Britischer Ex-Minister fliegt wegen Dschungelcamp aus Fraktion

Will der Brite Matt Hancock lieber Sympathien sammeln, statt seinen politischen Auftrag zu erfüllen? Diese Frage haben die Tories nun entschieden. Es ist nicht das erste Mal, dass ein Politiker bei einer TV-Sendung mitmacht – doch für Hancock ist es das Ende seiner Fraktionszugehörigkeit.
von  AZ/dpa
Bittere Pille: Matt Hancock, Ex-Gesundheitsminister von Großbritannien, fliegt aus der Fraktion. (Archivbild)
Bittere Pille: Matt Hancock, Ex-Gesundheitsminister von Großbritannien, fliegt aus der Fraktion. (Archivbild) © Chris J Ratcliffe/PA Wire/dpa

London - Der britische Ex-Gesundheitsminister Matt Hancock nimmt an der britischen Ausgabe des TV-Dschungelcamps teil – und fliegt deshalb aus der Fraktion seiner Konservativen Partei. Simon Hart von der Fraktionsführung sagte am Dienstag, die Angelegenheit sei ernst genug, um den 44-Jährigen sofort zu suspendieren.

Eine genaue Begründung nannte er nicht. Kritiker werfen Hancock vor, mit dem Auftritt sein Image aufpolieren zu wollen. Er verdiene zusätzliches Geld, anstatt sich um seine Wähler zu kümmern.

Hancock will TV-Honorar anteilig spenden

Der Sender Sky News zitierte einen Vertrauten Hancocks, der Politiker wolle die beliebte Sendung "I'm a Celebrity... Get Me Out of Here!" nutzen, um mit den durchschnittlich zwölf Millionen Zuschauern in Kontakt zu treten und zudem seine Kampagne zur Lese- und Rechtschreibförderung zu verbreiten. Teile seines Honorars werde Hancock spenden.

Der ehemalige Gesundheitsminister gilt vielen Menschen in Großbritannien wegen seiner regelmäßigen Auftritte während der Hochphase von Covid-19 als Gesicht der Corona-Pandemie. Er musste im Juni 2021 zurücktreten, weil er mit einer Affäre mit einer engen Mitarbeiterin gegen die strengen Corona-Abstandsregeln verstoßen hatte, die er selbst aufgestellt hatte.

Hancock ist nicht der erste Politiker, der bei "I'm a Celeb" mitmacht. 2012 etwa war seine Parteifreundin Nadine Dorries im australischen Dschungel dabei, die später unter Premier Boris Johnson als Kulturministerin wirkte.

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