einer der großen Hollywood-Stars als Fan des 35-Jährigen geoutet. Kein Geringerer als James Bond-Darsteller Sean Connery (83) hat ihm zu seiner famosen Leistung gratuliert: "Ich war völlig perplex und habe erst einmal nur herum gestammelt. Danach rief ich stolz meine Kumpel an. So ein Erlebnis vergisst man nicht", erzählt er im Interview mit "Bild am Sonntag".
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Trotz des riesen Wirbel um seine Person bleibt der gebürtige Spanier auf dem Teppich. Der Erfolg sei auch ein Teil einer großen Schicksalsfügung, wie er in dem Interview weiter sagt. Seine Rolle als Niki Lauda sei eine absolute Traumrolle und "zeitlich perfekt gekommen, weil ich das richtige Alter habe. Vor zehn Jahren hätte ich das nicht so spielen können. Und auch mit dem Hype wäre ich vor zehn Jahren nicht so umgegangen wie jetzt". 2003 hat Brühl seinen Durchbruch mit der DDR-Tragikomödie "Good Bye, Lenin!" gefeiert. Dieser Film hat ihm aber nicht nur Erfolg, sondern auch ein unliebsames Image beschert.
Lange hätte er in Deutschland als der netteste Mensch der Nation gegolten, was ein "komisches Gefühl ist, wenn man sich selbst gar nicht so fühlt". 2009 erhielt er dann von Quentin Tarantino die Chance, eine andere Seite von sich zu zeigen, als Wehrmachtskiller in "Inglorious Basterds". Genau wie "Rush"-Regisseur Ron Howard. Beide seien unvoreingenommen gewesen, weil sie das Bild des ewigen Sympathieträgers in ihm nicht kannten. "Und wer jetzt noch sagt, ich sei der Immer-Nette, der versucht mich in etwas hineinzupressen, das nicht stimmt", sagt er dazu.
Spätestens hinter dem Steuer lässt Brühl den Macho raus, denn nach seiner eigenen Zählung nennt er als Niki Lauda im Film etwa 50-mal jemanden "Arschloch", wie er "Bild am Sonntag" weiter erzählte. Wenn ihm die Beleidigungen dann mal ausgegangen seien, habe er einfach den echten Lauda um Rat gefragt. Der konnte ihm dann mit zehn neuen Ausdrücken aus der Patsche helfen. Auch in Zukunft wird man ihn in eher markanten Rollen zu sehen bekommen, wie in dem Film "The Face of an Angel", der den Fall Amanda Knox behandelt. Darin wird Brühl wieder in einer Hauptrolle zu sehen sein.