Annette Frier: "Ich bin der Prototyp eines Sandwichkindes"
Die nächste Staffel der Comedy-Serie "Danni Lowinski" startet am kommenden Montag. Da es aber nicht nur die fünfte, sondern auch die letzte sein wird, hat Schauspielerin Annette Frier verraten, was sie ihrer Serienheldin zum Abschied wünscht. Erklärt hat sie auch, wie es ist, mit der kleinen Schwester vor der Kamera zu stehen.
Köln - "Danni Lowinski" ist gelernte Friseurin und hat immer ein bisschen zu kurze und zu bunte Röcke an. Erst hat sie das Abi an der Abendschule nachgeholt und dann das Jura-Studium erfolgreich abgeschlossen. Seither arbeitet sie als Rechtsanwältin in ihrer eigenen kleinen Beratungsstelle in einer Kölner Einkaufspassage. Mit Durchsetzungsvermögen und Improvisationstalent streitet die Blondine vor Gericht für kleine Leute...
Lowinski wird von Schauspielerin und Komikerin Annette Frier (40, "Die Mütter-Mafia") verkörpert. Und das so gut, dass am Montag nicht nur die fünfte Staffel startet (Sat.1 um 21.15 Uhr), bei der gebürtigen Kölnerin stapeln sich inzwischen auch die Deutschen Fernseh- und Comedypreise für diese Rolle. Und trotzdem wird es zugleich die letzte Staffel sein.
Was Frier ihrer Heldin im "Erin Brockovich"-Style, die in der ersten Folge "Papa" wird und in einer Regenbogenfamilie im Reihenhaus wohnt, zum Abschied wünscht, hat sie der Nachrichtenagentur spot on news gesagt. Erklärt hat die Mutter von Zwillingen und Zweitgeborene von drei Mädels aber auch, wie es ist, gemeinsam mit der jüngeren Schwester vor der Kamera zu stehen - Caroline Frier (31, "Hand aufs Herz") spielt die Sekretärin und Lowinski-Kritikerin Biggi Blixdorf.
Welche Rolle spielt die Serie "Danni Lowinski" in Ihrer Karriere?
Annette Frier: "Danni Lowinski" und der Erfolg der Serie haben mir viele Türen geöffnet. Dieses Ding war und ist ein Sechser im Lotto.
Was sagen Sie Danni Lowinski zum Abschied?
Frier: Maach et jot!
Was haben Sie von Danni Lowinski für sich selbst gelernt?
Frier: Die Chuzpe, auf die Meinung anderer ab und an zu pfeifen.
In der ersten Folge der letzten Staffel kommt das Baby zur Welt. Die Ehefrau von Danni Lowinski, Bea Flohe (Nadja Becker), braucht dafür mehrere Anläufe. Sie sind selbst auch Mutter. Als wie nervenaufreibend haben Sie diese Phase vor der Geburt erlebt?
Frier: Auf einer Skala von 1 bis 10 der Nervenaufreibung bekommt eine Geburt von mir 'ne glatte 10!
Wie schaffen Sie den Spagat zwischen Kind und Karriere?
Frier: Ich finde diesen Spagat mittlerweile nicht mehr so schmerzhaft wie vor ein paar Jahren, als die Kinder noch so klein waren.
Wie gehen Sie mit dem permanenten schlechten Gewissen um?
Frier: Ich glaube das Wichtigste ist, dass man sich schlechtes Gewissen hier und da eingesteht und nicht versucht, es zu leugnen.
Ihre Kollegin Senta Berger hat im Interview gesagt, dass sich Theaterspielen toll mit der Mutterrolle vereinen ließ, weil es regelmäßige Probezeiten gab. Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?
Frier: Da hat sie recht. Regelmäßige Zeiten sind am Set nicht zu finden. Wenn die Proben fürs Theater allerdings in einer anderen Stadt stattfinden, hilft mir die freie Zeit von 14 bis 19 Uhr auch nicht wirklich...
Welche Facette Ihres Berufes passt am besten zu Ihrem Familienleben?
Frier: Jedes Projekt gilt es neu zu organisieren und wenn es sich mit dem Familienleben gar nicht vereinbaren lässt... muss ich absagen.
Ihre Schwester Caroline Frier spielt in der Serie Biggi Blixdorf, eine Sekretärin, mit der Sie ein nicht gerade liebevolles Verhältnis pflegen. Wie ist es, mit der eigenen Schwester vor der Kamera zu stehen?
Frier: Es ist herrlich, Biggi Blixdorf ist mir ein Fest.
Wie würden Sie Ihr Verhältnis in echt beschreiben?
Frier: Ebenfalls herrlich, Caro macht mir mindestens so viel Spaß wie Biggi.
Gleichgeschlechtliche Geschwisterbeziehungen sind oft von großem Konkurrenzdruck geprägt. Können Sie auf alte Gefühle bei gemeinsamen Szenen zurückgreifen?
Frier: Nein, mit Method Acting kann ich bei Szenen zwischen Danni und Biggi nicht arbeiten. Hier geht es in erster Linie um Spaß und gutes Timing, damit die Pointe sitzt.
Sie haben außerdem eine ältere Schwester. Was halten Sie von dem Begriff Sandwichkind?
Frier: Ich würde mich selbst als den Prototyp aller Sandwichkinder bezeichnen, alle Klischees Treffen zu.
Danni ist zwar verpartnert, zwischen ihr und dem Bordellbesitzer Pit (Dirk Borchardt) knistert es trotzdem. Könnten Sie privat über so einen Beruf hinwegsehen?
Frier: Nein, darüber kann ich als Spießer, der ich bin, nicht hinwegsehen - Danni auf Dauer übrigens auch nicht.
"Wenn man dem Schicksal nicht hilft, kann es sein, dass es nicht passiert", sagt Pit. Was halten Sie davon?
Frier: Natürlich müssen wir dem Schicksal nachhelfen, sonst würden doch alle jeden Morgen im Bett liegen bleiben.
Was halten Sie von Regenbogenfamilien?
Frier: Wunderbar, eine zukunftsträchtige Angelegenheit.
Was halten Sie vom Reihenhausidyll?
Frier: Das Reihenhausidyll ist beruhigend und unheimlich zugleich, find ich.