Carla Sarkozy wehrt sich gegen Gerüchte über Ehekrise
PARIS - Es ist das Thema in Frankreich: Ist die Ehe zwischen dem Präsidenten und Carla Bruni in der Krise? Das ehemalige Model und Politikergattin dementierte jetzt und sagt: "Wir sind Opfer von Gerüchten".
Es gibt keine Ehekrise und keine Verschwörung, sondern nur falsche Gerüchte: Mit diesem klaren Dementi hat Carla Sarkozy eine tagelange Flut von Medienberichten über angebliche Probleme in ihrer Ehe und Rachegelüste im Élysée-Palast einzudämmen versucht. Die Aussagen der Frau des französischen Präsidenten beherrschten am Donnerstag die Pariser Schlagzeilen. „Carla löscht das Feuer“, titelte die Zeitung „France Soir“.
Ein junger Blogger hatte verbreitet, dass Präsident Nicolas Sarkozy und seine Frau, die als Sängerin unter dem Namen Carla Bruni bekannt ist, jeweils Liebschaften hätten. Ausländische Medien verbreiteten das Gerücht weltweit als angeblich seriöse Information der Zeitung „Le Journal du Dimanche“, in deren Internetauftritt der inzwischen gelöschte Blogeintrag zu finden war. Das Blatt trennte sich von dem Blogger und einem weiteren Verantwortlichen und reichte Klage ein. Die französischen Medien hatten das Gerücht nicht aufgenommen. Sie hielten die Geschichte aber mit Berichten über angebliche Racheakte Sarkozys gegen vermutete Drahtzieher am Kochen.
Am Mittwochabend redete Carla Sarkozy Klartext. „Es stimmt, dass wir Opfer von Gerüchten wurden“, sagte sie dem Sender Europe 1. Aber: „Es gibt keine Verschwörung, es gibt keine Rache.“ Gerüchte gebe es immer. „Ich bin gekommen, damit die Affäre kein Ausmaß annimmt, das ich lächerlich finde.“ Der Élysée-Palast habe auch keine Ermittlungen angeordnet. Allerdings bestätigte der Chef des französischen Inlandsgeheimdienstes DCRI, Bernard Squarcini, dass der Dienst den Urheber der Gerüchte im Internet zu ermitteln versucht habe. Auch im Namen ihres Mannes distanzierte sich Carla Sarkozy von dem Präsidentenberater Pierre Charon, der den Verdacht geäußert hatte, Ex-Justizministerin Rachida Dati sei in die Affäre verwickelt. Charon hatte ein juristisches Vorgehen gegen die Gerüchteköche mit den Worten begründet: „Die Angst muss die Seite wechseln“. Carla Sarkozy sagte: „Rachida Dati bleibt unsere Freundin.“ In Medien war gestreut worden, Sarkozy habe Dati wegen der Affäre abgestraft. Als Beleg wurde angeführt, dass Dati die Dienstlimousine aus ihrer Zeit als Justizministerin entzogen wurde, die ihr nun nicht mehr zusteht.
dpa
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