Interview

Barbara Wussow schwärmt von Kollegen: "Hätte mich sofort in ihn verliebt"

Seit 2018 zählt Barbara Wussow zum Cast der beliebten ZDF-Reihe "Das Traumschiff". Mit der AZ spricht die zweifache Mutter offen über die Umwege zur Schauspielerei, die Zusammenarbeit mit Florian Silbereisen und ihre große Liebe zur Stadt München.
von  Eva Meeks
Barbara Wussow steht als "Hanna Liebhold" für "Das Traumschiff" vor der Kamera. Mit der AZ spricht die Schauspielerin unter anderem über ihren liebsten Drehort.
Barbara Wussow steht als "Hanna Liebhold" für "Das Traumschiff" vor der Kamera. Mit der AZ spricht die Schauspielerin unter anderem über ihren liebsten Drehort. © imago/Sven Simon

Barbara Wussow (63) ist vielen Zuschauern noch aus ihrer Zeit bei "Die Schwarzwaldklinik" bekannt. Als "Lernschwester Elke" spielte sie sich in die Herzen zahlreicher Serienfans. 40 Jahre später ist Wussow noch immer nicht aus dem deutschen Fernsehen wegzudenken. Seit 2018 zählt die gebürtige Münchnerin zum festen Cast von "Das Traumschiff". Mit der AZ spricht Barbara Wussow unter anderem über die besonderen Dreharbeiten zur ZDF-Serie.

Barbara Wussow über "Traumschiff"-Kollegen: "Hätte mich sofort in ihn verliebt"

Am 26. Dezember wird die neue Folge von "Das Traumschiff" um 20.15 Uhr im ZDF laufen. Schon jetzt können ungeduldige Fans die Episode in der ZDF-Mediathek abrufen und sollten sich auf große Emotionen einstellen. Auf ihrer Reise ins Hudson Valley trifft "Hanna Liebhold", gespielt von Barbara Wussow, auf eine alte Jugendliebe: Ob verloren geglaubte Gefühle noch einmal entfacht werden? Mit der AZ spricht die Schauspielerin nun über ihre eigene Jugendliebe – und verrät sogar, ob sie bei dieser noch einmal schwach werden könnte.

AZ: Frau Wussow, "Das Traumschiff" steuert in der neuesten Ausgabe das Hudson Valley an. Was gibt es über die Folge zu erzählen?
BARBARA WUSSOW: Adnan Maral spielt in der Folge meinen Jugendfreund, der ganz unerwartet wieder in das Leben meiner Figur "Hanna Liebhold" platzt. Ihn kennen und lieben meine Kinder und ich natürlich aus "Türkisch für Anfänger", weshalb es mich sehr gefreut hat, dass ausgerechnet er als meine Jugendliebe besetzt wurde. Ich habe Adnan darum gebeten, mir Bilder von sich aus seiner Schulzeit zu zeigen. Und was soll ich sagen? Er wäre in jungen Jahren absolut mein Typ gewesen: Langes lockiges schwarzes Haar, buschige Augenbrauen, einfach ein rassiger Mann – ich hätte mich damals tatsächlich sofort in ihn verliebt (lacht).

Würde Sie eine alte Jugendliebe auch im echten Leben durcheinanderbringen?
Nein, das wäre nicht der Fall. (lacht)  Ich habe zwar eine Jugendliebe – ich war 18, als ich meinen ersten Freund hatte – und die sehe ich auch noch gelegentlich. Doch er ist ebenfalls glücklich verheiratet, hat drei Kinder und schon Enkelkinder. Also nein, durcheinanderbringen würde er mich heute nicht mehr.

Barbara Wussow über "Traumschiff"-Drehorte: "Ein Mensch, der Wärme, Palmen und Sandstrände liebt"

Welches war bisher Ihr liebster "Traumschiff"-Drehort?
Dreimal war ich bereits auf den Malediven und ich muss sagen: Ich hätte nichts dagegen, dort jedes Jahr zu drehen. Ich bin einfach ein Mensch, der Wärme, Palmen und Sandstrände liebt. Im nächsten Jahr steuern wir die Südsee an, nämlich Bora Bora. Ich glaube, da könnte ich auch wieder schwach werden. Die Malediven werden zwar schwer zu toppen sein, aber vielleicht gelingt es ja der Südsee, wer weiß?

Gab es auch einen Drehort, auf den Sie gerne verzichtet hätten?
Nein, den gab es tatsächlich nicht. Vor zwei Jahren war ich skeptisch, bevor es nach Lappland gehen sollte, unmittelbar nachdem wir auf Mauritius gedreht hatten. Statt 35° plus mussten wir uns plötzlich auf -25° minus einstellen. Mein erster Gedanke war damals: DAS soll der Drehort für unser "Traumschiff" sein? Doch ich muss alles zurücknehmen, denn heute bin ich so glücklich und dankbar für die Erfahrungen, die ich dort sammeln durfte. Die Nordlichter und Husky- und Rentierschlittenrennen werde ich niemals vergessen. Deswegen muss ich zugeben: Mit Lappland hat unser Produktionsteam doch ein ganz tolles Händchen bewiesen.

Mit Florian Silbereisen (l.), Daniel Morgenroth (2. v. l.), Collien-Ulmen-Fernandes und Harald Schmidt steht Barbara Wussow (r.) für "Das Traumschiff" vor der Kamera.
Mit Florian Silbereisen (l.), Daniel Morgenroth (2. v. l.), Collien-Ulmen-Fernandes und Harald Schmidt steht Barbara Wussow (r.) für "Das Traumschiff" vor der Kamera. © ZDF/Dirk Bartling

Barbara Wussow über Florian Silbereisen: "Kann nur Gutes und Positives sagen"

Wie kann man sich Florian Silbereisen als Kollegen vorstellen?
Man kann sich Florian so vorstellen, wie er auch in seinen großen TV-Shows auftritt. Er strahlt eine so positive Freude aus, die wirklich ansteckend ist. Dieser Mann leistet Unglaubliches: Erst moderiert er Shows vor 40.000 Leuten, dann fliegt er einmal quer über den Globus und sitzt am nächsten Morgen um halb sieben in der Maske und beherrscht seinen Text. Und dabei verliert er niemals seine positive Grundeinstellung: Ich habe ihn noch nie müde, schlecht gelaunt oder unkonzentriert erlebt. Er ist einfach hochprofessionell und wirklich ein reizender Kollege. Man kann mit ihm auch herrlich zusammensitzen, plaudern und feiern. Ich kann also wirklich nur Gutes und Positives über Florian Silbereisen sagen.

Wie reagieren die Schiffsgäste auf ihn?
Auch die Passagiere lieben Florian, das merke ich daran, wie sie auf ihn zugehen. Und er auch auf sie: Er ist sich nie zu gut oder zu schade für seine Fans, gibt gerne Autogramme und steht für Fotos zur Verfügung. Auch beim Frühstück, Mittag- und Abendessen sitzt er mit uns und den Passagieren an Bord zusammen. Es ist ja ein normales Kreuzfahrtschiff ohne spezielle Räume für das ZDF-Team. Wir mischen uns unter die Passagiere und die sind natürlich das Wichtigste! Das Filmteam kommt an zweiter Stelle.

Barbara Wussow über "Schwarzwaldklinik"-Kollegen: "Leider schon viele verstorben"

2018 drehten Sie nach Jahren wieder mit ihrem "Schwarzwaldklinik"-Kollegen Sascha Hehn. Wie reagierten Fans auf diese Reunion?
Mit großer Freude natürlich – und ich übrigens aus! Ich hatte ihn all die Jahre kaum gesehen, weshalb ich mich sehr darüber gefreut habe, wieder mit ihm zu drehen. Und Fans von der "Schwarzwaldklinik" waren natürlich auch euphorisch.

Haben Sie noch Kontakt zu Ihren "Schwarzwaldklinik"-Kollegen?
Leider sind aus dem Cast von damals schon viele liebe Kollegen verstorben. Ich habe noch immer guten Kontakt zu Gaby Dohm, die ja bereits ein paarmal mit mir auf dem „Traumschiff“ war. Die Wiedersehensfreude war jedes Mal riesengroß! Sascha Hehn sehe ich leider gar nicht mehr, was mir sehr leidtut. Ich hoffe natürlich und denke auch, dass es ihm gut geht – denn das ist die Hauptsache!

In "Die Schwarzwaldklinik" spielte Barbara Wussow mit Sascha Hehn (2. v. r.) ein Liebespaar. Ihr Vater Klausjürgen Wussow (r.) war in der Serie ebenfalls in einer Hauptrolle zu sehen.
In "Die Schwarzwaldklinik" spielte Barbara Wussow mit Sascha Hehn (2. v. r.) ein Liebespaar. Ihr Vater Klausjürgen Wussow (r.) war in der Serie ebenfalls in einer Hauptrolle zu sehen. © imago/teutopress

Barbara Wussow über Schauspieler-Eltern: "Ursprünglich schwer dagegen"

Ihre Eltern waren ebenfalls Schauspieler. Inwiefern beeinflussten Sie Ihren Werdegang?
Mit meiner Mutter Ida Krottendorf habe ich oft Rollen einstudiert, denn sie war eine kongeniale Schauspiellehrerin. Mein Vater Klausjürgen Wussow riet mir stets, mich vor allem auf meine Regisseure zu verlassen und das war auch richtig und wichtig so. Tatsächlich waren meine Eltern ursprünglich schwer dagegen, dass ich auch Schauspielerin werde. Sie haben mich während meiner Jugend eher beeinflussen wollen, eine andere Richtung einzuschlagen. Aus eigener Erfahrung wussten sie nämlich, wie hart diese Branche sein kann und wieviel der Erfolg mit Glück zu tun hat, selbst wenn Talent da ist. Ich habe vor meiner Schauspielkarriere vier Jahre lang Bühnen- und Kostümbild studiert und für einen renommierten Bühnenbildner gearbeitet.

Wie kamen Sie schließlich zum Schauspiel?
Als ich Stücke für die Wiener Schauspielschule "Max Reinhardt Seminar" ausgestattet habe, kam ich plötzlich auf die Idee mit der Schauspielerei. Eine Lehrerin versicherte mir damals: "Du gehörst nicht in den Fundus, sondern auf die Bühne." Meine Eltern waren vor der Entwicklung allerdings überhaupt nicht begeistert. Ich musste ihnen im heimischen Salon vorsprechen, um zu beweisen, dass Talent da ist. Sie haben zwar irgendwann nachgegeben, wollten jedoch, dass ich den Beruf von der Pike auf lerne und eine Schauspielausbildung absolviere. Und das habe ich getan: Mit Bühnenprüfung und Abschluss. Drei Jahre lang habe ich dann in Wien Theater gespielt, bis ich schließlich meine Rolle in der "Schwarzwaldklinik" übernommen habe. Eine Zeit lang lief das sogar parallel, weshalb ich viel zwischen Wien und Stuttgart hin- und hergereist bin. Beeinflusst haben meine Eltern die Schauspielambitionen am Anfang also eher im negativen Sinne. Und doch waren sie am Ende natürlich sehr stolz auf mich und glücklich mit meiner Entscheidung.

Barbara Wussow: Zauberer-Sohn schon auf "Traumschiff" zu Gast

Haben Ihre Kinder auch Interesse an der Schauspielbranche bekundet?
Mein Sohn Nikolaus Fortelni arbeitet schon seit zehn Jahren in einem künstlerischen Beruf, nämlich als Zauberer. Er ist wirklich sehr gut darin und wird für Betriebsfeiern, Geburtstage und Clubbings gebucht. Zweimal war er auch schon auf dem "Traumschiff" mit seinem Close-up-Magic-Programm zu Gast. Um den Deal musste er sich damals aber selbst kümmern (lacht). Meine Tochter Johanna hat in diesem Jahr erst ihr Abitur gemacht und denkt gerade nicht daran, in die Schauspielerei zu gehen. Sie interessiert sich eher für Design und Innenarchitektur.

Familienbande: Barbara Wussow mit Ehemann Albert Fortell und den Kindern Johanna und Nikolaus.
Familienbande: Barbara Wussow mit Ehemann Albert Fortell und den Kindern Johanna und Nikolaus. © imago/K.Piles

Barbara Wussow über Geburtsstadt München: "Bin stolz darauf"

Sie wurden in München geboren. Wie stehen Sie zur bayerischen Hauptstadt?
Ich liebe München sehr! Bis zu meinem sechsten Lebensjahr habe ich dort gelebt, bis meine Eltern am Wiener Burgtheater engagiert wurden und die Familie nach Wien umzog. Wir haben damals in München in der Widenmayerstraße gewohnt, nahe des Englischen Gartens, den ich sehr liebe. Außerdem habe ich in späteren Jahren sehr, sehr viel in der Komödie im Bayerischen Hof gespielt.

Was machen Sie am liebsten, wenn Sie in München sind?
Wenn ich heutzutage nach München komme, und das ist sehr oft der Fall, muss ich auf jeden Fall Weißwürste essen. Gerne gehe ich dafür zum Franziskaner, aufs Platzl oder in den Bayerischen Hof. Außerdem liebe ich die vielen kleinen Geschäfte und gehe bei jedem München-Besuch einmal in die Frauenkirche, in der ich übrigens auch getauft wurde. Ich mag die Stadt wirklich sehr, denn sie ist einfach so gemütlich und ich habe dort viele Kollegen, die ich gerne besuche. Es gibt nicht mehr allzu viele gebürtige Münchner, weshalb ich natürlich stolz darauf bin, eine gebürtige Münchnerin zu sein. In meiner Brust schlagen ein österreichisches und ein deutsches Herz. Mein Vater kam aus Pommern und meine Mutter aus Niederösterreich. Und ich wurde in München geboren und lebe in Wien – man kann also sagen: Ich bin eine gute Melange.

Was ist bei Ihnen für die nächste Zeit geplant?
Für das nächste Jahr sind erstmal vier weitere "Traumschiff"-Episoden geplant. Die erste auf Bora Bora, die zweite in Neuseeland, dann kommt wahrscheinlich ein afrikanisches Land, welches noch nicht ganz feststeht und die vierte auf Island. Ansonsten habe ich im Moment noch ein weiteres spannendes Projekt am Laufen: Ich begleite Heino auf seiner Kirchenkonzerttournee "Frieden auf Ewigkeit". Er hatte mich gefragt, ob ich mitwirken möchte und jetzt spielen wir 20 Konzerte in wunderschönen Kirchen in Deutschland und in Wien. Heino singt klassische Lieder für das Publikum und ich lese besinnliche, weihnachtliche Texte. Was Heino mit seinen fast 86 Jahren leistet, beeindruckt mich sehr: Er steht zwei Stunden auf der Bühne, singt live und ihm geht nie die Energie aus! Davor habe ich großen Respekt.

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