Bully Herbig: "Ich war der Kleinste"

Filmemacher Michael Bully Herbig zeigt sich privat wie nie: In der AZ spricht er über Vatergefühle, die Klamotten seiner Großeltern – und verrät, wie die Ehe sein Alltagsleben verändert hat
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Filmemacher Michael Bully Herbig zeigt sich privat wie nie: In der AZ spricht er über Vatergefühle, die Klamotten seiner Großeltern – und verrät, wie die Ehe sein Alltagsleben verändert hat

Am Sonntag ist es endlich so weit: Weltpremiere des neuen Bully-Blockbusters „Wickie und die starken Männer“. Ein Erfolg wird zu erwarten sein, schließlich lockt der Münchner jedes Mal Millionen ins Kino. Doch wie ist Michael Herbig, Deutschlands erfolgreichster Filmemacher, wirklich?

Beim AZ-Interview zeigt er sich von seiner unbekannten Seite – redet privat wie nie.

AZ: Herr Herbig, Wickie weckt Kindheitserinnerungen. Wie war Bully denn als Kind?

MICHAEL BULLY HERBIG: Klein. Ich war immer der Kleinste. Aber sehr schnell. Vielleicht war ich so schnell, weil ich so klein war, ich musste nicht soviel Masse mit mir rumschleppen. Ich hatte wahnsinnig früh Spaß am Verkleiden. Ich fand es cool, die Klamotten meiner Großeltern anzuziehen.

Warum das?

Die hatten riesige Hüte, altmodische Mäntel und Gehstöcke. Das fand ich lustig. Ich habe lange gemalt – und sehr früh versucht, meinen ersten eigenen Zeichentrickfilm zu machen, daraus ist aber nix geworden.

Was war der Grund?

Das Taschengeld hat für die vielen Stifte nicht gereicht (lacht) . Ansonsten hab ich mich nicht sonderlich von den anderen unterschieden.

Andere fahren im August in den Urlaub, Sie feiern Premiere, gehen auf Promo-Tour – sind Sie ein Workaholic?

So würde ich das nicht sagen. Wenn man einen Film dreht, ist man zwei bis drei Jahre intensiv damit beschäftigt. Bisher hatte ich das Glück, dass ich sehr ausstattungslastige Filme machen durfte, die eben viel Vorbereitung erforderten. Man muss eben eine gewisse Lebenszeit damit verbringen. Man stumpft ab, was die Zeit betrifft, das ist schade. Seit ich verheiratet bin, versuche ich, immer den Sonntag frei zu halten. Der wird nicht angefasst.

Wie sorgen Sie sonst für Ruhe oder Entspannung?

Ich habe kurzzeitig darüber nachgedacht, meine Emails abzuschaffen. Wenn ich meinen Computer anschmeiße, rattern die Emails nur so runter. Oft sind viele davon zum gleichen Betreff, sodass ich nur die letzte Mail zu lesen brauche, weil sich das Problem meist von selbst erledigt hat.

Der Wickie-Darsteller ist zehn Jahre alt. Kommen da väterliche Gefühle auf?

Eigentlich nicht. Das war mein erster Dreh mit Kindern. Kinder dürfen nur fünf Stunden am Set sein, dann müssen die Doubles ran. Die Schiffe mussten zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Der Dreh war also so komplex, dass ich nicht die Zeit für väterliche Gefühle hatte. Es hat viel Spaß gemacht, mit Kindern zu drehen. Kinder sind großartig. Aber ich war manchmal auch froh, wenn ich sie abends wieder abgeben konnte (lacht) .

Horst Schlämmer will Kanzler werden. Wie wär’s mit Ihnen als Außenminister?

Außenminister zu sein, hat den Vorteil, dass man viel unterwegs ist. Vielleicht muss man Länder bereisen, wo man gar nicht hinwill. Insofern ist Außenminister nicht das Richtige für mich. Kultusminister – das würde ich übernehmen!

Interview: Sarah Hilgendorff

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