Buch über homosexuelle Beziehungen: Papst bedankt sich bei Autorin

Die Geschichte eines kleinen Eis sorgt in Italien für Aufsehen: In ihrem Kinderbuch zeigt Autorin Francesca Pardi gleichgeschlechtliche Beziehungsmodelle. Das passt so manchen Kritikern nicht, der Papst hingegen scheint weniger ein Problem damit zu haben.
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Francesca Pardis Kinderbuch wird verbannt: Papst Franziskus gehört offenbar nicht zu den Kritikern
ddp images Francesca Pardis Kinderbuch wird verbannt: Papst Franziskus gehört offenbar nicht zu den Kritikern

Ei trifft auf schwule Pinguine

Ein kleines Ei sorgt für Aufregung: Bereits vor über vier Jahren erschien Francesca Pardis "Piccolo Uovo" ("Kleines Ei") in Italien. In dem Kinderbuch trifft der ovale Protagonist unter anderem auf schwule Pinguine, ein alleinerziehendes Nilpferd und ein Känguru, das offenbar einen jungen Eisbären adoptiert hat. Kurzum: Es geht um verschiedene, moderne Arten von Beziehungen und Familien. Das kam bei Italiens Konservativen nicht besonders gut an: Im Juni dieses Jahres ließ Venedigs neuer Bürgermeister, Luigi Brugnaro, den Titel und zahlreiche weitere Bücher sogar aus den Bildungseinrichtungen der Stadt verbannt.

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Ein oppositioneller Aufschrei ließ nicht lange auf sich warten, im Rahmen eine Protestaktion wollten Hunderte italienische Schriftsteller ihre Werke in Venedig aus dem Verkauf nehmen. Auch der britische Sänger Elton John (68, "Your Song") kritisierte den Schritt des Bürgermeisters auf seinem Instagram-Profil stark. Nun hat im speziellen das "Kleine Ei" von Francesca Pardi einen prominenten Unterstützer gefunden - womit sicherlich nicht viele rechnen würden.

 

"Warum steht die Kirche nicht hinter uns?"

 

Wie der "Guardian" nun in seiner Online-Ausgabe berichtet, hat Papst Franziskus der Autorin im Juli dieses Jahres in einem von ihm in Auftrag gegebenen Brief seinen Dank ausgesprochen. Zuvor hatte Pardi eine Paket mit Kinderbüchern zum Thema gleichgeschlechtliche Elternpaare an den Pontifex geschickt. In einem beigefügten Brief hatte sie von den Angriffen der vergangenen Monate geschrieben. "Wir respektieren Katholiken, viele erwidern diesen Respekt." Warum könne die gesamte Kirche nicht hinter uns stehen, hatte sie gefragt?

"Seine Heiligkeit ist dankbar für die aufmerksame Geste und die dadurch ausgelösten Gefühle", zitiert die Seite aus dem Antwortschreiben, das Peter Brian Wells, Diplomat des Heiligen Stuhls, verfasste. Der Papst hoffe auf weitere fruchtende Aktivitäten im Dienste junger Generationen und "die Verbreitung authentischer menschlicher und christlicher Werte". Mit einer Antwort auf ihr Paket und den Brief habe Pardi nicht gerechnet, wie der "Guardian" sie zitiert. Der Vatikan erklärte aber später, dass die Antwort persönlich an die Autorin adressiert gewesen sei und nicht als Unterstützung einer Lehre zu verstehen sei, die nicht mit der christlichen übereinstimme.

 

 

 

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