Bill Cosby fordert faire Behandlung

Bill Cosby setzt sich zur Wehr: Der Entertainer hat seine Anwälte ausgeschickt, um einige Dinge klarzustellen. Seine Aussage aus dem Prozess 2005 sei falsch dargestellt worden, heißt es.
von  (hub/spot)
Bill Cosby bei einer Veranstaltung in New York
Bill Cosby bei einer Veranstaltung in New York © Brad Barket/Invision/AP

Anwälte gehen in die Öffentlichkeit

Bill Cosby (78) hat seine Anwälte losgeschickt - offenbar versucht der Entertainer in der Öffentlichkeit einige Dinge geradezurücken. Über 20 Frauen behaupten, von ihm sexuell missbraucht worden zu sein. Zuletzt waren Auszüge aus einer Vernehmung vor Gericht veröffentlicht worden, die zehn Jahre zurückliegt. Dabei habe er kein Verbrechen eingeräumt - etwas, das die Medien unterschlagen würden, wie seine Verteidiger jetzt anmerken.

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Die Aussage, die nur in Auszügen wiedergegeben wurde, habe zu Verwirrung geführt und zu einer falschen Darstellung, wird Cosbys Anwältin, Monique Pressley, von der "New York Times" zitiert. "Es gibt hier kein kriminelles Verhalten. Nichts in der Aussage hilft den Leuten weiter, die Mr. Cosby kriminelle Aktivitäten vorwerfen." Die Anwältin gab zuletzt eine Reihe von Interviews im US-TV, um das klarzustellen.

 

"Affären sind Privatsache"

Zuvor hatten dem Bericht zufolge andere Anwälte Cosbys vor Gericht versucht, die Veröffentlichung der gesamten Aussage des Entertainers aus dem Prozess von 2005 zu verhindern. Sie erklärten, dass der Schauspieler durch einige Presseberichte Schaden genommen hätte. In diesen sei die Zeugenaussage falsch dargestellt worden, indem behauptet worden sei, Cosby hätte zugegeben, Frauen unter Drogen gesetzt zu haben, um sie zu missbrauchen. Cosby hatte diese Anschuldigungen stets zurückgewiesen.

Auch Pressley hob nun bei ihren TV-Auftritten noch einmal hervor, dass die Leute Cosbys Aussagen im richtigen Kontext sehen müssten, besonders dass die Beruhigungsmittel, die Cosby den Frauen gegeben haben soll, in den 70er Jahren legal waren und dass viele Menschen diese bei einvernehmlichen Sex genommen hätten. Dass Cosby außereheliche Affären eingeräumt hatte, sei seine Privatsache, so die Anwältin: "Ich weiß nicht, was daran eine Nachricht sein soll."

 

Muss Constand Geld zurückzahlen?

Der Prozess aus dem Jahr 2005, in dem die Universitäts-Angestellte Andrea Constand den Entertainer verklagt hatte, endete 2006 mit einer außergerichtlichen Einigung. In seiner Aussage hatte Cosby damals eingeräumt, eine Reihe von außerehelichen Affären gehabt zu haben und sich Beruhigungsmittel besorgt zu haben, um sie Frauen zu geben, mit denen er Sex haben wollte. Allerdings hatte er nicht gesagt, dass dies gegen deren Willen stattgefunden hätte. Laut "TMZ" hat sich Constand nun dafür ausgesprochen, Cosbys komplette Aussage zu veröffentlichen. Damit würde sie aber die Vertraulichkeitsvereinbarung aus dem Vergleich verletzen - und in diesem Fall fordere Cosby Geld von ihr zurück, heißt es weiter. Wie viel Geld damals geflossen ist, ist nicht bekannt.

Unterdessen haben Cosbys Anwälte auch versucht, ein Verfahren in Kalifornien zu verhindern. Judy Huth behauptet, dass sie 1974 - als sie 15 war - von Cosby in der Playboy Mansion zu sexuellen Handlungen gezwungen worden sei. Der Antrag von Cosbys Team sei aber abgelehnt worden, berichtet die "New York Times".

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