Bolsonaro-Attacke gegen seine Frau: Macron wehrt sich
Es kracht gewaltig zwischen dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron (41) und seinem brasilianischen Kollegen Jair Bolsonaro (64). Der warf Macron zuletzt mehrfach eine kolonialistische Mentalität vor, unter anderem, weil Macron sich um den Zustand des brasilianischen Regenwaldes und dessen, unter Bolsonaro, vorangetriebene Abholzung Sorgen macht.
Macron hatte die Anschuldigungen stets zurückgewiesen. Nun hat der Streit einen vorläufigen Tiefpunkt erreicht.
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Wie etwa die französische Nachrichtenagentur AFP berichtet, hatte Bolsonaro am Montag einen Post auf Facebook gebilligt, der sich abfällig über Frankreichs "Première dame" Brigitte Macron (66) geäußert hat. Ein
Brigitte Macron in Facebook-Post diffamiert
Facebook-User hatte eine unvorteilhafte Aufnahme der 66-Jährigen zusammen mit einem Bild von Bolsonaros Ehegattin geteilt. Dazu schrieb der Nutzer: "Versteht ihr jetzt, warum Macron Bolsonaro bedrängt? Ich wette, er ist neidisch auf Bolsonaro."
Der wiederum soll den Post kommentiert haben, mit "Demütige den Typen nicht, haha", und machte sich damit weiter über das Ehepaar Macron lustig. Ob der Präsident den Kommentar selbst verfasst hat oder einer seiner Mitarbeiter, ist unklar.
Facebook-Streit: So reagiert Macron
Der französische Präsident hat zu der Social-Media-Geschichte nun am Rande des G7-Gipfels in Biarritz Stellung bezogen. Er bezeichnete das Verhalten seines Kollegen als "überaus respektlos". "Was kann ich Ihnen sagen? Das ist traurig, das ist traurig, aber das ist traurig zuerst für ihn und die Brasilianer." Sie seien ein großartiges Volk und schämten sich vermutlich für ihren Präsidenten, schoss Macron zurück. Er hoffe auf ein baldiges Ende von Bolsonaros Amtszeit.
Bolsonaro ließ die Riposte ebenfalls nicht unkommentiert und wiederholte auf Twitter seinen Vorwurf, Macron mische sich in kolonialistischer Weise in die Angelegenheiten Brasiliens ein. "Wir können nicht akzeptieren, dass ein Präsident, Macron, unangemessene und ungerechtfertigte Attacken gegen das Amazonasgebiet fährt", schrieb der Präsident. Auch mehrere Mitglieder seiner Regierung holten zu Verbalattacken auf den Franzosen aus.
Deshalb ist Bolsonaro auf Marcon sauer
Hintergrund des Streits ist Bolsonaros Umweltpolitik und Frankreichs Reaktion auf diese sowie die Brände im Amazonasgebiet. Ein Ende des Streits scheint nicht in Sicht zu sein. Zumal sich Brasiliens Präsident in der Debatte um die Waldbrände in der Amazonasregion von den reichen Industrieländern übergangen fühlt. Bevor er die Millionen-Hilfe für die Löscharbeiten annehmen will, fordert Bolsonaro ein Zeichen.