Bei Rede von Michelle Obama in München: Dreiste Zuschauer verstoßen gegen eiserne Regel

Der Saal 14 im Internationalen Congress Center München war fast komplett gefüllt, nur wenige Plätze waren für die Besucher der "Bits & Pretzels" am Montagabend (25. September) noch frei. Der hohe Andrang hatte einen besonderen Grund, denn die Gründermesse empfing hohen Besuch aus Amerika: Michelle Obama war als Stargast geladen. Die Ehefrau des ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama legte einen einstündigen Auftritt hin und zeigte sich dabei bodenständig und nahbar. Wie ist der Auftritt der 59-Jährigen abgelaufen?
Michelle Obama in München: Kein sichtbares Sicherheitsaufgebot bei öffentlichem Auftritt
Wenn eine derart einflussreiche und prominente Frau öffentlich auftritt, geht man eigentlich davon aus, dass bei den Besuchern Sicherheitskontrollen durchgeführt werden. Doch lediglich am Einlass musste man sein Ticket oder Einlassbändchen vorzeigen und schon war man drin.
Vor dem Panel mit Michelle Obama waren im Saal 14 lediglich zwei Polizisten für einen kurzen Moment sichtbar, sonst hielt sich das Team, das für die Sicherheit der Ex-First-Lady verantwortlich ist, unsichtbar im Hintergrund.
Hohe Spannung: XXL-Countdown kündigt Michelle Obama an
Zwölf Minuten, bevor Michelle Obama die Bühne betrat, wurde über riesige Bildschirme ein Countdown eingeblendet, dazu lief im Hintergrund pathetische Musik wie in einem Hollywood-Blockbuster von Michael Bay. Die Atmosphäre war spannungsgeladen, die Erwartungen an den Auftritt der 59-Jährigen hoch. Als die letzten Sekunden verstrichen, legte sich eine ehrfürchtige Stille über den ganzen Saal.
Überpünktlich betrat Michelle Obama um Punkt 18 Uhr die Bühne und wurde mit Standing Ovations gefeiert wie ein Popstar. Als Soundtrack für die Begrüßung hatte sie sich für den Beyoncé-Party-Klassiker "Crazy in Love" entschieden, wohl um das Publikum gut auf die nächste Stunde einzustimmen. Die Ehefrau von Barack Obama plauderte über ihre Kindheit in Chicago, sprach über ihre Zeit als First Lady und die Rassismus- und Gender-Problematik in ihrem Land und hielt eine Motivationsrede für Gründerinnen und Gründer.
Trotz Verbot bei München-Auftritt von Michelle Obama: Zuschauer leisten sich Verstöße
Viele Besucher der Gründermesse lauschten gespannt den Worten der 59-Jährigen, trotzdem mussten zahlreiche Zuschauer während des Auftritts immer wieder von Ordnern ermahnt werden. Bevor Michelle Obama die Bühne betreten hatte, gab es wiederholt die Ansage, dass ein absolutes Foto- und Film-Verbot herrscht. Immer wieder wurden Handys gezückt, um heimlich Aufnahmen der ehemaligen First Lady zu machen. Warum gab es überhaupt ein derartiges Verbot? Die AZ hat bei "Bits & Pretzels" nachgefragt, eine Sprecherin sagte: "Dazu werden wir keine Auskunft geben!"
Die AZ beobachtete vor Ort, wie sich Nebensitzer sogar absprachen, um einander zu warnen, sollte eine Sicherheitskraft den Regelverstoß bemerken. Wurden Besucher dabei erwischt, gab es allerdings keinen Platzverweis, denn bei der Größe von Saal 14 und der Menge der anwesenden Personen war das schier unmöglich.
Die Ordner machten einen guten Job, wiesen freundlich, aber bestimmt auf das Verbot hin. Warum trotzdem Fotos gemacht wurden? Vielleicht wollte sich einige Teilnehmer auf Instagram und Co. damit brüsten, Michelle Obama live gesehen zu haben. Das dürfte nicht wirklich im Interesse der 59-Jährigen sein, denn sie betonte: "Leb dein Leben nicht in den sozialen Medien, das ist ungesund."
Kein Wiesn-Besuch: Hier hat Michelle Obama in München eingekehrt und übernachtet
Zeitgleich zur "Bits & Pretzels"-Messe läuft in München das Oktoberfest. Für Michelle Obama eigentlich die beste Gelegenheit, die auch in den USA berühmt-berüchtigte Wiesn mal selbst hautnah zu erleben. Wie die AZ erfahren hat, wurde aber von einem Besuch des größten Volksfests der Welt abgesehen. Stattdessen ließ die Unternehmerin und Autorin den Abend im Restaurant Feinkost Käfer ausklingen.

Genächtigt wurde nach AZ-Informationen im Mandarin Oriental. Dort wurde Michelle Obama bereits am Morgen vor ihrem Auftritt gesichtet, wie sie im Fitness-Bereich trainierte. Ihren München-Besuch soll sie sich übrigens fürstlich entlohnen lassen. Wie "Bild" am Montag berichtete, erhält die Ex-First-Lady für das einstündige Panel schlappe 700.000 Euro. Dabei erklärte sie während ihrer Rede: "Barack und ich brauchen nicht noch mehr Geld!" Vielleicht lässt sie ihre XXL-Gage einem guten Zweck zukommen. Aufregend war der Motivations-Auftritt von Michelle Obama allemal.