Angela Ascher hat neuen Job: Was der beliebte TV-Star bald macht

Am 11. Juli tritt sie mit ihrem allerersten Soloprogramm "Verdammt, ich lieb‘ mich" im Wirtshaus im Schlachthof auf – ihre größte Bühne bislang (mehr als 300 Plätze). Die Schauspielerin und Comedienne Angela Ascher (46) mit ellenlanger Filmographie ("Fraueng’schichten", "Rosenheim-Cops", "Der Bergdoktor") spricht in der AZ über Mut, Freiheit und Selbstliebe. Und zeigt nebenher ihre Lieblingsplätze der Stadt. Die allesamt ganz weit oben sind und die nur ganz wenig erklimmen dürfen.
Angela Ascher: "Früher war ich brav, heute bin ich frech und lustig"
AZ: Sind Sie schwindelfrei, Frau Ascher?
ANGELA ASCHER: Höhenangst habe ich keine, weder hier droben noch beruflich gesehen. Und immer wieder neue Impulse, also kleine Höhenflüge – Absturzgefahr inbegriffen – beflügeln. Meistens fühle ich mich schon oben angekommen. Ich habe mir meine Unabhängigkeit erkämpft. Als Schauspielerin bist du wahnsinnig abhängig von Produzenten, Castern und davon, was du sagen darfst. Jetzt erst hab ich den Mut gefasst, etwas Eigenes zu machen. Früher war ich zu brav, heute bin ich sehr frech und lustig. Da steigt auch das Adrenalin. Inzwischen ist es mein bester Freund, es ist hilfreich, das anzunehmen. Bei einem guten Auftritt bin ich high bis zum nächsten Mittag, dann fällt man in ein Loch, das ist ein bisschen wie bei den Fußballern nach einem Sieg.

Mit "Verdammt, ich lieb‘ mich" traut sich Angela Ascher in München auf die Bühne
Sie sprechen auf Ihre erste Ein-Frau-Show mit dem Titel "Verdammt, ich lieb‘ mich", angelehnt an den Ohrwurm von Matthias Reim.
Ja, bislang habe ich sie schon 20 Mal in anderen Städten gespielt. Es gehört eine Menge Beherztheit dazu, sich alleine zweimal 45 Minuten auf die Bühne zu stellen. Eine eigene Comedy ist die Königsklasse mit ganz neuen Freiheiten. Ich habe dafür neun Monate gebraucht, quasi eine Schwangerschaft lang (lacht). 45 plus ist eine großartige Zeit für Frauen – die Kinder sind aus dem Gröbsten und man kann sich nochmals neu erfinden. Und wirklich das machen, was man sich zuvor gar nicht getraut hat! Wenn wirklich gar keiner lacht, ist es ein Todesurteil, Gott sei Dank kommt das bei mir nicht mehr vor. Aber im Gegensatz zu früher bin ich bei Niederlagen nur noch einen Tag lang traurig. Dann pack ich mich selbst am Schopf und sag mir: So, und jetzt erst recht!
Wie lernt man, sich selbst zu lieben?
Das ist eben "verdammt" schwer. Gerade als Frau mit über 40 und drüber, da nagen viele am Selbstbewusstsein. Zum Beispiel die pubertierenden Mädels, 15 und 17, für die man früher die Königin war und denen man mittlerweile nur noch peinlich ist. Oder der Mann, der nicht das macht, was er machen sollte. Dazu kommt der ganze Selbstoptimierungszwang, angefangen von den sozialen Medien bis zur makellosen Nachbarin. Das macht einem das Leben nicht immer leicht. Mein Motto, das auch meine Lebenseinstellung ist: "Es geht schon irgendwie! Und es muss nicht immer alles perfekt sein." Ich genieße gerne und bin froh, dass ich viele echte Frauenfreundschaften habe. Meist mag ich mich, mit all meinen Fehlern und Schwächen. Das hat aber nichts mit Narzissmus und seinen unterschiedlichen Interpretationen zu tun. Ich selbst wurde leider auch schon mit Menschen mit narzisstischen Persönlichkeitsstörungen mit bösartigem, ausgrenzendem, zerstörerischem Verhalten konfrontiert. Und bin dann notgedrungen an den Herausforderungen des Lebens über mich selbst hinaus gewachsen …
"Verdammt, ich lieb‘ mich" im Wirtshaus im Schlachthof: Tickets unter www.angela-ascher.de