Beutet Ivanka Trump ihre Näherinnen aus?

Ivanka Trump lässt für ihre Modelinie in Indonesien produzieren. Die Bedingungen für viele Arbeiterinnen dort stehen aber offenbar in einem krassen Widerspruch zur Work-Life-Balance-Philosophie der "First Daughter".
(ln/spot) |
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Ivanka Trump lässt für ihre Modelinie in Indonesien produzieren. Die Bedingungen für viele Arbeiterinnen dort stehen aber offenbar in einem krassen Widerspruch zur Work-Life-Balance-Philosophie der "First Daughter".

Bislang galt Ivanka Trump (35) als die bessere Hälfte ihres Vaters. Die moderate Präsidenten-Beraterin lächelte die Ausfälle und Blackouts von Donald Trump (71) charmant weg. Das dürfte ihr künftig schwerer fallen, denn die "First Daughter" hat selbst ein Problem. ("Women Who Work: Rewriting the Rules for Success": Das Buch von Ivanka Trump können Sie hier bestellen)

Die Präsidententochter kämpft im Weißen Haus offiziell für die Gleichberechtigung von berufstätigen Frauen. Ein Witz, finden indonesische Frauen, die für die Modelinie "Ivanka Trump" arbeiten. In der Fabrik PT Buma Apparel Industry in der Stadt Subang werden unter anderem Kleidungsstücke des Trump-Labels hergestellt.

Die Arbeiterinnen wüssten ganz genau, für wen sie da schuften, berichtet die britische Zeitung "Guardian". Eine Frau habe laut aufgelacht, als sie von Ivanka Trumps neuem Buch "Women Who Work" gehört habe. "Mein Bild einer Work-Life-Balance wäre es, meine Kinder mehr als einmal im Monat zu sehen", soll sie gesagt haben. Die indonesischen Frauen berichten von "Minigehältern, Einschüchterungsversuchen, Unmengen unbezahlter Überstunden und Produktionszielen, die unmöglich zu erfüllen" seien.

Eine gewaltige Lücke

Von 2.759 Mitarbeitern in Subang sind drei Viertel Frauen. Sie bekommen den Mindestlohn von umgerechnet 154 Euro im Monat. Die meisten Mütter unter ihnen kommen aus weit entlegenen Dörfern. Viele von ihnen sehen ihre Kinder nur am Wochenende oder noch seltener. Die lange Arbeitszeit, der geringe Lohn und der weite Weg lassen häufigere Heimreisen nicht zu. Außerdem lege ihnen der Arbeitgeber nahe, für umgerechnet neun Euro im Monat auf den "menstrual leave", eine Art Menstruationsurlaub, zu verzichten.

Die "Süddeutsche Zeitung" schreibt von einer "Lücke, die da klafft zwischen dem, was Ivanka Trump auf den großen Bühnen dieser Welt über Frauenrechte erzählt, und dem, was in der indonesischen Fabrik der Realität entspricht". Diese Lücke sei gewaltig.

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