Christine Theiss übt Kritik an Plänen zur Cannabis-Legalisierung: "Das finde ich totalen Bullshit"

Wird Deutschland bald in einen Joint-Nebel gehüllt sein? Die Legalisierung von Cannabis steht kurz bevor, doch vor allem die CSU stellt sich quer. Was hält Christine Theiss, Ehefrau des Münchner CSU-Stadtrats Hans Theiss, von den Plänen der Ampel-Regierung? Die AZ hat mal nachgefragt.
von  Sven Geißelhardt
Christine Theiss hat mit der AZ offen über ihre Ansichten zur geplanten Cannabis-Legalisierung gesprochen.
Christine Theiss hat mit der AZ offen über ihre Ansichten zur geplanten Cannabis-Legalisierung gesprochen. © imago images/Christian Schroedter

Am Freitag entscheidet sich, ob ab dem 1. April legal in Deutschland gekifft werden darf, oder das geplante Cannabis-Gesetzt erstmal im Vermittlungsauschuss verschwindet. Wenn es nach CDU/CSU geht, dann wäre letzteres die präferierte Alternative. Doch sehen das alle so, die der Union nahestehen? Die AZ hat mit Christine Theiss genau darüber gesprochen.

Christine Theiss über Cannabis-Pläne: "Das öffnet dem Schwarzmarkt Tür und Tor"

Am Montagabend wurde in den Münchner Stachus-Passagen mit viel Schampus auf die Eröffnung der "Be Glamorous"-Filiale von Designerin Joana Danciu angestoßen. Mit dabei war auch die ehemalige Kickboxerin, die seit 2005 mit dem Arzt und CSU-Stadtrat Hans Theiss verheiratet ist.

Christine Theiss
Christine Theiss © BrauerPhotos / G.Nitschke

Zumindest ihr Ehemann müsste mit seiner Partei auf einer Linie fahren, was die geplante Legalisierung von Cannabis angeht. "Mein Mann schert bei diesem Thema aus der Partei aus, er hat sich schon öffentlich dafür geäußert", betont Christine Theiss jedoch im Gespräch mit der AZ.

Münchner CSU-Stadtrat Hans Theiss
Münchner CSU-Stadtrat Hans Theiss © CSU

Und wie steht sie selbst dazu, dass das Kiffen bald legal sein könnte? Dazu sagt Christine Theiss deutlich: "Ich persönlich habe grundsätzlich kein Problem mit der Legalisierung, aber so wie es jetzt geplant ist – das finde ich totalen Bullshit. Ich finde, man hätte es im legalisierten Rahmen abgeben müssen, um den Schwarzmarkt auszudünnen. So wie es jetzt gemacht wird, öffnet das dem [Schwarzmarkt, d.R.] aber Tür und Tor."

Ex-Kickboxerin Theiss betont: "Cannabis kann gefährlich sein"

Geplant ist in Deutschland eine Herausgabe der getrockneten Blüten durch "Anbauvereinigungen", sogenannten Clubs, aber auch der Eigenanbau soll legal sein. Gewerblicher Verkauf von Cannabis in Geschäften wird es also nicht geben. Doch genau das findet Christine Theiss den falschen Weg. "Das problematischste finde ich, dass, wenn wir dem Schwarzmarkt Tür und Tor öffnen, wir am Ende nicht wissen, was der ein oder andere an Inhaltsstoffen raucht", sagt sie im AZ-Gespräch. Sie verweist auch auf die Risiken, die der Konsum der Pflanze bergen kann. "Cannabis kann gefährlich sein. Ich kenne jemanden direkt in meinem persönlichen Umfeld, der seit Jugendzeiten schwere Psychosen hat nach dem Konsum von Cannabis. Aber auch Alkohol kann gefährlich sein." Für die ehemalige Kickboxerin seien die Pläne der Ampel-Regierung "die mit Abstand denkbar schlechteste Lösung".

Und wie steht Christine Theiss selbst zum Rauchen von Cannabis? Sie sagt, sie habe noch nie einen Joint geraucht, "weil es mich auch Null interessiert. Aber ich kenne viele in meinem Umfeld, die hin und wieder das machen und im schlimmsten Fall sind sie ein bisschen zu gechillt zum arbeiten."

Ob der Konsum ab dem 1. April tatsächlich legal wird, steht aktuell noch auf der Kippe. Am Donnerstag (21. März) teilte die bayerische Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) mit: "Es gibt jetzt die Chance, den Vermittlungsausschuss anzurufen und damit das gefährliche Legalisierungs-Vorhaben aufzuhalten." Die Position der Union ist damit unumstößlich.

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