Bürgermeister: Es gibt keine Hetzjagd gegen Bushido!
Nach dem Feuer in seinem neuen Haus vermutet Bushido Brandstiftung. Der Rapper deutet an, dass ein Einwohner Kleinmachnows ihm auf diese Art seine Ablehnung signalisieren wollte. Bürgermeister Michael Grubert wehrt sich gegen diese Vorwürfe: "Bushido ist im Ort willkommen", sagte er spot on news. Doch der Rapper stößt nicht überall auf Gegenliebe.
Die Polizei ermittelt noch, doch für Bushido (35, "A=MYF") ist der Fall bereits klar: Im Interview mit "N24" zeigte er sich überzeugt davon, dass Brandstiftung Ursache des Feuers in seiner Villa war. Der Rapper glaubt, dass er so von einem Umzug nach Kleinmachnow abgehalten werden soll. Er fühle sich schon seit langem als Opfer einer "Hetzjagd", erklärte er. Bürgermeister Michael Grubert kann sich das dagegen nicht vorstellen. "Dass es Brandstiftung ist, von Bürgern, die ihn vertreiben wollen, das würde ich mal ausschließen", sagte er der Nachrichtenagentur spot on news. "Herr Bushido hat ein paar kleinere Probleme gehabt im Rahmen des Baugenehmigungsverfahrens, aber das sind Sachen, für die weder ein Bürger der Gemeinde Kleinmachnow noch jemand anderes einen Brand anstiftet", führte Grubert aus. "Eine Hetzjagd gegen Bushido gibt es in keinster Weise."
"Ich habe immer gesagt, dass Herr Bushido ein Bürger ist, wie jeder andere, und im Ort so willkommen ist, wie jeder neue Bürger in Kleinmachnow", erklärte der Bürgermeister. Doch allzu beliebt scheint Bushido bei einigen Bürgern nach wie vor nicht zu sein. "Das ist mir doch völlig egal. Außerdem ist er selber dran schuld mit seinen bescheuerten Texten", sagte eine ortsansässige Wirtin spot on news zu dem Brand. "Also ich hetze nicht gegen Bushido, aber letztendlich interessiert mich der Mann überhaupt nicht." Auch auf lokalen Internet-Portalen wird vor allem Stimmung gegen den Rapper gemacht. "Geschieht dem recht. Hätte ruhig richtig abfackeln könn", schreibt eine Leserin auf der Facebook-Seite der "Märkischen Allgemeinen" in eher ungelenkem Deutsch. "Oh das tut mir aber nicht leid. Der arrogante Sack soll verschwinden mit sein clan", meint ein anderer User in ähnlichem Tonfall.
Kleinmachnow ist ein eher beschaulicher Ort. Vor allem besser gestellte Familien flüchten aus dem lauten Berlin hierher. Da würde eigentlich auch Familienvater Bushido gut ins Bild passen, doch die Nachricht, dass der Rapper das alte Seemannsheim erworben hatte, wurde in Kleinmachnow eher reserviert oder sogar ablehnend aufgenommen. Beim Bau gab es dann auch noch Ärger mit den Behörden: Wegen des Abrisses eines denkmalgeschützten Tores wurde vorübergehend ein Baustopp verhängt. Das Forstamt zeigte Bushido an, da er zu viele Bäume auf dem Grundstück fällen ließ. Beide Angelegenheiten sind inzwischen allerdings geklärt.
Bushido möchte nach wie vor nach Kleinmachnow: "Ich werde definitiv dahin ziehen, egal, was passiert. Jetzt erst recht", sagte er "N24". Er wäre nicht der erste prominente Bürger der Gemeinde. Der Komponist Arnold Schönberg ("Gurrelieder") lebte von 1911 bis 1913 in Kleinmachnow, wo heute eine Straße nach ihm benannt ist. Auch sein Kollege Kurt Weill ("Die Dreigroschenoper") wohnte dort ein Jahr lang, bevor er 1933 vor den Nazis in die Schweiz flüchtete. Schriftstellerin Christa Wolf ("Kassandra") lebte von 1962 bis 1972 mit ihrem Mann Gerhard in Kleinmachnow, Sängerin und Schauspielerin Hildegard Knef ("Die Festung - Verdammt zur Sünde") wohnte bis kurz vor ihrem Tod im Jahr 2002 in dem Ort.