Beckstein auf dem Gipfel

Eigentlich wollte er schon im Herbst 2007 aufbrechen - doch dann kam die CSU-Krise. Jetzt, gut in Jahr nach seinem Abschied, hat sich der frühere Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU) einen Lebenstraum erfüllt.
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Von den Niederungen der Politik auf die Höhen Tibets: Günther Beckstein
dpa Von den Niederungen der Politik auf die Höhen Tibets: Günther Beckstein

MÜNCHEN - Eigentlich wollte er schon im Herbst 2007 aufbrechen - doch dann kam die CSU-Krise. Jetzt, gut in Jahr nach seinem Abschied, hat sich der frühere Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU) einen Lebenstraum erfüllt.

Es war die Reise nach Tibet. „Wir waren drei Wochen über dreieinhalbtausend Meter“, berichtete Beckstein am Rande der Plenarsitzung des Landtags. Höhepunkt der Reise: ein Besuch im Basislager auf der chinesischen Seite des Mount Everest in 5300 Meter Höhe. „Das war ein unglaublicher Anblick“, schwärmte Beckstein. „Die Reise war einer der Höhepunkte meines Lebens.“ Die Herberge am Mount Everest war eher spartanisch: „Es war ein paar Grad unter null und der Gemeinschaftsraum wird mit Yakfladen beheizt.“

Beckstein war in seiner Jugend ein begeisterter Bergsteiger und Kletterer. „Ich habe immer von Tibet geträumt, aber in der aktiven Politik kann man es sich nicht erlauben, wochenlang nicht erreichbar zu sein.“ Eigentlich wollte Beckstein schon im Herbst 2007 aufbrechen - doch damals kamen die CSU-Krise und seine anschließende Wahl zum Ministerpräsidenten dazwischen. Mit dem Ehepaar Beckstein gemeinsam auf Reisen gingen sein Bruder und Frau sowie ein befreundetes Ehepaar.

Neben dem Basislager besuchte die Beckstein-Reisegruppe mehrere Klöster. „Die Frömmigkeit ist unglaublich, aber mir sehr wesensfremd“, sagte Beckstein. Der tibetische Buddhismus sei nach seinem Eindruck nicht gekennzeichnet durch den Gedanken der Liebe, sondern durch Unterwerfung unter den Buddha. „Es gibt Menschen, die tausend Kilometer pilgern und sich dabei nach jedem Schritt zu Boden werfen und wieder aufsehen.“ Das sei auch „eine Frage an uns Christen, die eigentlich eine viel humanere Religion haben, uns aber viel weniger engagieren.“

"Unglaubliche Militärpräsenz"

Am Rande des Tibet-Aufenthalts bekam die Gruppe auch die Spannungen zwischen den einheimischen Tibetern und den zugereisten Chinesen zu spüren. „Das wird durchaus deutlich. Der Eine oder Andere hat uns gesagt, dass die Chinesen als Besatzungsmacht empfunden werden.“ Umgekehrt ärgerten sich nach Becksteins viele Chinesen, weil die Pekinger Regierung sehr viel Geld in Tibet investiere, die Tibeter das aber nicht anerkennen. Am 1. Oktober – dem chinesischen Nationalfeiertag – habe es in der tibetischen Hauptstadt Lhasa eine „unglaubliche Militärpräsenz“ gegeben. (dpa)

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