Charlotte Link: Mit 16 fing sie an zu schreiben

Sie gehört zu den erfolgreichsten deutschen Autoren, obwohl sie das Feuilleton meist nicht beachtet: Charlotte Link wird heute 50 Jahre alt.
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Sie gehört zu den erfolgreichsten deutschen Autoren, obwohl sie das Feuilleton meist nicht beachtet: Charlotte Link wird heute 50 Jahre alt. Zu schreiben begann sie mit 16, eigentlich war ihr die Schriftstellerei aber viel zu unsicher.

Berlin - Mit mehr als 20 Millionen verkauften Büchern gehört sie zu den erfolgreichsten deutschen Autoren: Charlotte Link. Am 5. Oktober feiert die Schriftstellerin ihren 50. Geburtstag. Obwohl sie ihren ersten Roman schon mit 16 Jahren begann zu schreiben und "Die schöne Helena" drei Jahre später auch veröffentlicht wurde, war ihre Karriere kein Selbstläufer...

"Im Tal des Fuchses" von Charlotte Link gibt es hier

Die Tochter eines Richters und einer Gymnasiallehrerin studierte nach dem Abitur zunächst Jura in Frankfurt, das Studium brach sie im siebten Semester ab. Bertelsmann hatte ihr einen Vertrag über drei Bücher angeboten. Das sei eine ihrer schwierigsten Entscheidungen gewesen, wird Link im vergangenen Dezember von der Online-Ausgabe der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" zitiert. "Weg von der bürgerlichen Zukunft hin zum freien Schriftstellertum, darauf war ich nicht geeicht."

1989 veröffentlichte sie dann den ersten Band der Trilogie "Sturmzeit", der Durchbruch für Link, damals noch mit historischen Romanen. Ihre Krimis, für die sie jetzt bekannt ist, verfasst sie seit 1993. Die meisten ihrer Bücher spielen in England. Sie werde von englischen Namen, Orten und der Landschaft inspiriert und könne daraus Bilder, Figuren, Stimmungen entwickeln, die das Buch voranbringen, sagte sie im selben Interview. Mit "Das Haus der Schwestern" (1999) kam sie erstmals unter die Top 10 der "Spiegel"-Bestsellerliste. Insgesamt hat sie bisher etwa 30 Bücher veröffentlicht. Vom Feuilleton wird Link dennoch kaum beachtet, von ihren überwiegend weiblichen Leserinnen dafür vergöttert.

Interviews gab die Schriftstellerin lange Zeit dennoch nicht. In einem Gespräch mit der "Welt am Sonntag" erzählte sie, dass ein Gesellschaftsmagazin "das Fass zum Überlaufen" gebracht hatte. Die Tierschützerin Link sollte mit einem Pferd fotografiert werden. Ihre Pferde, die sie vom Schlachthof gerettet hatte, seien dem Magazin zu "hässlich" gewesen. Am Ende sei sie in einem 15.000 Mark teuren Abendkleid vor einem schönen schwarzen Hengst abgelichtet worden. "Das ist furchtbar, das bin ich nicht", habe sie anschließend gedacht.

Auch mit einem Stalker hatte die Autorin schon zu kämpfen. Dieser habe sich mit einem der männlichen Helden aus "Sturmzeit" identifiziert, erzählt Link in der "Welt am Sonntag" weiter. "Er setzte mich mit der Hauptfigur Felicia gleich und war davon überzeugt, wir seien füreinander bestimmt." Erst sei sie mit Briefen bombardiert worden. Dann habe der Mann vor ihrer Wohnung randaliert, woraufhin Link einen Anwalt um Hilfe bat. "Fortan haben die zwei sich die Briefe geschrieben. Bis es plötzlich aufhörte: Der Mann hatte sich erhängt."

Charlotte Link ist seit ihrer Kindheit Vegetarierin und setzt sich für den Tierschutz ein. "Meine Traumvorstellung ist eine Welt, in der Tiere als Lebewesen respektiert werden", wird sie von "Zeit Online" zitiert.

Im Abstand von knapp zwei Jahren veröffentlicht Link, die mit ihrer Familie in Wiesbaden lebt, neue Romane. Zuletzt brachte sie "Im Tal des Fuchses" heraus. Ihr Bestseller "Das andere Kind" wurde vor kurzem verfilmt und lief im Januar in der ARD.

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