Interview

Bei Mutter eingezogen: Christine Neubauer wohnt wieder in München

Schauspielerin Christine Neubauer ist wieder ins Hotel-Mama in München gezogen – für sechs Wochen. Mit der AZ hat die 60-Jährige über den Grund, ihr Theater-Engagement in der Komödie, und eine anstehende Hochzeit mit ihrem Lebensgefährten José Campos gesprochen.
von  Daniela Schwan
Christine Neubauer und Mutter Lydia
Christine Neubauer und Mutter Lydia © BrauerPhotos

Sie ist wieder dahoam in ihrer Heimatstadt. Erfolgsschauspielerin Christine Neubauer wohnt aktuell wieder in München, weil sie bis zum 30. April im Theater-Stück "Ein Mutter... zwei Töchter..." auf der Bühne in der Komödie im Bayerischen Hof steht. In der AZ spricht die 60-Jährige über München, die Beziehung mit Lebensgefährte José Campos, das Leben auf Mallorca und ihre Beliebtheit.

AZ-Interview mit Christine Neubauer

Liebe Frau Neubauer, schön, dass Sie wieder in Ihrer Heimatstadt München spielen! Was ist die Besonderheit von "Eine Mutter… zwei Töchter"?
CHRISTINE NEUBAUER: Das Besondere ist, dass sie keck ist, eigenwillig und nonkonform. Und deswegen einen Sauspaß macht, sie es zu spielen. Eine Komödie eben. Sie ist sowas wie "Sex and the City" zwischen einer Mutter und ihren zwei Töchtern, wir reden nur über Sex und über Männer. 

Christine Neubauer auf der Bühne in der Komödie im Bayerischen Hof
Christine Neubauer auf der Bühne in der Komödie im Bayerischen Hof © BrauerPhotos

Mit Gabriel Barylli haben Sie ja schon mal gearbeitet.
Ja, wir haben 1998 zusammen in einem der erfolgreichsten Filme gespielt –  Krambambuli – dafür sind wir mit dem Adolf-Grimme-Preis und der Goldenen Romy ausgezeichnet worden. Für mich war es der zweite Adolf-Grimme-Preis, den ersten habe ich 1992 für "Löwengrube" erhalten.... Jedenfalls, Gabriel Barylli und ich kennen uns seit 25 Jahren. Zuvor haben wir das Stück  "Eine Mutter… zwei Töchter..." schon im Theater an der Kö in Düsseldorf und im Rathaus-Theater in Essen aufgeführt, wir sind also schon ein eingespieltes Team. 

Sie sind eine äußerst geschätzte Schauspielerin in Deutschland. Und auch die AZ-Leser finden Sie klasse. Was macht Ihre Beliebtheit aus?
Echt? Ist das so? Ich bin mir da nicht so sicher. Aber wenn Sie das sagen, freut mich das jetzt total! Ich bin ich, ich bin wie ich bin, ehrlich und echt, habe mich in diesem Leben noch nie verstellt, und immer das gemacht, was mein Bauch und mein Herz gesagt haben. Ich bin einfach immer ich geblieben, stehe mit beiden Beinen im Leben und das spürt auch das Publikum. Ich freue mich, dass ich in München so freudig und herzlich empfangen werde.

Ihr Markenzeichen ist Ihre Stimme?
Anscheinend ja! Jedenfalls werde ich oft darauf angesprochen. Ich selbst empfinde es gar nicht so, aber meine Stimme ist wohl sehr markant. Das merke ich spätestens dann, wenn ich irgendwo bin und ich bin noch gar nicht zu sehen oder hänge, wie so oft, am Telefon ... dann heißt es oft: So hätte ich Sie gar nicht erkannt, aber an der Stimme… Ich habe ja auch eine Theater- und Stimmausbildung, dadurch bin ich sehr hörbar und durchdringend. Man erkennt mich also an meiner Stimme und/oder an meinem Lebensgefährten. Er ist auch sehr markant (lacht).

Bei Mutter Lydia spricht Christine Neubauer bairisch

Und Sie haben, obwohl Sie ja schon seit über zehn Jahren in der Altstadt von Palma auf Mallorca leben, noch immer eine münchnerische Klangfärbung.
Absichtlich, wenn ich in München, hier bin ich zuhause, und absichtlich auch im Stück! Wenn ich woanders bin, switche ich natürlich schnell um. Ich habe ein sehr trainiertes Ohr und passe mich an. Ich habe auch in Düsseldorf und Essen mit leichtem Dialekt gespielt. Ich habe meiner Figur, der Mutter Luisa, absichtlich diese Echtheit, diese Naivität gegeben, um diese ganzen Hämmer rauszuhauen. Ja, es darf gelacht werden! Daheim bei meiner Mama Lydia spreche ich natürlich richtig bairisch. Wir leben ja während der kommenden sechs Wochen bei ihr.

Versteht das denn Ihr Lebensgefährte, der chilenische Fotograf José Campos, den Sie vor über zehn Jahren bei Dreharbeiten in Chile kennengelernt haben?
Besser als hochdeutsch! Lacht. Er ist inzwischen damit sehr vertraut. Unter Fremden und in der Öffentlichkeit fällt es ihm nicht so leicht, Deutsch zu sprechen, aber im Freundeskreis und mit Menschen, denen er vertraut, ist das ganz anders. Aber das geht ja nicht nur ihm so. Er kommt aber mittlerweile ganz gut zurecht und überall durch! 

Wann heiraten Christine Neubauer und José Campos?

Man munkelt, dass bei Ihnen bald die Hochzeitsglocken läuten.
Munkeln Sie frohen Mutes weiter! Es ist schön, so wie es jetzt ist, mehr möchte ich dazu nicht sagen.

Sie sehen top aus. Achten Sie denn sehr auf Ihre Figur?
Es läuft einfach so mit, gehört zu meinem Alltag und ich achte darauf, dass ich regelmäßig  trainiere, und in Bewegung bleibe, aus vielerlei Gründen, nicht um einer Norm zu entsprechen. Unter anderem auch, um die Kondition haben, zwei Stunden wie ein Berserker über die Bühne zu fegen. Die Rückenmuskulatur zu stärken ist einfach mega wichtig, nicht nur, wenn man Rückenprobleme hat – und die hat in Deutschland inzwischen jeder Zweite. Ich komme gut damit klar, versuche wenigstens zwei- bis dreimal in der Woche zu trainieren und Dehnübungen zu machen. Und auf Mallorca gibt es für uns leichte, mediterrane Gerichte, Obst und Gemüse, gern frisch vom Markt.

So lebt Christine Neubauer auf Mallorca

Apropos Mallorca, lebt es sich dort leichter?
Das Klima macht es einem leichter! Ich komme ja gerade von dort, außer diesem Kälteeinbruch hatten wir meist einen blauen Himmel und ein wunderschönes, helles Licht. Das hebt die Stimmung, egal welches Problem auf dem Zettel des Tages steht:  mit einer guten Stimmung ist alles leichter zu bewältigen, als wenn man morgens aufwacht, alles ist grau-in-grau und es ist den ganzen Tag 17 Uhr.

Christine Neubauer schlendert gern über den Viktualienmarkt

Könnten Sie sich vorstellen, irgendwann wieder ganz in Ihre Heimatstadt zu ziehen?
Jein! Ich habe und werde München nie ganz verlassen, gehe zum Beispiel sehr gerne auf den Viktualienmarkt, habe aber später eher das Ziel, mehr Zeit in wärmeren Gefilden zu verbringen.

Am Abend ist Premiere, sind Sie nervös?
Ich würde es nicht "nervös" nennen, das hat was Negatives. Aber eine gewisse Portion Lampenfieber gehört natürlich dazu, dass fängt bei mir schon ein paar Tage vorher an. Es wäre aber ganz schlimm, wenn das plötzlich aufhören würde, denn das ist das Salz in der Suppe, was das Ganze noch schmackhafter macht...

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