Braune oder weiße Weste: Was ist dran am Heino-Hass?

Der Hamburger Musiker Jan Delay hat den Volksmusiker Heino einen "Nazi" genannt. Und der hat ihn prompt wegen Beleidigung angezeigt. Es ist nicht das erste Mal, dass der Barde sich mit derlei Vorwürfen konfrontiert sieht.
(mpr/spot) |
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Nicht ganz geheuer: Heino im Februar 2014
imago/Future Image Nicht ganz geheuer: Heino im Februar 2014

Hamburg - Der Zoff zwischen Jan Delay (37, "Hammer & Michel") und Heino (75, "Mit freundlichen Grüßen") tobt durch die Medien und erinnert an die vielen anderen Streitfälle des platinblonden Volksmusikbarden, die er in seiner rund fünfzigjährigen Karriere mit Musiker-Kollegen ausgefochten hat. Ist der gebürtige Düsseldorfer mit dem echten Namen Heinz Georg Kramm eine naive Kult-Figur, ein berechnender Marketing-Profi oder ein sendungsbewusster Rechtspopulist?

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Heino, die naive Kult-Figur?

Heino ist Zahnarztsohn und gelernter Konditor: Man kann ihn als kleinen Mann aus dem Volk sehen, der seit einem halben Jahrhundert deutsche Lieder schmettert. Wenn es mal was Neues sein soll, covert er munter Songs von Rammstein, Jan Delay oder den Fantastischen Vier, wie auf seinem letzten Album "Mit freundlichen Grüßen", das 2013 zum Nummer-Eins-Hit wurde. "Ich habe damit gerechnet, dass ich ein bisschen Aufmerksamkeit kriege, aber so einen Boom habe ich natürlich nicht erwartet", sagte ein scheinbar überraschter Heino damals der Nachrichtenagentur spot on news und betonte damit sein bodenständiges Image.

Heino, der berechnende Marketing-Profi?

Wer polarisiert, bleibt im Geschäft: In der Sonntagsausgabe der "FAZ" hat Heino im Februar 2013 mit den Worten Adolf Hitlers erklärt, er sei "hart wie Kruppstahl, zäh wie Leder und flink wie ein Windhund". Als dann sogar der britische "Guardian" über ihn berichtete, erreichte Heinos Bekanntheit einen neuen Höhepunkt. Und so wird lauterwerdenden Kritikern wie den Toten Hosen denn auch mit Zahlen begegnet: "Ich habe 50 Millionen Platten verkauft. Das werden die nicht mehr schaffen in ihrem Leben", sagte Heino der Zeitung "Bild".

Heino, der sendungsbewusste Rechtspopulist?

"Schwarzbraun ist die Haselnuss" oder "Es steht ein Soldat am Wolgastrand": Wenn man den Künstler Heino nach Teilen seines Werks beurteilt, dann verwundert es nicht, dass manch einer in ihm einen strammen Rechten sieht. Andere Volksmusikstars wie Szene-Ikone Stefanie Hertel (34, "Moment Mal") oder Marianne und Michael (61 und 65, "Heut kuschel ich mit dir") jedenfalls beweisen, dass man auch erfolgreich sein kann, ohne sich dem Verdacht der Deutschtümelei auszusetzen. Heino selbst hat es bisher jedenfalls stets verstanden, sich derartige Verdächtigungen mit Schlagfertigkeit vom Hals zu schaffen. Mit Sätzen wie diesen: "Ich bin nicht schwarzbraun, ihr Haselnüsse!"

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