Bill Cosby, Hulk Hogan und Co. sind tief gefallen

Egal ob Sex-Skandale, Drogen-Eskapaden, öffentliche Ausraster: Die Fans vergeben ihren Helden heutzutage vieles, fast jeder gefallene Star bekommt eine zweite Chance. Manche Sünden erweisen sich allerdings als unverzeihlich.
(kd/spot) |
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So tief wie Bill Cosby ist kaum ein Star gefallen
John Minchillo/Invision/AP So tief wie Bill Cosby ist kaum ein Star gefallen

Los Angeles - Hollywood ist heutzutage wesentlich toleranter als in früheren Jahrzehnten, als schon eine außereheliche Affäre oder das Outing als Homosexueller ausreichten, um eine Karriere für immer zu ruinieren.

Heute braucht es schon handfeste Verbrechen oder einen ausgewachsenen Rassismus-Skandal, um einen Star nachhaltig zu stürzen. So wie in diesen Fällen.

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Bill Cosby

 

Bill Cosbys Karriere ist am Ende Foto:Victoria Will/Invision/AP

 

Bill Cosby (78) kommt seit Herbst 2014 nicht mehr aus den Schlagzeilen heraus: Zahlreiche Frauen werfen dem Entertainer vor, sie unter Drogen gesetzt und missbraucht zu haben. Cosby beharrt auf seiner Unschuld, und da die meisten Fälle längst verjährt sind, ist unklar, welche rechtlichen Folgen er überhaupt fürchten müsste. Doch die Karriere des ehemaligen TV-Vorzeige-Dads ist am Ende: Kein Sender zeigt mehr seine Shows, alle laufenden Projekte wurden eingestampft. Viele Institutionen entzogen ihm seine Ehrentitel und fast alle prominenten Freunde haben sich öffentlich von Cosby losgesagt.

 

Stephen Collins

 

Stephen Collins will keiner mehr als TV-Dad sehen Foto:John Shearer/Invision/AP

 

Einen ähnlichen Schock lösten die Enthüllungen um Stephen Collins (67) aus, denn auch er verkörperte in "Eine himmlische Familie" eine perfekte Vaterfigur. Dann kam ans Licht, dass er in der Vergangenheit minderjährige Mädchen missbraucht hatte. Der Schauspieler gestand seine Taten ein und leistete Abbitte. Dass er in Hollywood jemals wieder Fuß fassen kann, darf trotzdem bezweifelt werden.

 

Hulk Hogan

 

Stolperte über ein Sextape, aber nicht über den Sex: Hulk Hogan Foto:Evan Agostini/Invision/AP

 

Wie empfindlich die US-Öffentlichkeit mittlerweile auf Rassismus reagiert, bekam Wrestling-Star Hulk Hogan (61) kürzlich zu spüren. Das acht Jahre alte Sextape, in dem Hogan Matratzen-Wrestling mit der Frau eines Kumpels betreibt, hätte kaum so einen Skandal ausgelöst, hätte Hogan sich darin nicht rassistisch geäußert... Der Verband WWE kündigte seinem früheren Vorzeigestar umgehend und schmiss ihn aus der Hall of Fame. Hogan hat sich längst entschuldigt und erklärt, die Äußerungen seien in einer schweren Zeit gefallen und würden seiner tatsächlichen Überzeugung widersprechen. Ob er sein Image damit noch retten kann, ist noch völlig offen.

 

Suge Knight

 

Einmal Gangster, immer Gangster? Suge Knight Foto:ddp images

 

Rap-Labelchef Suge Knight (50) hat mit der Entdeckung von Stars wie Tupac Shakur, Snoop Dogg und Dr. Dre Musikgeschichte geschrieben. Den Gangsta konnte Knight allerdings nie hinter sich lassen, im Laufe der Jahre wurde er immer wieder wegen Gewaltverbrechen verurteilt. Nun steht der Rap-Mogul wegen Mordes vor Gericht: Im Januar 2015 überfuhr er angeblich nach einem Streit zwei Männer, von denen einer starb. Knight spricht von Notwehr, die Anklage ist von seinem Vorsatz überzeugt. Seine Karriere droht, hinter Gittern zu enden.

 

Gary Glitter

 

Gary Glitter ist in mehreren Ländern unerwünscht Foto:ddp images

 

Glamrocker Gary Glitter (71) galt lange als einer der beliebtesten britischen Entertainer. 1997 dann der tiefe Fall: Auf seinem Rechner wurden Kinderpornos gefunden. Es war erst der Anfang einer Reihe von widerwärtigen Vorfällen. Nach einer viermonatigen Haftstrafe wanderte er nach Kambodscha aus, 2002 wurde er dort wegen des Verdachts auf Kindesmissbrauch des Landes verwiesen. Auch in seiner nächsten Wahlheimat Vietnam wurde er wegen ähnlicher Vergehen zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Nach der Entlassung verweigerten ihm mehrere weitere Länder die Einreise, weshalb Glitter 2008 nach Großbritannien zurückkehrte. 2012 kamen weitere Missbrauchsfälle aus den 70ern und 80ern ans Licht, für die er zu 16 Jahren Haft verurteilt wurde.

 

O. J. Simpson

 

O. J. Simpson vor der Urteilsverkündung in seinem Raub-Prozess Foto:ddp images

 

Einer der spektakulärsten Gerichtsprozesse der USA drehte sich um den ehemaligen Footballstar und Schauspieler O. J. Simpson (68). 1994 wurde er wegen des Mordes an seiner Frau Nicole Brown Simpson und des Kellners Ronald Goldman angeklagt und nach einem umstrittenen Prozess freigesprochen. Ein Zivilgericht verurteilte ihn dennoch zu einer Entschädigung von 33,5 Millionen Dollar an Goldmans Familie. Simpson versuchte später, den Justiz-Skandal mit einem Buch auszuschlachten, in dem er sich weiter unschuldig gab, aber dennoch beschrieb, wie er den Doppelmord "theoretisch" begangen hätte. Goldmans Familie wehrte sich erfolgreich gegen das Buch. Simpson hatte immer wieder Ärger mit dem Gesetz, 2008 wurde er schließlich für den Überfall auf ein Casino zu 33 Jahren Gefängnis verurteilt.

 

Oscar Pistorius

 

Oscar Pistorius bei seiner Gerichtsverhandlung Foto:ddp images

 

"Blade Runner" Oscar Pistorius (28) gehört zu den großen Sport-Helden Südafrikas. Der Sprinter, dem als Kind die Beine wegen einer Fehlbildung amputiert worden waren, gewann mehrere Goldmedaillen bei den Paralympics und durfte 2012 als erster beidseitig amputierter Athlet bei den olympischen Sommerspielen antreten. Am Valentinstag 2013 erschütterte die Nachricht, dass Pistorius seine Freundin Reeva Steenkamp erschossen hatte die Welt. Der Sportler sprach von einem Versehen, die Polizei glaubte an Mord. Der Fall spaltete Südafrika, 2014 wurde Pistorius wegen fahrlässiger Tötung schuldig gesprochen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, da die Staatsanwaltschaft Berufung beantragte.

 

 

 

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