Bei den Royals gibts keine Kruste am Brot und keine eckigen Scheiben

Auf dem geheimen Speiseplan der Queen stehen neben einigen Klassikern auch diverse ungewöhnliche Gerichte und Kombinationen.
von  Agnes Kohtz
Queen Elizabeth bei einem Dinner im Rahmen eines Commonwealth Meetings auf Malta.
Queen Elizabeth bei einem Dinner im Rahmen eines Commonwealth Meetings auf Malta. © Toby Melville / Pool (REUTERS POOL)

Die Queen wird kulinarisch täglich von Spitzenköchen verpflegt. Die Gerichte, die bei Königin Elisabeth II. auf den Tisch kommen, bewegen sich von herrlich normal bis seltsam skurril. 

Wie der Autor von "At Home with the Queen" Brian Hoey berichtet, startet die Queen ihren Tag in Gesellschaft ihrer geliebten Corgis mit einer Tasse Earl-Grey-Tee ohne Milch und Zucker, dazu ein paar Kekse. Das richtige Frühstück findet dann im privaten Speisesaal des Buckingham Palast statt. Hier wird klassisch Toast und Marmelade zur Tageszeitung gereicht.

Die Queen steht auf Bücklinge

Ab und an gelüstet es der Queen auch nach Joghurt mit Ahornsirup oder einem Müsli - Letzteres aber nur, wenn es in Tupperware aufbewahrt wird. Laut der Monarchin hält es so nämlich länger frisch.

Aus dem Buch "Dinner at Buckingham Palace", welches aus den Tagebüchern des Angestellten Charles Oliver (†1965) berichtet, weiß man auch von einer eher ungewöhnlichen Frühstückskomponente: Bücklinge (geräucherte Heringe). "Bücklinge in vielen unkomplizierten Variationen sind seither ein Liebling der Queen – zum Frühstück als auch als pikantes oder spätes Abendessen", berichtete Charles Oliver. 

Das isst die Queen zum Mittagessen

Fisch ist auch zum Lunch ein gern gesehener Gast auf dem Teller, meist in Kombination mit Gemüse. Ein übliches Mittagessen ist zum Beispiel Seezunge auf Spinat. Auf stärkehaltige Lebensmittel wie Nudeln und Kartoffeln verzichtet sie hingegen, wie der ehemalige Koch der Queen, Darren McGrady, gegenüber dem Magazin "House and Garden" berichtete.

Die Queen genießt zum Mittagessen außerdem gerne ein Glas Wein. Das ist nicht ihr einziges alkoholisches Getränk am Tag: Wie ihre Cousine Margaret Rhodes (†2016) einst ausplauderte, trinkt die Königin abgesehen von Wein vor dem Mittagessen noch gerne einen Cocktail aus Gin und Dubonnet, am Abend einen trockenen Martini und vor dem Schlafengehen ein Glas Champagner. 

Sandwiches werden ohne Kruste serviert

Der typisch britische Nachmittagstee ist den Royals heilig. Laut McGrady hat die Queen zum Tee drei Lieblingskuchen: Honig-Sahne-Biskuit, Ingwer-Kuchen oder Schokoladenbiskuit-Kuchen. Als herzhaften Nachmittagssnack gibt es Sandwich, belegt mit Räucherlachs, Gurken, Mayonnaise oder Schinken, garniert mit Senf. Laut "Bild"-Adelsexperte Alexander von Schönburg werden diese nur mit abgeschnittener Kruste serviert - und kurioserweise so, dass sie keine Ecken haben. Laut von Schönburg wohl ein typisch adeliger Aberglaube: "Wenn uns jemand Essen serviert, das eine Kante hat, wird dies als Vorzeichen gesehen, dass jemand versuchen wird, uns vom Thron zu stürzen.“ Abgesehen von Kuchen und Sandwiches liebt die Queen zum Tee außerdem "Jam Pennies" - kleine Sandwiches mit Marmelade, die in Form eines alten englischen Pennies geschnitten sind. 

Royales Abendessen 

Zum Abendessen gibt es wieder Fisch, zum Beispiel in Form einer "Gleneagles-Pastete", die aus geräuchertem Lachs, Forelle und Makrele besteht. Zum Hauptgang darf es auch gerne Fleisch sein. "Als Hauptgericht liebte sie Wild, Dinge wie gälisches Steak, Filetsteak mit einer Pilz-Whiskey-Sauce, besonders, wenn wir es mit Wild gemacht haben", berichtet McGrady. Die Queen setzt bei der Auswahl ihrer Speisen auf regionale Zutaten. Residiert sie auf Schloss Balmoral in Schottland soll der Lachs möglichst aus einem Fluss in der Nähe kommen. In Sandringham, dem Landsitz im Osten Englands darf hingegen gerne Wild oder Fasan auf den Tisch kommen. 

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