Bilder vom Käfer-Ladies Lunch

Filmemacherin Doris Dörrie spricht beim Ladies Lunch offen wie nie über den Tod ihrer großen Liebe: Wie es ihr den Atem geraubt hat und was heute für sie Glück ist. Die ganze Geschichte und Bilder vom Charity-Event.
von  Kimberly Hoppe

München Die Stimmen aus dem ersten Stock sind bis nach unten vorm Eingang zu hören. Endlich wieder Ladies Lunch bei Käfer! Endlich wieder ratschen, lachen, netzwerken. Die Männer müssen draußen bleiben – zumindest für ein paar Stündchen.

Der Ladies Lunch von Estée Lauder zugunsten von Krebspatientinnen von „DKMS Life“ gilt als einer der begehrtesten und fröhlichsten. Obwohl es um ernste Themen geht.

Justizministerin Beate Merk ist zum ersten Mal da und sagt zu Beginn: „Jede von uns weiß, wie es sich anfühlt, wenn die beste Freundin morgens sagt, dass man heute gar nicht gut ausschaut. Das hängt uns den ganzen Tag nach. Deshalb ist es ganz wichtig, wenn wir mit einer Chemotherapie leben müssen, dass wir nicht an unserer Ausstrahlung zweifeln müssen. Dass wir bei einer Glatze und fehlenden Wimpern und Augenbrauen mit Kosmetik nachhelfen können, uns nicht verkriechen müssen, sondern uns wieder mitten ins Leben stürzen können.“

Für noch mehr Applaus und berührte Gesichter unter den 75 Gästen sorgt Doris Dörrie. Die Top-Filmemacherin spricht offen wie nie über den Tod ihres Ehemannes, Kamermann Helge Weindler. „Mein Mann ist 1996 an Leberkrebs gestorben – und ich habe sehr, sehr lange gebraucht, um darüber reden zu können.“

Allein die Diagnose habe sie „auf so unmenschliche Art brutal gesagt bekommen“: „Laut den Ärzten hatte er noch vier Wochen zu leben – das ging drei Jahre so. Das hat mich so gefoltert, ich konnte gar nicht mehr atmen.“

Meditation habe ihr geholfen – und das Leben im Jetzt. „Okay, was ist jetzt gerade?, habe ich mich oft gefragt. Wir sitzen an einem Tisch, eine Blume blüht, unsere Tochter ist da. Das vergisst man alles, wenn es einem gut geht. Glück ist es, dem Augenblick die Chance zu geben, ihn nicht für immer zu verpassen. Während Angst und Hoffnung im Wechsel eine große Folter sind, muss man erkennen: Dieser Moment ist Glück.“

Auch nach dem Tod ihres Mannes hat sie aber ihre Lebensfreude nicht verloren: „Die Zeit war wahnsinnig anstrengend, aber eine große Lektion. Wo die große Liebe ist, ist auch der große Schmerz“, sagt Doris Dörrie.

Und: „Liebe ist immer eine Katastrophe, weil immer einer geht am Ende. Doch wir hatten eine tolle Zeit miteinander, die Liebe ist nie gegangen, hat sich nie im Alltag zermürbt. Ich bin ein großer Optimist geblieben. Und ich hatte das Glück, nach meiner großen Liebe noch eine große Liebe zu treffen.“ Gemeint ist Filmproduzent und Constantin-Vorstand Martin Moszkowicz.

Abschließend bringt Doris Dörrie die VIP-Frauen zum Lachen – mit einem Haushalts-Geständnis: „Ich habe kein Bügeleisen, ich habe nie eins besessen. Ich weiß, das ist in meinem Leben nicht drin: Ich komm’ eh nicht dazu.“

Danach stoßen die Ladies aufs Leben an – darunter: Charlotte Knobloch, Natalie Schmid, Marion Kiechle, PR-Profi Andrea Schoeller, Susanne Porsche, Nina Ruge, Judith Epstein, Uschi Ackermann und Sybille Beckenbauer.

 

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