Arnold Schwarzenegger: US-Medien spotten über Münchner Zoll

Was zahllose Hollywood-Schurken nicht schafften, gelang nun Münchner Zollbeamten: Arnold Schwarzenegger stoppen. Eine unverzollte Luxus-Uhr führte zu einem dreistündigen Zoll-Prozedere, das seine Stiftung eine "totale Komödie" nennt. Auch US-Medien spotten über deutsches Pflichtbewusstsein.
(joeka/spot) |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
3  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Gestoppt vom Münchner Zoll: Arnold Schwarzenegger
Gestoppt vom Münchner Zoll: Arnold Schwarzenegger © AdMedia/ImageCollect

Mittwoch war es soweit: Action-Weltstar Arnold Schwarzenegger (76) hat am Münchner Flughafen seinen ultimativen Endgegner gefunden - den deutschen Zoll. Was sich kurios anhört, war für den beliebten Hollywood-Star vermutlich eher lästig. Schließlich hielt man ihn dort aufgrund eines Zollvergehens rund um eine Charity-Uhr für ganze drei Stunden fest. Seine Umweltstiftung und US-Medien wie zum Beispiel "TMZ" machen sich nun über den Vorfall und die deutschen Behörden lustig.

Luxus-Uhr sollte versteigert werden

Als "Conan der Barbar" oder "Terminator": In seinen Filmen trotzt "Arnie", wie Fans ihn nennen, für gewöhnlich allen Widrigkeiten. Am Mittwoch machte sich der österreichische Weltstar deshalb in bester Absicht von Los Angeles auf den Weg nach Kitzbühel. Im Gepäck hatte Schwarzenegger eine etwa 20.000 Euro teure Luxus-Uhr der Schweizer Edel-Marke Audemars Piguet. Diese wollte er auf einer Auktion seiner eigenen Umweltstiftung "Schwarzenegger Climate Initiative" am Donnerstag für den guten Zweck versteigern.

Doch hatte Schwarzenegger nicht bedacht, dass Gegenstände, die einen Wert über 10.000 Euro aufweisen und aus dem Ausland in die EU eingeführt verbleiben, verzollt werden müssen. Bei einer Routine-Untersuchung fiel den deutschen Zollbeamten die wertvolle Uhr in die Hände. Sie forderten von Schwarzenegger Zollabgaben in Höhe von mehreren Tausend Euro. Diese sollte er umgehend begleichen, eher dürfe er den Ort nicht verlassen.

Anzeige für den Anbieter Glomex über den Consent-Anbieter verweigert

"Arnie" und die streikenden Automaten

Was sich im Zollbereich des Münchner Flughafens dann abspielte, beschreibt eine Quelle des US-Promi-Magazins "People" so: "Die Beamten probierten es eine Stunde lang mit einem Kreditkartenlesegerät. Doch es funktionierte nicht. Sie gaben auf und brachten Arnold zu einer Bank. Dort baten sie ihn, Bargeld von einem Geldautomaten abzuheben, um zu bezahlen", so die Quelle. Jedoch: "Der Geldautomat, zu dem sie ihn brachten, hatte ein zu niedriges Limit und die Bank war geschlossen. Als er zurückkam, brachte ein neuer Beamter einen neuen Kreditkartenautomaten, der funktionierte."

"Mit Euch gehe ich nirgends hin."

In ihrer Online-Video-Show "TMZ Live" spotten die Moderatoren über das angeblich übertriebene deutsche Pflichtbewusstsein: "An Arnolds Stelle hätte ich mich gefragt: 'Was geht hier denn ab?' Spätestens, als sie ihn zu einem funktionierenden Geldautomaten bringen wollten, um dort Geld abzuheben, hätte ich gesagt: 'Ich bleibe hier. Und ihr kümmert Euch darum, dass das Gerät funktioniert. Mit Euch gehe ich nirgends hin." Ein weiterer "TMZ"-Society-Reporter klagt sogar an, dass seine "germanischen Freunde" vom deutschen Zoll dem Österreicher Schwarzenegger hier "böse mitgespielt" hätten.

"Totale Komödie"

In einem Presse-Statement betonte eine Sprecherin Schwarzeneggers Klima-Stiftung, dass er "zu jedem Zeitpunkt kooperiert" habe. Das Vorgehen des deutschen Zolls nennt sie jedoch "eine inkompetente Untersuchung" und "totale Komödie voller Fehler, die einen sehr lustigen Polizeifilm abgeben würde." Und die Initiative legt nach: "Wir hoffen, Deutschland investiert so viel Energie darin, seine Wirtschaft umzubauen und ökologischer zu gestalten, wie darauf, Zölle auf das Eigentum von Menschen zu erheben." Schwarzenegger ist laut Stiftung wohlbehalten am Ziel- und Versteigerungsort angekommen. Ob er nach dem Motto "I'll be back" auf dem Rückflug wieder den Weg über den Münchner Zoll nimmt?

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Agentur spot on news. Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
  • tutnixzursache am 18.01.2024 19:46 Uhr / Bewertung:

    „ Doch hatte Schwarzenegger nicht bedacht, dass Gegenstände, die einen Wert über 10.000 Euro aufweisen und aus dem Ausland in die EU eingeführt verbleiben, verzollt werden müssen“
    Er ist doch schon hunderte Mal zwischen USA und Europa hin und her gereist, da sollte man doch mitbekommen haben, wann man was angeben muss. Zumal selbst Unwissenheit nicht vor Strafe schützt. Und der US Zoll kennt da noch viel weniger Erbarmen.

  • anhu am 18.01.2024 22:47 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von tutnixzursache

    Wer lesen kann ist klar im Vorteil. Die Grenze von 10000 Euro gilt nur, wenn der Wertgegenstand im Land verbleibt. Ich nehme an, dass ein Promi mit einer teuren Uhr bei der Einreise diese zu 100% wieder mitnimmt. Das gleiche gilt wohl auch für Schmuck etc. Jeder normale Mensch bringt Wertsachen, die er auf eine Reise mitnimmt auch wieder nach Hause. Arni macht das, ich mache das, Sie doch auch, oder?
    Dass ein Versteigerung zu einem wohltätigen Zweck bedeutet, dass die Wertsache im Land verbleibt ist wohl ein recht seltener Spezialfall, bei dem der deutsche Amtsschimmel richtig laut losgewiehert hat.
    Dass man Wohltätigkeit mit kleinkarierter Paragraphenreiterei entgegentritt, scheint eine deutsche Eigenart zu sein, auf die wir nicht wirklich stolz sein können.

    Arni ist bestimmt 100 mal zwischen USA und Europa gereist und hat die Wertsachen immer wieder mitgenommen, also keine Zollanmeldung. Alles klar, Vorredner?

  • tutnixzursache am 19.01.2024 15:58 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von anhu

    und die besagte Uhr wurde wieder in die USA mitgenommen? Oder sollte sie in der EU versteigert werden?
    Und in Sachen „Unkenntnis“… Flughäfen weltweit hängen voll mit diesen Informationen, ein Vielflieger wie Schwarzenegger kann kaum sagen, das hätte er nicht gewusst. Und vermutlich war es „nur“ sowas wie „nicht dran gedacht“. Was aber eben nicht vor Strafe schützt. Keinen Promi und keinen Nicht-Promi…

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.