Dallmayr: Promis im Schlaraffenland
München - Die Schlange vor Dallmayr ist lang, doch niemand motzt oder mäkelt – denn gleich werden die Promis ins Paradies eintauchen. Vorher möchte Gastgeber Georg Randlkofer noch allen 500 Geladenen persönlich die Hand schütteln und einen schönen Abend wünschen.
Ein schöner Abend – das ist allerdings völlig untertrieben.
Wenn das Feinkost-Haus zur Veranstaltung „Nachts im Schlaraffenland“ lädt, kommen sogar Superreiche überpünktlich. Kaum wird einem der Mantel abgenommen, hat man schon ein Glas Champagner – aus der Magnumflasche – in der Hand. Ganz Dallmayr ist für die Gäste geöffnet. Auf allen Etagen, an allen Ecken gibt es: alles.
Die Gerichte auf den Tellerchen sind auch keine Gerichte, sondern kleine Kunstwerke. „Ist das Foie Gras?“, fragt eine adelige Lady. Klingt ja viel netter als Gänsestopfleber. Der Dallmayr-Mitarbeiter nickt aufmunternd. „Wollen Sie auch das Carpaccio mit dem Wachtelei probieren – oder lieber Parfait vom Edelkrebs?“, fragt er. Diese harten Entscheidungen gilt es nun die nächsten Stunden ständig zu treffen. Die Lady zögert keine Sekunde und sagt: „Ich nehme lieber noch mal die Foie Gras.“
Was sich hier an diesem Abend abspielt, ist erinnerungswürdig. „Die Trüffelravioli mit Schwarzwurzelgemüse sind ein Traum“, berichtet die Unternehmerstochter. „Nein“, sagt der Freund mit Einstecktuch: „Der Käse da hinten ist der Hammer!“
Plötzlich Aufregung: Es gibt eine Austern-Bar! Warum hat das niemand vorher gesagt? Dann hätte man doch auf den Käse verzichtet, der macht ja viel zu schnell satt.
Eine Promi-Frau ist fast beleidigt: „Ich mag Austern nicht. Die schmecken so nach Auster.“ Die Freundin klärt sie auf: „Es gibt auch gratinierte Austern mit Kräutern, die schmecken überhaupt nicht nach Auster.“ Prima. Die Promi-Frau stürzt sich auf die gratinierte Fraktion und strahlt selig.
Wann immer sich neue Gastro-News über das Angebot des Abends verbreiten, reagieren manche empört: Wenn es alles gibt, wie soll man dann wissen, was es genau gibt?
Um eine Antwort zu finden, ziehen die Gäste wie eine Reisetruppe durchs Schlaraffenland. Es ist wie Speed Dating – nur dass man eben auf Essen trifft. Hier ein Stopp beim Hummer, dann weiter zur Brignano Salami aus Italien auf weißer Tomatenwolke. Moment: Tomatenwolke – was ist denn das? Egal, schmeckt himmlisch. Der Höhepunkt des Abends ist, als sich unter den Gästen herumspricht, dass es noch einen angebauten Pavillon gibt, wo es – Überraschung – ebenfalls Essen gibt. Genauer: Frisch gebrutzeltes Wagyu-Beef mit Crêpinette von Steckrüben und Piopinipilzen und eine extra Popcorn-Station. „Noch mehr Essen? Ist das ein Scherz?“, fragt der Millionär. Nein. „Oh, toll! Da geh ich gleich mal hin.“ Endlich mal was essen.
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