Carolin Kebekus kontert Aussage von Friedrich Merz: "Schwangerschaftsabbruch ist doch kein Verbrechen"
Politiker bieten für Comedians zahlreiche Anlässe, um sich über sie lustig zu machen – vor allem, seit die Ampel-Koalition krachend gescheitert ist. Carolin Kebekus (44) knöpft sich nun in ihrer Sendung "Die Carolin Kebekus Show" Friedrich Merz (69) vor und singt dabei ein Lied, dessen Zeilen dem Kanzlerkandidaten der CDU nicht gefallen dürften.
Carolin Kebekus sauer: Friedrich Merz will Paragraf 218 nicht abschaffen
Friedrich Merz steht bereits in den Startlöchern für den Wahlkampf um den Posten des nächsten Bundeskanzlers. Der CDU-Chef äußerte sich im November empört über den Gesetzesvorstoß einer Abgeordnetengruppe, den Paragraf 218 abzuschaffen. Demnach sind Abtreibungen in Deutschland noch immer illegal, bleiben aber in den ersten zwölf Wochen einer Schwangerschaft straffrei, wenn sich die Frau einem Beratungsgespräch unterzogen hat.
Der CDU-Mann sagte dazu: "Ich bin wirklich entsetzt darüber, dass derselbe Bundeskanzler, der immer wieder vom Zusammenhalt, vom Unterhaken und von Gemeinsinn spricht, mit auf der Liste dieses Gruppenantrages mit seiner Unterschrift erscheint."
Breitseite gegen Friedrich Merz: Carolin Kebekus singt Lied für Schwangerschaftsabbrüche
Carolin Kebekus ist über die Aussagen von Friedrich Merz sichtlich schockiert. Vor allem der Einwurf des Oppositionsführers, es handle sich dabei um ein Thema, "das wie kein zweites das Land polarisiert", schlägt der Komikerin in der neuesten Folge von "Die Carolin Kebekus Show" sauer auf. "Ich kenne viele Themen, die das Land gerade mehr polarisieren", schimpft die 44-Jährige und nennt direkt mehrere Beispiele: "Sommerhaus der Stars, die Amigos, Dubai-Schokolade." Dafür erntet sie von ihrem Publikum viel Applaus.
Doch Carolin Kebekus ist mit Friedrich Merz an dieser Stelle noch nicht fertig. Eigens für den CDU-Politiker hat sie den Song "It's a Heartache" (1977) von Rockröhre Bonny Tyler umgedichtet. "Schwangerschaftsabbruch ist doch kein Verbrechen. Wir warten seit Jahrzehnten und haben da jetzt keinen Bock mehr drauf", trällert die Komikerin mit einem süffisanten Lächeln ins Mikro.
In dem Song betont sie, dass es sich bei einer Abtreibung um eine Entscheidung handelt, die den eigenen Körper betrifft. Auch auf die Tatsache, dass Frauen weltweit aufgrund des Verbots von Schwangerschaftsabbrüchen sterben, macht Kebekus aufmerksam.
Friedrich Merz auf X: "Werden dieses Land ohne Frauen nicht nach vorne bringen"
Ob Friedrich Merz diesen Seitenhieb im TV gesehen hat? Der 69-Jährige traf sich vor wenigen Tagen mit dem Verband deutscher Unternehmerinnen und schrieb dazu auf dem Kurznachrichtendienst X: "Wir werden dieses Land ohne Frauen nicht nach vorne bringen. Ganz einfach. Egal wo – sei es in der Wirtschaft, sei es in der Wissenschaft, sei es in den Unternehmen, in der Politik. Egal wo – wir kriegen das ohne Sie nicht hin!"
Diese Aussage wirkt mit Blick auf seine Haltung zu Schwangerschaftsabbrüchen etwas ironisch. Ob sich Carolin Kebekus den Politiker erneut in ihrer Show vorknöpfen wird, bleibt abzuwarten.