Anti-Trump-Proteste: So kreativ engagieren sich die Menschen im Netz

Nicht erst seit Trumps Einreiseverbot wehren sich die Menschen auf unterschiedlichste Weise gegen den amtierenden US-Präsidenten. Hier einige der kreativsten Proteste.
von  (wue/spot)

Nicht erst seit Trumps Einreiseverbot wehren sich die Menschen auf unterschiedlichste Weise gegen den amtierenden US-Präsidenten. Hier einige der kreativsten Proteste.

Der Posten des US-Präsidenten ist ein undankbarer Job. Egal, was auch passiert, umstritten ist man immer. In den letzten Jahrzehnten gab es allerdings wohl keinen amerikanischen Präsidenten, der auch nur annäherungsweise so unbeliebt war wie Donald Trump (70). Viele Menschen gehen auf die Straße und protestieren, oder sie tun in den sozialen Medien ihre Meinung kund. Mit Humor versuchen viele die Situation zu entschärfen und auf kreative Weise bringen sie ihre Besorgnis zum Ausdruck.

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"Rette mich!"


"Ohne Immigration hätte Trump keine Ehefrauen" Foto:twitter.com/jerkoffreport

Das war zwar schon während der Wahlkampfphase so, doch gerade nach der Amtseinführung Trumps und nach ersten Handlungen wie dem Anti-Einreise-Dekret gehen Menschen mit noch mehr Einsatz auf die Straße und posten unermüdlich in den sozialen Medien. Zur Inauguration Trumps entstanden etwa zahlreiche Memes, darunter auch mehrere Vergleiche zwischen dem heute amtierenden US-Präsidenten und seinem Vorgänger. So fragte eine Nutzerin beispielsweise nach dem Unterschied zwischen den beiden und führte an, wie die Männer ihre Frauen behandeln. Dazu postete sie einen TV-Ausschnitt von der Amtseinführung auf dem Barack Obama seine Michelle mit einem Handkuss im Empfang nimmt, während Trump seine Melania schon fast ignoriert.

Außerdem rätselte die Welt darüber, was sich wohl in dem hellblauen Geschenkkarton befand, den Melanie Trump ihrer First-Lady-Vorgängerin Michelle Obama bei der Amtseinführung überreicht hatte. Die wohl witzigste Antwort lieferte der YouTube-Kanal "Yes it's funny". Dieser manipulierte einen Ausschnitt der Übertragung und zeigte den angeblichen Inhalt des Kartons - einen Kuchen, auf dem in Zuckerguss "Help" ("Hilfe") und "Save me" ("Rette mich") geschrieben steht.

"Ohne Immigration hätte Trump keine Ehefrauen", demonstrierte unterdessen diese Dame auf einem der Women's Marches, die vor knapp einer Woche vor allem in den USA - aber auch international - stattfanden. Sowohl Trumps erste Ehefrau Ivana als auch seine jetzige Frau Melania stammen nicht aus den USA. Ivana ist gebürtige Tschechin, Melania stammt aus Slowenien.

Fake News


"Aliens versuchen trotz miserabler Tarnung diesen Planeten zu übernehmen." Foto:twitter.com/ArminRohde

Der Mann, der renommierten Zeitungen wie der "New York Times" vorwirft "Fake News" zu verbreiten und dessen Berater von "alternativen Fakten" sprechen wenn sie ein bisschen Zuckerguss über die Wahrheit gießen, kommt auch bei vielen deutschen Nutzern nicht sonderlich gut weg. So verglich ein Twitter-Nutzer den US-Präsidenten mit dem Angry German Kid, einer der ältesten und bekanntesten Memes überhaupt. Genau, die Rede ist von jenem Video, in dem ein Junge auf eine Tastatur und seinen Schreibtisch einschlägt, weil er unbedingt ein Videospiel spielen will und dieses nicht schnell genug lädt. "Es ist, als wäre das Angry Unreal Tournament Kid Präsident geworden", schreibt der Nutzer.

Auch deutsche Promis kommentieren eifrig die derzeitige Situation. Armin Rohde (61) ist dabei etwas ganz Besonderes aufgefallen. Er postete eine Montage von Trump, Boris Johnson und Geert Wilders, auf denen die drei aussehen, als seien sie von einem anderen Stern. Dazu erklärt der Schauspieler: "Aliens versuchen trotz miserabler Tarnung diesen Planeten zu übernehmen."

Unglaublich zornig


"Ich bin so zornig, ich habe das hier nur gestickt, damit ich auf irgendwas 3.000 Mal einstechen kann." Foto:twitter.com/ShannonDowney

Einige nutzen die Proteste auch als eine Art Antiaggressionstraining. Eine Twitter-Nutzerin zeigte sich in den vergangenen Tagen besonders zornig, doch das Sticken konnte ihr zumindest vorerst über ihren Ärger hinweghelfen. Shannon Downey stickte ein riesiges Protestschild, auf dem geschrieben steht: "Ich bin so zornig, ich habe das hier nur gestickt, damit ich auf irgendwas 3.000 Mal einstechen kann."

Meine Güte...


"Normalerweise bin ich kein Schilder-Typ, aber Herrgott..." Foto:twitter.com/AlexMLeo

Und auch ein für gewöhnlich eher zurückhaltender oder indifferenter New Yorker brachte kürzlich auf einem großen Protest in der Metropole seine Gefühle zum Ausdruck. Mit einem ganz einfachen Protestschild, auf das er nur ein vielsagendes "Normalerweise bin ich kein Schilder-Typ, aber Herrgott..." geschrieben hatte.

Böses Mädchen


"Ich bin ein böses Mädchen" Foto:twitter.com/Nick_Offerman

Nick Offerman (46), bekannt aus der Sitcom "Parks and Recreation" und zahlreichen Filmkomödien, ist bekennender Feminist und scheut nicht davor zurück seine politische Meinung zum Ausdruck zu bringen. So nahm auch er an dem "Pussyhat Project" teil, das zum Ziel hatte die Menschenmenge auf dem Women's March in Washington D.C., in ein Meer aus Menschen mit pinken Mützen auf ihren Köpfen zu verwandeln. Auf Twitter postete Offerman ein Bild von sich in eben einer dieser Mützen und schrieb dazu nur: "Ich bin ein böses Mädchen".

Einer ganz besonderen Aufgabe hat sich auch das Twitter-Profil @Trump_Regrets angenommen, das ausschließlich Tweets von US-Bürgern und -Bürgerinnen retweetet, die für Trump gestimmt haben und diese Entscheidung mittlerweile bereuen. Die derzeit über 1.200 Tweets werden von fast 130.000 Followern gelesen. Darunter befinden sich Posts wie: "Warum, oh warum habe ich nur für Sie gestimmt? Schande über mich. Sie sind die ignoranteste und narzisstischste Person, die ich je gesehen habe. Schande über Sie."

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