Corona-Musical: Sind Künstler nicht systemrelevant?

Die Corona-Krise hat die Welt im Griff und viele Menschen machen sich Sorgen um ihre berufliche Zukunft. Vor allem Künstler, Sänger und Schauspieler haben hohe Verdienstausfälle. Hamburger Musicaldarsteller verarbeiten ihre Not kreativ und haben das erste Corona-Mini-Musical gedreht.
von  Sven Geißelhardt
Mit "Systemrelevant" haben Hamburger Schauspieler das erste Mini-Musical in Zeiten der Corona-Krise eingesungen.
Mit "Systemrelevant" haben Hamburger Schauspieler das erste Mini-Musical in Zeiten der Corona-Krise eingesungen. © Youtube/Lukas Nimschek

Home-Office, Kurzarbeit, Zukunftssorgen: Viele Branchen leiden aktuell unter den Auswirkungen der Corona-Krise. Wann werden die Ausgangsbeschränkungen wieder gelockert, wann kann man wieder normal arbeiten gehen? Vor allem Selbstständige und Künstler trifft diese Situation hart.

Verdienstausfälle bei vielen Künstlern

Schauspieler können nicht mehr drehen oder auf der Bühne stehen, Musiker müssen Auftritte absagen und können nicht ins Studio gehen. Auch bekannte Stars wie Schlagerkönig Michael Wendler oder Starkoch Tim Mälzer machen sich große Sorgen um die Zukunft.

Viele Künstler haben hohe Verdienstausfälle, da sie nicht arbeiten können. Sind sie etwa nicht "systemrelevant"? Diese Frage stellen sich zwei Musicaldarsteller aus Hamburg und haben deshalb ein Mini-Musical gedreht.

Künstler drehen Corona-Mini-Musical zu Hause

"Wir sind nicht systemrelevant, denn wir können ja nur tanzen und singen. [...] Mama hatte Recht, wären wir nur Banker geworden", singen Lukas Nimscheck, Jurymitglied bei "The Voice Kids", und Franziska Kuropka über ihre derzeitige Situation.

Unterstützt werden die beiden von insgesamt 40 weiteren Kollegen wie Maarten Fluegge, Jana Stelley, Hansi Anzenberger und Susi Banzhaf.

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Fans sind begeistert: "Ihr seid sehr wohl systemrelevant"

Auf Youtube hat das Video mittlerweile über 30.000 Klicks erzielt. Die Fans sind begeistert von dem Musical, und die Message scheint bei vielen anzukommen. Ein Zuschauer schreibt in den Kommentaren: "Also ich finde, dass Musik und Unterhaltung in dieser schweren Zeit durchaus systemrelevant ist."

Ein weiterer Fan schreibt: "Traurig, dass dieses wunderschöne Stück Kunst so viel bittere Wahrheit zu enthalten scheint - aber ich finde, ihr seid sehr wohl systemrelevant, gerade in dieser Zeit."

Münchner Sängerin hat sieben Engagements verloren

Auch in München haben Künstler wie die Synchronsprecherin und Sängerin Angelina Markiefka hohe Verdienstausfälle aufgrund der Corona-Krise. Gegenüber der AZ sagt sie: "Viele Bandauftritte werden abgesagt, und Veranstaltungen fallen aus. Mittlerweile sind sieben Jobs weggefallen."

Vom Soforthilfeprogramm der Bundesregierung ist die Sängerin nur wenig begeistert: "Für Künstler ist das nicht so gut, da erst die Rücklagen aufgebraucht werden müssen. Allerdings brauche ich mein Erspartes für Vorauszahlungen an das Finanzamt."

Trotz der Krise kann sie noch auf kleinere Engagements zurückgreifen: "Ein bisschen Synchronsprechen kann ich noch machen, da einige kleine Studios noch geöffnet haben." Den Frust über die Situation singt sich Angelina Markiefka auf Instagram weg.

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