Attacke gegen Rammstein: Unbekannte zertrümmern Scheiben von Firmensitz

Nach den Vorwürfen gegen Till Lindemann kam es jetzt zu einer Randale am Firmensitz der Band Rammstein. Mehrere Scheiben seien zerstört worden, die Polizei ermittelt.
AZ/dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
4  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Nach den Vorwürfen gegen Till Lindemann wurde der Firmensitz seiner Band Rammstein demoliert.
Nach den Vorwürfen gegen Till Lindemann wurde der Firmensitz seiner Band Rammstein demoliert. © Jens Koch/dpa/Archiv

Der Staatsschutz ermittelt nach der Beschädigung mehrerer Scheiben am Firmensitz der Rammstein GbR in Berlin-Pankow. Es habe in der Nacht zum Montag einen entsprechenden Einsatz gegeben, sagte ein Sprecher der Berliner Polizei. "Es scheinen mehrere Scheiben eingeworfen worden zu sein." Hinweise auf die Täter habe es am Ort nicht gegeben. Der Staatsschutz habe aber die Ermittlungen übernommen, weil ein politischer Hintergrund nicht ausgeschlossen werden könne.

Wer hat die Scheiben des Rammstein-Firmensitz eingeworfen? Polizei ermittelt

Die Rammstein GbR besteht nach eigenen Angaben aus den sechs Bandmitgliedern. Details zum Tathergang nannte der Polizeisprecher nicht, wies aber auf entsprechende Veröffentlichungen in sozialen Medien hin. Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung über den Vorfall berichtet.

Am Firmen-Sitz der Rammstein GbR in Berlin wurden Scheiben eingeschlagen.
Am Firmen-Sitz der Rammstein GbR in Berlin wurden Scheiben eingeschlagen. © Christophe Gateau/dpa

Unter anderem eine Gruppe namens "North East Antifa Berlin" hatte auf Twitter auf den Vorfall hingewiesen mit Bezug auf die Seite "Kontrapolis", die sich als "offene Nachrichten- und Debatten-Plattform" und "Teil der emanzipatorischen, anti-autoritären und revolutionären Kämpfe in dieser Stadt" beschreibt. Dort heißt es: "Die Frontscheiben wurden eingeschlagen und unter dem hässlichen Rammstein-Logo steht nun "Keine Bühne für Täter"." Der Polizeisprecher sagte: "Dem müssen wir natürlich nachgehen. Insofern hat der Staatsschutz die Ermittlungen übernommen."

Vorwürfe gegen Sänger Till Lindemann

In den vergangenen Wochen hatten mehrere Frauen – teilweise anonym – Vorwürfe gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann erhoben. Sie schilderten Situationen, die sie teils als beängstigend empfunden hätten. Junge Frauen seien während Konzerten ausgewählt und gefragt worden, ob sie zur Aftershowparty kommen wollten. Dabei soll es nach Schilderungen einiger Frauen auch zu sexuellen Handlungen gekommen sein. Lindemann hatte Vorwürfe gegen ihn zurückgewiesen.

Staatsanwaltschaft Vilnius: Keine Ermittlungen gegen Rammstein

Ein Teil der Vorwürfe bezog sich auf ein Rammstein-Konzert in Vilnius. Die Polizei in Litauen entschied, keine Ermittlungen gegen die Band oder andere Personen aufzunehmen; die dortige Staatsanwaltschaft bestätigte die Entscheidung am vergangenen Freitag. Bei der Prüfung seien "keine objektiven Tatsachenbeweise" ermittelt worden, die belegen würden, dass die Frau körperlicher oder seelischer Nötigung oder anderen Gewalttaten sexueller Natur ausgesetzt war oder dass sie zum Gebrauch von Betäubungsmitteln gezwungen oder bestohlen wurde, hieß es.

Die Staatsanwaltschaft Berlin hatte nach Berichten ein Ermittlungsverfahren gegen den Rammstein-Frontmann eingeleitet. Erhält die Staatsanwaltschaft Kenntnis vom Verdacht einer Straftat, muss sie ermitteln. Medienberichte können dafür der Auslöser sein. Bis zum Abschluss der Ermittlungen gilt die Unschuldsvermutung.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
4 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • huraxdax am 28.06.2023 08:23 Uhr / Bewertung:

    Jetzt kann ich auch mal eine Schlagzeile posten:
    - Sind das Auswirkungen der "neutralen" Berichterstattung der Medien?-
    (Wichtig ist ja immer das Fragezeichen, dann kann man nicht belangt werden, man hat ja "nur eine Frage gestellt").
    Man kann aber daran sehen, welchen Einfluss die Medien (gerade auch Social Media!) auf einfache Geister haben. Wenn dann auch noch gewaltbereite Assis auf den Zug springen, passieren solche Dinge. Hoffentlich bleibt´s dann bei der noch überschaubaren Sachbeschädigung.

  • tutnixzursache am 28.06.2023 11:55 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von huraxdax

    dem kann man nur zustimmen

  • gubr am 28.06.2023 19:59 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von tutnixzursache

    Komischerweise ist diese Nachricht keine Headline. Man muss sie nur mit der Lupe suchen und da ermittelt der Staatsschutz! Bei einer Anschuldigung einer Influencerin ohne irgendwelche Beweise war das Thema Wochenlang Nr 1. No comment.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.