Carmen Geiss über Trennung, Corona-Reisen und Botox-Gerüchte

Seit zehn Jahren unterhalten die Geissens TV-Deutschland und geben den Zuschauern Einblicke in deren aufregenden Alltag. Auch im Corona-Jahr 2020 haben Carmen und Robert Geiss für eine neue Staffel von "Die Geissens" (läuft ab Januar) gedreht.
AZ: Wie gehen Sie mit dem Vorwurf um, Ihre beiden Kinder vor die Kamera gezerrt zu haben?
CARMEN GEISS: Das ist absoluter Blödsinn. Wir machen eine Reality-Show, es ist nichts gescriptet. Und zu unserem Leben gehören logischerweise auch die Kinder. Wenn die Kinder früher keine Lust auf Kameras hatten oder sie in der Schule waren, dann wurden sie auch nicht gefilmt. Bei einem Drittel unserer Folgen sind sie gar nicht präsent gewesen. Wenn ich nach Amerika schaue: Da gab es rund um die Kardashians so eine Diskussion gar nicht.
ROBERT: Wir sind eine Familie, wir arbeiten und leben zusammen. Auch unsere Kinder gehen in die Schule, um was zu lernen, damit sie einen Beruf ausüben können. Wenn man da im Vorfeld als Eltern Initiative zeigt und den Kindern was beibringt, dann ist das mit Sicherheit kein Fehlverhalten. Das war ja bei Steffi Graf, Boris Becker oder Michael Jackson nicht anders. Ohne die Eltern wären sie wahrscheinlich keine Superstars geworden. Der Vorwurf prallt also an uns ab: Heute sind meine Kinder froh, dass sie vor der Kamera stehen und damit ihr Geld verdienen.

Was wollen Ihre Töchter später beruflich machen?
CARMEN: Davina könnte sich vorstellen, in der Immobilienbranche tätig zu sein. Shania ist kreativ, liebt das Modeln und TV-Projekte.
ROBERT: Aber die Kinder sind noch heranwachsend. Da findet noch ein Findungsprozess statt. Es wird sich noch zeigen, was die beiden genau später machen wollen.
Trennung bei den Geissens: Carmen dementiert Schlagzeilen
In den vergangenen zehn Jahren gab es auch Trennungsschlagzeilen. Hand aufs Herz: Stand Ihre Ehe jemals auf der Kippe?
CARMEN: Nein, nie! Wir reden und diskutieren viel, können gemeinsam lachen und besprechen alles. Wir sind jetzt 39 Jahre zusammen, da ist natürlich nicht immer nur Sonnenschein angesagt. Es kommt auch mal Sturm auf. Aber deshalb gleich das Handtuch zu werfen, das wäre doch traurig.
ROBERT: Am Ende des Tages ist es Einstellungssache. Auch die Erziehung spielt da eine Rolle. Es gibt nun mal Menschen, die sind beziehungsfähiger als andere. Wir haben uns gefunden und bei uns funktioniert das wunderbar.
Was müsste passieren, dass Sie sich scheiden lassen?
CARMEN: Da muss schon einer sterben.
ROBERT: Ich gehe gar nicht davon aus, dass wir uns trennen werden.
Die Geissens erklären, warum Opa Reinhold nicht bei dabei ist
Warum ist Opa Reinhold nicht mehr bei den "Geissens" zu sehen? Gab es Streitigkeiten?
ROBERT: Opa Reinhold ist topfit und fährt viel Mountainbike. Aber mein Vater ist jetzt 78, meine Mutter 76. Beide wollen einfach keinen Stress mehr im Leben mit TV-Dreharbeiten haben. Wir haben keinen Streit deswegen. Sie haben ihr eigenes Leben und sind glücklich. Damals hat der Opa für die Kinder das alles mitgemacht. Aber irgendwann gab es eine strategische Entscheidung, weil das Reisen für meine Eltern im Alter zu anstrengend wurde.
Kämen andere Reality-Shows, wie "Das Sommerhaus der Stars" für Sie infrage?
ROBERT: Nein, auf keinen Fall. Solche Reality-TV-Formate wie das "Sommerhaus" sollen junge Leute machen. Wir wollen da niemand das Geld wegnehmen. Das passt nicht zu uns. Wir sind die Geissens, wir machen nur unser eigenes Format.
Carmen Geiss über Beauty-Eingriffe: Heute kein Botox mehr fürs Gesicht
Carmen, werden Sie in der neuen Staffel wieder zum Schönheits-Doc gehen?
CARMEN: Nein, so etwas ist nicht geplant. Das Vampirlifting war einst sehr ergiebig. Es hat meiner Haut auch sehr gutgetan. Das werde ich auch immer wieder machen – ohne Kameras.
Und kein Botox gegen die Fältchen?
CARMEN: Ich habe mir Botox mal vor 20 Jahren spritzen lassen. Aber bin kein Botox-Fan. Das ist ein Schlangengift. Ich weiß nicht, was damit im Alter mit meinem Gesicht passiert. Und weil ich kein Botox nehme, habe ich auch Falten. Sollten diese mehr werden, lasse ich mir einfach wieder einen Pony schneiden.
Geld in Corona-Krise verloren
Sie haben trotz Corona-Krise gedreht und gearbeitet. Haben Sie eigentlich viel Geld verloren?
CARMEN: Ja, wir haben definitiv Geld verloren. Wir haben ja auch ein kleines Hotel. Wir haben in zehn Jahren nie über Geld gesprochen, das werden wir auch in Zukunft so machen.
ROBERT: Über Geld spricht man nicht, Geld hat man.
Die Kanzlerin sagte, dass man während der Corona-Pandemie zu Hause bleiben sollte. Warum sind Sie für die neuen Folgen u.a. nach Dubai geflogen?
CARMEN: Wir haben dort gedreht. Und man muss dazu sagen: Es gab eine Reisewarnung und kein Reiseverbot. Corona darf man jetzt nicht zum Hauptthema unseres täglichen Lebens machen.
ROBERT: Wir sind optimistisch eingestellt. Es heißt ja jetzt schon in Deutschland, dass der Winter hart wird und man auf den Sommer hofft, weil man sich dann draußen aufhält und die Chance, sich anzustecken, geringer ist. Also warum nicht jetzt schon in den Sommer nach Dubai oder Kapstadt fliegen? Wir machen unsere Unterhaltungssendung auch während der Pandemie. Es ist ein Auszug aus unserem Leben.
CARMEN: Wir wollen die Leute mit unserer Sendung in eine andere Welt bringen, damit sie ihren eingeschränkten Alltag auch mal für 45 Minuten vergessen können. Ich bin ein positiv denkender Mensch und möchte auch nur Positives an mich heranlassen.
Robert, wäre die Politik eine Herausforderung für Sie?
ROBERT: Nein, ganz bestimmt nicht. Dafür polarisiere ich zu viel. Wir haben ja in Amerika gesehen, was dann passiert. Mir geht es gut. Ich brauche kein politisches Amt.
Was erwartet die Zuschauer in der neuen Staffel?
CARMEN: Wir gehen weniger essen, weil wir von den Fans gehört haben, dass es langweilig sei. Auch meine Friseurbesuche werden nicht mehr gezeigt. Es wird mehr von unserer wertvollen Familienzeit zu sehen sein. Unsere Kinder kommen in der nächsten Staffel wieder groß aus.