Backstage bei Harry G: Das konnten die Gäste im Circus Krone nicht sehen

Beim München-Auftritt seiner "Hoamboy"-Tour blieb kein Auge trocken. Da die Corona-Beschränkungen aktuell aufgehoben sind, konnte Markus Stoll als Harry G die Zusatzshow im Circus Krone nach zwei (!) Jahren endlich spielen.
Die Vorfreude, auf der Bühne stehen zu können, war grenzenlos, verriet der 43-Jährige der AZ. Dreieinhalb Stunden vor Beginn kam er in der Marsstraße an, besprach sich mit dem Team und testete die Technik, damit auch wirklich alles perfekt läuft.
Harry G: Das Publikum weiß, was es bekommt
Gegrantelt wurde auf der Bühne – als Harry G – natürlich trotzdem. So wollten es die 2.400 Gäste im Circus Krone. Bei Stoll weiß das Publikum, was es kriegt. Das hat sich auch beim "Hoamboy"-Programm nicht geändert.
Es geht um stinklangweiliges Camping, alberne Junggesellinnenabschiede mit Bauchladen samt Feiglingen und Kondomen am Marienplatz, Männer-Malle-Trips nebst Airbräu als "Treffpunkt der Alkoholiker aus aller Welt", Bier für die Eltern beim Kindergeburtstag, den Bell-Dialekt der Oberpfälzer, Lastenfahrräder sowie Sprachaufnahmen, die bei Frauen eigentlich schon ganze Hörbücher seien.

"Wenn Leute über eigene Füße stolpern, dann schaue ich mir ein Sechzig-Spiel an"
Gegrölt und gefeixt wurde selbstverständlich auch wieder über die "Latte-macchiato-Mütter". An den nörgelnden SUV-Fahrerinnen arbeitete sich Harry G besonders gern ab: "Wenn du wissen willst, was Jammern ist, dann geh' ins Glockenbach und hör' den Müttern zu." Oftmals hätten sie nur ein Kind, was schon zur Komplett-Überforderung führe, erklärte er weiter. "Ein Kind ist ja gar nichts. Damit giltst du im Bayerischen Wald als unfruchtbar. Sogar Heidi Klum hat vier Kinder – und mit dem fünften ist sie verheiratet."

Der Circus Krone tobte, die ersten Tränen wurden bereits nach wenigen Minuten aus dem Gesicht gewischt. Harry G in Höchstform. Und auch mit den Löwen-Fans legte sich der beliebteste bayerische Grantler an: "Wenn Leute über ihre eigenen Füße stolpern, dann schaue ich mir ein Heimspiel von Sechzig an."
Markus Stoll zeigt den Backstage-Bereich im Circus Krone
Eine knappe Stunde lang wurde das grantelnde Gag-Feuerwerk gezündet, ehe Markus Stoll sich eine Mini-Pause gönnte – zu der die AZ ausdrücklich geladen war. "Servus, lang nicht mehr gesehen", strahlte der 43-jährige Familienvater. Er sitzt mit circa 15 Freunden und Bekannten auf Bierzeltgarnituren, trinkt Wasser und ist "voll gechillt".

Stoll ist gewissenhaft, aufmerksam, kümmert sich um seine Crew – und ratscht gemütlich. Von Aufregung oder Lampenfieber keine Spur. Das Adrenalin schießt dennoch durch seinen trainierten Körper ("Kommt vom Radeln"). Hurtig zeigt der Comedy-Star das vegetarische Büfett mit Kichererbseneintopf, Käseplatte, Tomatensalat, Körnerbrot, Obstschale – und den vollen Kühlschrank mit Spezi und Bier. "Lass' aber noch in die Garderobe gehen, dann leg' ich mich nochmal kurz an."
Markus Stoll in der Pause: Stilles Wasser, kein Essen und ein bisserl dösen
Die AZ darf mit ins private Kämmerchen, in dem ein beleuchteter Spiegel hängt sowie eine Palme, ein leerer Kühlschrank und eine Couch samt Tischchen stehen. Markus Stoll braucht nicht viel zum Turbo-Entspannen.
In den letzten Minuten der Pause zieht sich Markus Stoll bewusst zurück – und flackt sich samt obligatorischem Harry-G-Hut hin. "Ach, es macht scho Spaß wieder." Und das haben auch die 2.400 Gäste gespürt...