Auf ein Pils mit Dita von Teese

Warum Edel-Stripperin Dita von Teese gerne mal ein Pils trinkt, Gasmasken erotisch sind und Latex-Outfits Menschen noch schöner machen. Der Fotograf Peter W. Czernich über seine intimen Fotosessions mit dem amerikanischen Glam-Girl.
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Knallrote Inszenierung: Dita von Teese in Aktpose.
Peter W. Czernich Knallrote Inszenierung: Dita von Teese in Aktpose.

Warum Edel-Stripperin Dita von Teese gerne mal ein Pils trinkt, Gasmasken erotisch sind und Latex-Outfits Menschen noch schöner machen. Der Fotograf Peter W. Czernich über seine intimen Fotosessions mit dem amerikanischen Glam-Girl.

Herr Czernich, Sie haben in den 90ern über 2000 erotische Fotos von Edel-Stripperin Dita von Teese gemacht. Davon träumen heute viele. Wie schafft man so was?

PETER W. CZERNICH : Damals war sie noch nicht weltberühmt. Ich hatte früh ihre außergewöhnliche Ausstrahlung bemerkt. Und in der Fetischszene war sie schnell eine Ikone. Ihr ganz großer Durchbruch kam aber nicht zuletzt durch ihre Liaison mit Marylin Manson.

Wie haben Sie Dita von Teese kennengelernt?

Wir trafen uns auf einer Erotikmesse in Los Angeles. Unsere Zeitschrift MARQUIS war damals bereits das Kultmagazin der Szene, und Dita kam an unseren Stand. Wir verabredeten uns für ein erstes Shooting. Das Interesse, für unsere Zeitschrift fotografiert zu werden, lag also auch ganz auf ihrer Seite.

Wie war sie als Aktmodell? Divenhaft? Schüchtern? Schwierig?

Weder noch. Sie war von Anfang an komplett, was man, glaube ich, auf den Fotos auch erkennen kann. Sie hatte ein festes Konzept von sich und hat das immer gelebt. Sie war und ist weder schüchtern noch divenhaft und auch kein bisschen zickig.

Bekam Dita trotzdem eine Sonderbehandlung?

Überhaupt nicht. Ein Shooting mit Dita unterscheidet sich nicht von anderen Shootings die ich mache – und ich habe über 300 Frauen fotografiert, insgesamt gut 300000 Fotos, seit 15 Jahren. Makeup und Hairstyling dauert gut und gerne zwei Stunden. Dann nimmt das Anlegen der verschiedenen Fetischoutfits sehr viel Zeit in Anspruch. Die eigentlichen Fotos sind in relativ kurzer Zeit gemacht. Ich bin auch kein Freund von exzessiven Nachtsitzungen. Ich bevorzuge den Acht-Stunden-Tag: Um 10 Uhr geht es los und spätestens um 18 Uhr ist Ende – nach gut 1000 Studioblitzauslösungen sind die Augen müde und die Models meist auch.

Konnte man nach acht Stunden Foto-Shooting zu ihr sagen: Dita, leg jetzt mal den Fetisch-Fummel weg und lass uns in der Eckkneipe ein Pils trinken gehen?

Selbstverständlich. Haben wir auch immer getan. Wir haben auch zuhause selbst gekocht. Dita ist privat ein vollkommen natürlicher Mensch.

Kann man mit Dita viel lachen?

Sie reißt sicher keine Witze, hat eher einen feinen Humor, aber wir haben oft viel spaß bei unseren Shootings, manchmal auch ausgelassen.

Fühlen Sie sich eigentlich als ein stiller Agent der Dita-von-Teese-Inszenierung?

Die Inszenierungen kamen immer von mir, wenn sie auch jederzeit ihrer Figur und Konzeption treu geblieben ist. Zum Beispiel habe ich sie als strenge Domina dargestellt. Oder auch mal mit einer Gasmaske. Davon war sie allerdings nicht so begeistert. Erst die Wirkung der Bilder hat sie dann überzeugt.

Dabei wirkt sie auf vielen ihrer Bilder noch künstlicher und puppenhafter. Muss man als guter Fotograf nicht gerade einen Blick hinter die Masken einer Person werfen, um starke Bilder zu erzeugen?

Jeder macht seine Fotos. Ich jedenfalls finde Masken toll! Mich interessiert gerade das Artifizielle. Ich bewundere das Gestylte. Dita nennt es ‚larger than life‘. Normale Leute können gerne andere fotografieren.

Sie lassen von Teese in engen Latexkostümen und silberner Körperbemalung posieren. Worin liegt die Erotik dieser skurrilen Einbalsamierungen?

Was für ein hässliches, abwertendes Wort. Das wird dem Aufwand nicht gerecht. Ein schöner Mensch wird durch solche Zugaben noch wirkungsvoller. Latex formt den Körper, unterstreicht die Attribute. Das ist erotische Haute Couture!

Welchen Weltstar würden Sie gerne mal in ein Latexkostüm stecken und erotisch fotografieren?

Jeden, der Lust hat.

Haben Sie heute noch Kontakt mit von Teese?

Sporadisch; sie wird gut abgeschottet und muss ihre Email-Adressen laufend ändern.

Sie haben mit Dita tausende Fotos gemacht. Angenommen, Sie hätten die Möglichkeit, ein einziges weiteres Bild von ihr zu machen. Wie würde das aussehen?

Ein Portrait. Ganz ohne Fetischzutaten.

Die hier gezeigten Fotos stammen aus dem Buch: Peter W. Czernich: VINTAGE DITA. Edition Skylight.
128 Seiten mit 150 Fotos. € 24,95

rke

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