Bayerischer Fernsehpreis: Kubi und die Orgel
Ruth Maria Kubitschek wird bei der Verleihung des Fernsehpreises besonders gefeiert.
München - Glamouröse Showtime im Münchner Prinzregententheater: der Bayerische Fernsehpreis wurde am Freitag zum 25. Mal verliehen, eine der begehrtesten Trophäen, weil sie mit einer gehörigen Portion Taschengeld verbunden ist. Gastgeber Horst Seehofer und seine charmante Frau Karin erlebten einen äußerst freundlichen Seehofer-Abend. Die Preisträger überschlugen sich mit Komplimenten. Sängerin Caro Emerald kniete gar vor dem Ministerpräsidenten. Robert Atzorn stach seine Konkurrenten Tobias Moretti und Jan Josef Liefers aus. Für seine Rolle als Polizeichef im TV-Film „Der Fall Jakob von Metzler“ bekam er den Blauen Panther als bester Schauspieler. Atzorn erklärte, dass er sich als Nicht-Bayer drei Dinge vorgenommen hatte: „Ich muss in ‚Stars in der Manege' auftreten, beim ‚Ozapfn' auf dem Oktoberfest dabei sein und jetzt diesen Preis mit nach Hause nehmen.“ Pause. „Ich bin der Robert und da bin i dahoam.“
Als beste Schauspielerin zeichnete die Jury, angeführt von FFF-Chef Klaus Schäfer, Nadja Uhl für ihre Rolle in „Operation Zucker“ aus.
Natürlich denkt man an Kir Royal und die Verlegerin von Baby Schimmerlos, wenn der Name Ruth Maria Kubitscheck fällt. Sie hat aber weit mehr Spuren im deutschen Film hinterlassen. Horst Seehofer überreichte ihr den Ehrenpreis: „Ruth Maria Kubitscheck hat Münchner Lebensart ein Denkmal gesetzt.“ Die große Dame, seit Januar Schweizerin, pflegt seit langem ein eheähnliches Verhältnis mit Erfolgsproduzent Wolfgang Rademann („Traumschiff“, „Schwarzwaldklinik“).
Einst wollte der berühmte, inzwischen verstorbene Karl Richter, Chef des Münchner Bach-Chors, ihr Herz erobern. Er ging viel weiter als nur rote Rosen zu schicken. Richter ließ die Trautenwolfstraße absperren und einen Kran vorfahren, der eine Orgel in die Schwabinger Altbauwohnung von Ruth Maria hievte. Wenn das kein Liebesbeweis ist.