Angeblicher Antisemitismus-Vorfall: Anklage gegen Gil Ofarim erhoben

Jetzt hat es die Staatsanwaltschaft bestätigt. Gegen Gil Ofarim ist Anklage wegen falscher Verdächtigung und Verleumdung erhoben worden.
AZ/dpa |
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Gil ist der Sohn von Abi Ofarim
Gil ist der Sohn von Abi Ofarim © Tobias Hase/dpa

Rund sechs Monate nach den Antisemitismus-Vorwürfen des Musikers Gil Ofarim hat die Staatsanwaltschaft Leipzig nun Anklage wegen falscher Verdächtigung und Verleumdung gegen den Künstler erhoben. Das teilte die Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit. Bei umfangreichen Ermittlungen sei herausgekommen, dass sich der angebliche Antisemitismus-Vorfall in einem Leipziger Hotel nicht so zugetragen habe, wie Ofarim es in einem Video geschildert hatte. Das Ermittlungsverfahren gegen einen Hotelmitarbeiter wurde eingestellt. Ofarims Management ist für eine Stellungnahme des Künstlers angefragt.

Ermittlungen zu angebliche Antisemitismus-Vorfall in Hotel

Ofarim hatte das Video Anfang Oktober 2021 vor dem Hotel aufgenommen und darin gesagt, dass ihn ein Mitarbeiter des Hotels aufgefordert habe, seine Kette mit Davidstern abzunehmen. Das Video ging viral und löste zahlreiche Solidaritätsbekundungen aus. Ofarim erstattete später Anzeige, aber auch der betroffene Hotelmitarbeiter wehrte sich und zeigte seinerseits den Musiker wegen Verleumdung an.

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Die Staatsanwaltschaft kommt nach eigenen Angaben «in der Gesamtschau» zu dem Ergebnis, dass sich das Geschehen, wie es Ofarim geschildert hat, so nicht ereignet hat. Der Musiker habe die Unwahrheit gesagt. Das Landgericht Leipzig muss nun entscheiden, ob es die Anklage gegen den Musiker zulässt. Für Ofarim gilt die Unschuldsvermutung.

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30 Kommentare
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  • Knoedel am 01.04.2022 18:05 Uhr / Bewertung:

    Was ich ganz schlimm finde, das Hunderte auf die Strasse gingen, aufgrund einer einseitigen Aussage. Nach dem Motto: zuerst das Urteil, dann der Prozess. Das Verhalten der Menschheit wird immer mieserabler. Nicht nur bei uns, sondern Global. Und dazu noch die Bevölkerungsexplosion. Da kann einem nur Angst und Bange werden.

  • Kutty am 01.04.2022 14:15 Uhr / Bewertung:

    Herr Ofarim beschuldigt einen Hotelmitarbeiter ihn rassistisch beleidigt zu haben. Natürlich steht es ihm frei Anzeige zu erstatten, das ist völlig in Ordnung. Aber Herr Ofarim nutzte die Tatsache, dass es sich bei diesem angeblichen Vorfall um eine "jüdische" Diskriminierung handelt und seine bis zu diesem Zeitpunkt wohl eher mittelmäßige Bekanntheit für einen spektakuläres öffentlichen Auftritt in den sozialen Medien. Diese wissentlich gesuchte Medienaufmerksamkeit hatte für den Hotelmitarbeiter schwerwiegende Konsequenzen. Er durfte seine berufliche Tätigkeit zeitweise nicht mehr ausüben! Hoffentlich hat der Hotelmitarbeiter diese Zeit einigermaßen gut überstanden. Sollte sich jetzt noch dazu herausstellen, dass Herr Ofarim schlichtweg die Unwahrheit gesagt hat, so wünsche ich mir, dass "seine" Medienaufmerksamkeit dann IHM auf die Füße fällt.

  • Kuhlmay am 01.04.2022 09:14 Uhr / Bewertung:

    Gil Ofarim hat sich, seiner Karriere und vor allem der sachlichen Antisemitismus-Debatte einen Bärendienst erwiesen! Welcher Teufel hat ihn geritten, vorsätzlich falsche Verdächtigungen loszutreten und unbescholtenes Hotelpersonal öffentlichkeitswirksam schwer zu verleumden? Das Verfahren ist zwar noch nicht abgeschlossen, aber die Staatsanwaltschaft wird nach ihren Ermittlungen nicht ohne Grund Klage erhoben haben! Der dumme Gil muss für seine Mediengeilheit die Konsequenzen zu tragen haben. Und das mit Recht.

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