Costa Cordalis: "Helene Fischer ist ein bezauberndes Mädchen"
Der Sänger im Interview über aufdringliche Frauen, den Schlager-Boom und Conchita Wurst
"Der Himmel muss warten" (Verlag Neue Osnabrücker Zeitung, 24,95 Euro) heißt die Autobiografie von Costa Cordalis, in der der Schlagersänger unter anderem über seinen Werdegang, seine Fans und das Dschungelcamp schreibt. Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news erzählt er, wie er seinen 70. Geburtstag gefeiert hat, von einem nackten Fan in seinem Bett und was er sich für die nächsten 50 Jahre seines Lebens vorgenommen hat.
Die Autobiografie von Costa Cordalis heißt "Der Himmel muss warten" - hier bestellen
Wie haben Sie Ihren 70. Geburtstag verbracht?
Costa Cordalis: Wir haben im Schwarzwald in einer wunderschönen Hütte gefeiert. Auf Mallorca wäre es schwieriger geworden, so konnten alle Gäste bequem mit dem Auto anreisen. Walter Scholz und Tony Marshall haben mich auch noch beglückwünscht, mit Trompete und Gesang.
Sie haben in Ihrem Buch von ein paar Schicksalsschlägen berichtet: Der Unfall auf Teneriffa, die Komplikationen nach Ihrer Rücken-OP. Sie sind sehr religiös. Hat Ihnen das Kraft gegeben, das zu überstehen?
Cordalis: Ja, der Glaube an eine höhere Macht ist der größte Halt, den der Mensch hat. Mein Glaube ist aber immer da, nicht nur, wenn Not am Mann ist. Zwischendurch habe ich aber schon ein paar Gebete losgelassen, um Kraft zu schöpfen. Wenn ich Zeit habe, besuche ich auch den Gottesdienst, vor allem an Weihnachten bin ich immer in meinem Schwarzwald-Örtchen in der Kirche.
Sie mussten wegen Ihrer Rückenprobleme Medikamente nehmen. Wie sehr haben Sie die Berichte geärgert, die Ihnen zu dieser Zeit Schönheits-OPs unterstellt haben?
Cordalis: Ich bin so viele Jahre im Show-Business, ich kenne das ja. Ich war gerade in Jürgen Drews' Bistro auf Mallorca, als irgendein Fotograf mich erwischt und das Foto an ein großes deutsches Boulevard-Blatt geschickt hat. Ich hatte damals wegen des vielen Cortisons ein Mondgesicht. Und dann wurde daraus ein Botox-Eingriff...
Und wie geht es Ihnen heute?
Cordalis: Seit Ende Oktober habe ich kein Cortison mehr genommen, es baut sich jetzt langsam ab und ich fühle mich wieder sehr wohl.
Sie schreiben in Ihrem Buch auch, dass Sie eigentlich ein schüchterner Mensch sind...
Cordalis: Ich bin tatsächlich von Haus aus introvertiert, sensibel und schüchtern. Aber das bringt einem nichts, das hemmt nur. Ich habe das im Laufe der Zeit überwunden. Um das Nervenkostüm zu beruhigen, gibt es verschiedene Methoden. Geholfen haben mir spezielle Übungen gegen Lampenfieber und auch Beten. Zu Alkohol oder Drogen habe ich aber nie gegriffen.
Sie berichten auch von Groupies, eine Dame lag sogar nackt in Ihrem Bett. Auch mit Stalkern hatten Sie zu tun, die vor Ihrer Tür aufgetaucht sind.
Cordalis: Die Frau, die nackt in meinem Bett lag, war kein Groupie, sondern ein langjähriger Fan. Auf einer Kreuzfahrt lag sie dann plötzlich splitternackt in meinem Bett. Mich hätte fast der Schlag getroffen. Dann habe ich sie aber schnell rauskomplimentiert. Am schlimmsten ist aber diese Anita, die denkt, dass ich das Lied nur für sie geschrieben habe. Ständig ist sie auf meinem Anrufbeantworter und schreibt zigtausend Liebesbriefe - und das macht sie nach wie vor. Seit 25 Jahren jeden Tag! Gott sei Dank weiß sie nicht, wo ich auf Mallorca wohne.
Die Groupies und Stalker waren in Ihrer langen Ehe nie ein Problem, schreiben Sie. Aber Ihre Teilnahme am Dschungelcamp. Kann Ihre Frau inzwischen über diese Episode lachen?
Cordalis: Am Anfang wusste ja niemand, was dieses Dschungelcamp werden sollte. Meine Frau empfand das als zu gefährlich, mit den giftigen Tieren und Pflanzen - ich war schließlich der Ernährer der Familie. Ausschlaggebend war dann mein Sohn Lucas, der gesagt hat: "Vater, du schaffst das, geh da rein!" Die Gage habe ich ja dann für krebskranke Kinder gespendet, das war mir auch wichtig.
Im Moment gibt es gerade wieder einen Schlagerboom. Wie viel Anteil daran hat Helene Fischer?
Cordalis: Helene Fischer ist ein bezauberndes Mädchen, eine tolle Sängerin. Was mich besonders freut: Ihr Produzent Jean Frankfurter ist ein Freund von mir, mit dem ich früher schon an "Anita" gearbeitet habe.
Sie selbst sind ja auch schon bei ESC-Vorentscheiden angetreten. Wie finden Sie Conchita Wurst?
Cordalis: Sie ist etwas Besonderes. Der Grand Prix ist ja sonst eher eine langweilige Geschichte und so eine Erscheinung trägt dazu bei, dass den Leuten der ESC nicht mehr Wurst ist.
Wem drücken Sie bei der Fußball-WM die Daumen: Deutschland oder Griechenland?
Cordalis: Ich drücke Deutschland die Daumen, weil die größere Chancen haben.
Ihr Ziel ist es, 120 Jahre alt zu werden. Was wollen Sie in den nächsten 50 Jahren noch alles erreichen?
Cordalis: Ich würde gerne noch weitere tolle Hits rausbringen. Und vielleicht eine Band mit meinen Enkelkindern gründen.
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