Bettina und Christian Wulff: Ein Kuss auf ihre Liebe!

Berlin - Sportlicher Auftritt beim Weltkindertagsfest in Berlin: Bettina Wulff radelte am Sonntag durch die Hauptstadt. Die ehemalige First Lady trat für die gute Sache in die Pedale – und natürlich mit einem Fahrradhelm auf dem Kopf! Bettina Wulff nahm an der „Abus Charity Radtour“ im Rahmen des diesjährigen Festes zum Weltkindertag, dem größten Kinderfest in Deutschland, teil. Sie ist nämlich neue ehrenamtliche Botschafterin des „Stadthelms“, eines bundesweiten, vom Bundesverband Kinderneurologie-Hilfe und von Abus initiierten Projektes zur Förderung des Tragens von Fahrradhelmen, welches das Fahrradfahren sicherer macht. An ihrer Seite: Christian Wulff. Der ehemalige Bundespräsident nahm zwar selbst nicht an der Radtour teil, kam aber zum Ziel der Tour, dem „Café am Neuen See“, wo er seine Frau sichtlich stolz in Empfang nahm und mit einem Kuss begrüßte. Wir haben sie dort zum Interview getroffen.
Frau Wulff, Sie traten heute in Berlin für den guten Zweck bei der Abus Charity Radtour in die Pedale. Warum war es Ihnen wichtig, an der Radtour beim Weltkindertagsfest persönlich teilzunehmen?
BW: „Gemeinsam mit Kindern, Jugendlichen und Menschen, die sich für das Thema Helmtragen einsetzen, hier am Weltkindertag durch den Tiergarten zu radeln, setzt ein positives Zeichen. Ich möchte für das Stadthelm-Projekt werben und hoffe, dass wir eine breite Unterstützung für das Thema erzeugen. Denn Helmtragen auf dem Fahrrad kann Leben retten. Außerdem macht Fahrradfahren Spaß, und gerade für Kinder und Teenies gibt es mittlerweile schicke Helme in tollem Design.“
Es ist Ihr zweiter öffentlicher Einsatz als Stadthelm-Botschafterin nach der Vorstellung Ende August am Bodensee. Warum liegt Ihnen das Projekt so sehr am Herzen?
BW: „Als Mutter von zwei Jungs im Alter von sieben und zwölf Jahren, die mit beiden täglich Rad fährt, weiß ich um manche Diskussion, ob der Helm auf dem Kopf wirklich immer sein muss. Als die Initiatoren der Stadthelm-Kampagne auf mich zukamen und ich mich intensiv mit dem Thema Kopfverletzungen durch Fahrradunfälle beschäftigt habe, war ich absolut überzeugt und möchte jetzt für das freiwillige Tragen von Helmen werben. Die Idee ist überzeugend wie auch erfolgreich: Von jedem verkauften Stadthelm gehen fünf Euro direkt an den Bundesverband Kinderneurologie e.V. Dieser berät kopfverletzten Kindern und Jugendlichen mit ihren Familien bei der Therapie und betreut sie so lange wie nötig. Die Helme sehen zudem schick aus und tragen den Schriftzug der jeweiligen Stadt. Das schafft einen tollen Mehrwert, eine emotionale Bindung und Identifikation.“
Wie ist Ihre erste Bilanz als Botschafterin von Stadthelm? Was konnten Sie schon bewirken und wie war die Resonanz bislang?
BW: „Die Stadthelm-Initiative ist bereits eine Erfolgsgeschichte und überall, wo ich das Thema vorstelle, stoße ich auf großes Interesse und Begeisterung. Wir würden die Initiative jetzt gerne bundesweit und auch international der breiten Öffentlichkeit nahebringen. Dazu organisieren wir öffentliche Aktionen wie diese Radtour beim Weltkindertag und versuchen natürlich auch den Verkauf der Helme weiter zu steigern. Denn die fünf Euro pro verkauftem Helm sichern die besondere Betreuung von Kindern, denen doch etwas passiert ist. Wir planen desweiteren eine große Plakataktion, sind in den sozialen Netzwerken aktiv und versuchen auch inhaltlich das Thema in den Medien und über Medienkooperationen zu platzieren.“
Vor Ort gab es eine Demonstration mit dem sogenannten „Helmcrasher“. Was lernt man daraus bzw. was haben Sie persönlich daraus gelernt?
BW: „Mit dem „Helmcrasher“ wird für jeden einfach und eindrucksvoll demonstriert, was passiert, wenn man ohne Helm bei nur geringer Geschwindigkeit mit dem Kopf auf den Asphalt aufprallt. Und wie viel Stoßkraft im zweiten Durchgang abgedämpft wird, wenn ein Helm getragen wird. Wenn Sie das einmal mit eigenen Augen gesehen haben, dann erübrigt sich jede theoretische Aufklärung – da können Sie nur noch den Helm aufsetzen.“
Sie haben vor Ort auch eine betroffen Familie getroffen: Eine Familie, deren Kinder mit den Folgen eines Fahrradunfalls ohne Helm zu kämpfen haben. Wie wichtig sind Ihnen diese persönlichen Begegnungen? Und wie machen Sie den Betroffenen Mut?
BW: „Für mich ist es wichtig, den betroffenen Kindern und Familien zu zeigen, dass ich die Initiative unterstütze, um ihnen konkret helfen zu können. Häufig kämpfen die Familien noch Jahre später mit den Folgen der Verletzungen und sind auf kompetente Ratgeber und Unterstützer angewiesen. Ich möchte ihnen vermitteln, dass ich mich für das Thema einsetze und sie nicht mit ihren Sorgen alleine dastehen.“
Als Botschafterin stehen Sie nach wie vor im Fokus der Öffentlichkeit. Wie kommen Sie damit zurecht? Gibt es auch Sachen daran, die Sie als negativ empfinden?
BW: „In diesem Fall verschafft mir die erhöhte Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit die Möglichkeit auf das Thema hinzuweisen. Das ist absolut positiv und wenn ich so etwas für die Stadthelm-Initiative tun kann, ist das wunderbar.“
Sport wie zum beispielsweise Radfahren ist für viele ein guter Ausgleich. Was gibt Ihnen der Sport? Und wann und wie oft treiben Sie Sport?
BW: „Bewegung in der Natur und Sport begleiten mich seit dem Kindesalter – ein Leben ohne ist für mich undenkbar. Ich laufe gern, gehe schwimmen, fahre Rad und gehe mindestens zweimal die Woche zu Fitness. Das ist der perfekte Ausgleich für mich und lässt den Kopf freiwerden.“
Ihr Mann begleitet Sie heute. Wie wichtig ist für Sie eine solche Unterstützung? Es sicher ein schönes Gefühl, wenn der Mann einem den Rücken stärkt?
BW: „Mein Mann ist von der Stadthelm-Initiative absolut überzeugt, zudem er selber gerne radelt. Wir versuchen uns gegenseitig in unserer Arbeit und sozialem Engagement zu unterstützen, dann macht es auch noch mehr Spaß.“
Welche Rolle spielen Ihre Kinder in Ihrem Leben? Wie schaffen Sie den Spagat zwischen offiziellen Verpflichtungen und Familienleben?
BW: „Die Kinder, mein Mann und die Familie sind für mich sehr wichtig und haben oberste Priorität. Wir versuchen unsere Termine so zu organisieren, dass immer genug Zeit für sie bleibt und wir trotzdem unseren Themen nachgehen können.“
Gibt es Tage bzw. Stunden, die ausschließlich der Familie gehören und das Handy aus ist?
BW: „Das Handy bleibt bei mir immer an, für alle Fälle.“