Bernd Stockinger: Münchens Star-Designer tot in Glockenbach-Wohnung aufgefunden

Er war bekannt wie ein bunter Hund - und das lag nicht an seinem stets farbenfrohen und extravaganten Auftreten. Wer Bernd Stockinger (†81) bei seinen täglichen Spaziergängen im Glockenbachviertel sah und nicht ahnte, wer das überhaupt war, der wusste trotzdem sofort: Das muss ein Designer sein. Und was für einer!
Glockenbachviertel: Bernd Stockinger stirbt in seiner Wohnung
Jetzt wurde Münchens Star-Modemacher, Liebling von so ziemlich allen Berühmtheiten, die in den letzten Jahrzehnten gut und im Idealfall noch besser ausschauen wollten, tot in seiner Wohnung aufgefunden.
Sein Tod ist für seine vielen Freunde ein Schock
Für seine vielen Freunde ein Schock. Denn obwohl er sich aus der Glitzer-Welt ein bisserl zurückgezogen hatte, so zelebrierte er den Unruhestand. War immer und überall, neugierig, gut gelaunt, bekam täglich den neuesten Klatsch mit, trank hier ein Weinschörlchen und rauchte da eine Zigarette.

Bernd Stockinger führte Boutique "Sweetheart" in Schwabing
Über 30 Jahre lang hatte der Bernd in seiner In-Boutique "Sweetheart" in Schwabing seine glamourösen, wilden und dabei so eleganten Kreationen verkauft.

Der Laden wurde zum In-Treff und Wohnzimmer für Iris Berben, Christine Kaufmann, Gila von Weitershausen, Erni Singerl oder Karin Feddersen. Kult-Regisseur Helmut Dietl machte den Bernd zu seinem Chef-Kostümbildner für all seine Serien und Filme von "Kir Royal" bis "Schtonk".

Bernd Stockinger antwortete nicht: Freund rief die Polizei
Vor wenigen Tagen war Stockinger mit Freunden gemütlich zusammengehockt, um das Leben in München zu genießen. Tage später merkten sie, dass er auf WhatsApp länger nicht mehr online gewesen war. Als sie ihn anriefen, hob niemand ab. Ungewöhnlich für den umtriebigen Menschenfreund. Ein enger Spezl rief die Polizei.

Am Mittwoch fanden die Beamten Bernds Leiche in seiner Wohnung im Glockenbachviertel. "Herr Stockinger ist verstorben", teilte die Polizei mit. Details wollte sie nicht nennen. Sein Spezl ist sich aber sicher: "Er ist mit sich und dem Leben im Reinen gegangen."