Charlotte Roche: "Muttersein zehrt an den Nerven"

Charlotte Roche stört sich am Muttermythos. Die Autorin findet es "erdrückend", dass Frauen sich nicht trauen auch mal offen von den negativen Seiten des Mutterseins zu sprechen.
von  az/dpa
Charlotte Roche: "Nur wenn zwei Frauen sehr gut befreundet sind, gestehen sie sich ein, wie sehr das Muttersein an den Nerven zehrt."
Charlotte Roche: "Nur wenn zwei Frauen sehr gut befreundet sind, gestehen sie sich ein, wie sehr das Muttersein an den Nerven zehrt." © dpa

Berlin - Charlotte Roche (37) findet die Diskussionen übers Muttersein in Deutschland "erdrückend". "Nur wenn zwei Frauen sehr gut befreundet sind, gestehen sie sich ein, wie sehr das Muttersein an den Nerven zehrt", sagte die Bestsellerautorin ("Feuchtgebiete", "Schoßgebete") dem Magazin "Der Spiegel". "Und diese Zweifel, ob man das alles gut genug macht. Keine Frau würde sich trauen, bei einem Abendessen mit zwölf Leuten darüber zu sprechen", meint Roche.

Die frühere Fernsehmoderatorin Roche, die am Montag ihren neuen Roman "Mädchen für alles" herausbringt, outet sich als totaler Serienfan. Den Vergleich mit einer Drogensucht hält sie für "nicht schlecht". "Alle sitzen lieber einsam zu Hause rum und schauen neue Folgen, als zu einem gemeinsamen Abendessen zu gehen. Das ist leider ziemlich asozial, aber so ist das."

Ihr Motiv? "Ganz klar, Lebensflucht. Alles, was in Serien passiert, ist krasser und besser als im echten Leben."

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