Ben Kingsley steht auf die "grenzenlose Fantasie" von Science-Fiction

Oscarpreisträger Ben Kingsley hat durch seine Rolle als Ghandi im Spielfilm über die Lebensgeschichte des indischen Unabhängigkeitskämpfers Weltruhm erlangt. Doch den Schauspieler begeistern auch andere Genres. Die Nachrichtenagentur spot on news sprach mit ihm über seinen neuen Streifen "Ender's Game - Das große Spiel" und das Thema Science-Fiction.
Los Angeles - Der Science-Fiction-Streifen "Ender's Game - Das große Spiel" ist eine Adaption des gleichnamigen Romans von Orson Scott Card mit Harrison Ford (71), Asa Butterfield (16) und Ben Kingsley (69) in den Hauptrollen. Regisseur Gavin Hood ist mit dem Film das viel zu seltene Kunststück gelungen, aufwendiges Blockbuster-Kino mit Provokation zu verbinden. Seit 24. Oktober läuft der Film in den deutschen Kinos. Oscarpreisträger Ben Kingsley sprach mit spot on news über das Genre und den Film.
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Sie haben schon in einigen Science-Fiction-Filmen mitgespielt: Gefällt Ihnen das Genre?
Sir Ben Kingsley: Ich mag diese grenzenlose Fantasie, aber es kommt immer darauf an, wie sehr mich die Handlung fesselt: Da die Rollen, die speziell Harrison Ford und ich im neuen Film "Ender's Game" einnehmen, so interessant und wichtig für die Entwicklung der Geschichte sind, habe ich einem Engagement zugestimmt.
Was genau hat Sie an Ihrer Rolle so gereizt?
Kingsley: Im Film haben Harrison Ford und ich einen Job: Wir müssen dem Protagonisten "Ender", einem jungen, sich in der Entwicklung befindenden Mann mit Rat und Tat zur Seite stehen. Wir sind richtungsweisend für seine Entscheidungen und geben ihm die wichtigen Anregungen und Einflüsse, die er braucht.
Es geht im Endeffekt darum, dass hochbegabte Jugendliche, unter anderem Protagonist "Ender", ins Weltall geschossen werden, um eine eventuell gefährliche, insektoide Alien-Rasse zu bekämpfen - gar auszurotten: Klingt das nicht ein klein wenig absurd?
Kingsley: Gavin Hood, unser Regisseur, ist ein wirklich echter und anständiger Mann. Ich bin davon überzeugt, dass dieser Film keinen einzigen grundlosen oder sentimentalen Moment beinhaltet. Es ist ein sehr aufrichtiger Film. Er ist durchgehend ernsthaft und all die Gesichtspunkte, die verkörpert werden, werden mit Sicherheit vom Publikum verstanden werden.
Bezieht sich der Film auch auf das reale Leben?
Kingsley: Vieles aus dem Film kann man mit dem realen Leben vergleichen. Für mich ist es reine Zeitverschwendung, an einem Projekt zu arbeiten, dass Millionen von Menschen im Kino sehen und hinterher nicht wissen, was es eigentlich mit ihnen zu tun hatte.
Was ist so besonders an diesem Film?
Kingsley: Das tolle an diesem Film ist, dass die Handlung in vielen Kontexten funktioniert hätte. Es ist zwar ein Science-Fiction-Film, hätte jedoch genau so gut eine Verfilmung eines alten, griechischen Mythos sein können.
Stößt man mit dem Genre häufig auf Kritiker?
Kingsley: Auf der momentanen Promotion-Tour für den Film fällt Harrison Ford und mir immer wieder auf, dass alle Filme des Science-Fiction-Genre hier in Europa gern in dieselbe Schublade geschoben werden. Ich möchte betonen, dass dieser Film wahrlich einzigartig ist. Allein die visuellen Effekte sind atemberaubend. Der Film handelt weder von der Ausrottung gefährlicher Außerirdischer, noch von der Ausbeutung hochbegabter Teenager. Es geht schlicht um die Entwicklung eines jungen Mannes.